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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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halten!«
    Tief atmete Cayleb durch, und dann nickte er langsam.
    »Also gut«, entschied der Kaiser von Charis. »Bryahn, Domynyk, wir machen es so, wie Sie es vorgeschlagen haben.«

.III.
    Vor der Windmoor-Küste, Golf von Tarot
    Ahrnahld Taibahld verzog das Gesicht, als wieder einmal tropischer Regen über das erhöhte Achterdeck von NGS Schwert Gottes hinwegfegte.
    Wenn es im Golf von Tarot regnete, hatte das andere Ausmaße als in nördlicheren Gewässern. Der Regen fing nicht erst sachte an und bot so eine gewisse Vorwarnzeit. Riesige Regentropfen platschten auf Taibahlds ohnehin schon tropfnasses Ölzeug. Es klang, als galoppierten Kavalleriepferde über eine gepflasterte Straße. Und dann, kaum dass Taibahld die Regentropfen bemerkt hatte, brach der Regen auch schon los: Eine Sturzflut ergoss sich vom Himmel. Augenblicklich konnte man fast überhaupt nichts mehr sehen. Natürlich war die Sicht auch zuvor schon nicht gerade prächtig gewesen. Schließlich war es eine wolkenverhangene Nacht, ohne Mond, ohne Sterne. Doch der Wolkenbruch verhinderte fast, dass Pater Ahrnahld den Lichtschein der Lampe am Kompassstand erkannte. Als er auf das Deck hinunterblickte, sah er, wie die Regentropfen auf den Planken zerstoben. Wie Nebelschwaden hingen sie darüber.
    Ich musste ja unbedingt Bemerkungen über das Wetter machen , schoss es ihm durch den Kopf.
    Trotzdem: Im Vergleich zur Sturmpassage war das immer noch kein schlechtes Wetter. Nein, eigentlich nicht. Der Wind hatte aufgefrischt – sogar genug, dass die Flotte die Bramsegel einholen musste. Doch er wehte immer noch stetig von Osten, ohne übermäßig heftige oder gar Orkanstärke zu haben. Er hatte um beinahe zwei Strich gedreht, sodass die Schwert Gottes auf ihrem derzeitigen Kurs ihn fast dwars nahm. Die Wellen aber hatten sich noch nicht an die Windveränderung angepasst. Sie kamen immer noch von achtern und sorgten so für eine unangenehme Drehbewegung des ganzen Schiffes. Immerhin: Am Horizont gab es keine Anzeichen für Böen, keinen Donner, keine Blitze.
    Nicht einmal der ungeschickte Aufgehende Sonne wird Schwierigkeiten mit dieser Art ›Sturm‹ haben , dachte der Kommandant. Dann klopfte er mit den Fingerknöcheln auf die hölzerne Reling. Nein, Ahrnahld, beschrei es lieber nicht! , mahnte er sich sardonisch.
    Bryahn Lock Island schob sich beide geladenen Doppellauf-Pistolen in die Holster unter seinem Ölzeug. Dann stellte er die zugehörige Schatulle wieder in die Schublade seines Schreibtischs. Kielholer saß neben ihm. Der große Hund jaulte leise, als könne er die Gedanken seines Herrchen lesen.
    Wahrscheinlich kann er das mittlerweile sogar. Ich habe ihn ja schon lange genug , sinnierte der High Admiral.
    Er kniete sich vor den massigen Rottweiler und schlang den Arm um dessen Hals. Dann stand er wieder auf und gab dem Tier einen sanften Klaps auf den Rücken.
    »Jetzt musst du unter Deck«, sagte er laut. Kielholer neigte den Kopf zur Seite, richtete die Ohren auf und jaulte erneut, dieses Mal lauter. »Keine Widerrede«, erklärte Lock Island deutlich gestrenger. »Hier oben kannst du doch ohnehin nichts tun. Jetzt geh zu Henrai!«
    Noch einmal warf ihm Kielholer einen kläglichen Blick zu. Dann ließ der große Hund die Ohren sinken, wuchtete sich unglücklich auf die Pfoten und schlich langsam zu Lieutenant Commander Tillyer hinüber. Seine Krallen scharrten über das Deck; man konnte es trotz des Regens hören, der auf das Oberlicht der Kajüte prasselte.
    Eigentlich war es nicht gerade die Aufgabe eines Lieutenant Commanders, ein Haustier unter Deck in Sicherheit zu bringen. Doch Kielholer und Tillyer waren alte Freunde. Es war sehr viel wahrscheinlicher, dass der Hund tatsächlich in die Vorratskammer des Bootsmanns tief unterhalb der Wasserlinie der Ahrmahk ginge – und auch dort bliebe –, wenn sich Tillyer persönlich darum kümmerte. Da es doch recht schwierig war, ein Kriegsschiff zu versenken, war diese Kammer einer der sichersten Orte an Bord. Dafür war Lock Island sehr dankbar, als er nun Kielholer einen letzten ermahnenden Blick über die Schulter zuwarf. Der Hund seufzte noch einmal lautstark und folgte Tillyer dann aus Lock Islands Kajüte.
    »Ich hoffe, der High Admiral wird das nicht falsch auffassen, aber es ist doch immer wieder beruhigend zu sehen, wie du sofort seinen Befehlen gehorchst!«
    Lock Island wandte sich um, legte den Kopf schief und blickte Sylmahn Baikyr, seinen Flaggkommandanten, fragend an. Baikyr war

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