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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gab Cayleb tonlos zurück. »Und jedes Ihrer Signalsysteme funktioniert nur, wenn die anderen dieses Signal auch sehen . Wenn Sie den Flottenzusammenhalt verlieren, wenn Ihre Formation zwischen all den Galeonen der Kirche auseinanderbricht, dann, Bryahn, werden Sie besiegt! Da ist es egal, wie gut unsere Leute sind. Gut, ja, Sie werden viel mehr austeilen als einstecken. Aber letztendlich werden Sie doch verlieren!«
    »Wenn Harpahr es schafft, seine Flotte zusammenzuhalten und taktisch vorzugehen, verlieren wir sowieso. Denn dann können wir nicht tief genug in seine Reihen vorstoßen, um seine Formation aufzubrechen«, erwiderte Lock Island. »Wir können die äußersten Schiffe ein wenig beharken, ja, aber wir können den Gegner nicht aufhalten, wenn es uns nicht gelingt, dieser Flotte das Hirn und das Herz herauszureißen. Das wisst Ihr genauso gut wie ich. Und dafür müssen wir seine Formation aufbrechen!«
    »Da ist noch etwas, Cayleb«, meldete sich nun wieder Rock Point zu Wort. »Ehdwyrd hat nur Zeit für ein paar tausend Granaten gehabt, und die Geschützbedienungen hatten weder Zeit noch Munition, um mit Ihnen zu üben.« Der Baron, der behaglich im Lehnsessel seiner Kajüte saß, zuckte mit den Schultern. »Wir haben natürlich ›Trockenübungen‹ durchgeführt, und das immer und immer wieder. Aber wirklich eingesetzt haben wir die Granaten noch nie. Und wie viel Vertrauen die Navy auch in Ahlfryd setzen mag, zumindest anfänglich werden die Männer ein bisschen ... zaghaft sein. Wir müssen dicht an den Feind heran, damit sich jeder einzelne Schuss auch wirklich lohnt, und ich habe an Bord jedes Schiffes nur ungefähr hundertsiebzig Stück. Das sind pro Schiff weniger als acht Breitseiten. Wenn also nicht jede Breitseite ihr Ziel genau trifft, verlieren wir sowieso! Und wenn wir uns nur ein paar Geplänkel mit den äußersten Schiffen liefern, um uns bis auf den richtigen Abstand vorzukämpfen, besteht die Gefahr, dass wir dabei auch mit Granaten ausgestattete Schiffe verlieren. Schlimmer noch, vielleicht werden wir schon für diesen Vorstoß die Granaten einsetzen müssen. Und dann bleibt den Leuten, auf die wir es eigentlich abgesehen haben, möglicherweise noch genug Zeit, herauszufinden, womit sie es zu tun haben, noch bevor wir sie auch wirklich damit treffen.«
    »Aber ...«, wollte Cayleb protestieren. Doch dazu kam es nicht.
    »Die beiden haben Recht, Cayleb«, sagte eine tiefe Stimme leise. Der Kaiser drehte sich herum und schaute zur Tür der Prinz-Tymahn-Suite hinüber, vor der Merlin Athrawes Wache hielt.
    »Ja, sie haben Recht«, subvokalisierte der Seijin über sein eigenes eingebautes Kom. »Sie können diese Schlacht nicht gewinnen, wenn sie nur ein paar Schiffe erledigen; es ist für sie gänzlich unmöglich , genug Schiffe zu erledigen. Sie müssen den Zusammenhalt der Flotte zerstören, und dafür müssen sie dicht genug herankommen. Schlimmer noch: Harpahrs Signalsystem ist vielleicht nicht so gut oder so flexibel wie unseres. Aber es ist immer noch gut genug, um seine Geschwader zusammenzuziehen, wenn er Bryahn und Domynyk kommen sieht. Und dann: Hat das Gefecht erst einmal begonnen, wird der Pulverdampf es Bryahn sowieso fast unmöglich machen, wirklich zuverlässig Signale zu geben. Dass wenigstens Domynyk und er genau sehen, was vor sich geht, wird ihnen natürlich Harpahr gegenüber einen gewaltigen Vorteil verschaffen. Aber was auch immer geschieht, die beiden werden nicht in der Lage sein, dem Rest des Geschwaders detaillierte Anweisungen zukommen zu lassen. Es ist wirklich besser, wenn sie im Schutz der Dunkelheit zur gegnerischen Flotte aufkommen. Auf diese Weise kann auch die Gegenseite nicht für einen ordentlichen Zusammenhalt sorgen. Bricht aber erst einmal Verwirrung aus, dann wird das die individuelle Überlegenheit unserer einzelnen Schiffe maximieren.«
    Mehrere Sekunden lang saß Cayleb nur schweigend da. Über die Korbwiege ihrer Tochter hinweg streckte seine Gemahlin die Hand aus und tätschelte ihm zärtlich das Knie. Rasch blickte er sie an.
    »Lass sie so vorgehen, wie sie es für richtig halten«, sagte sie sehr leise. »Sie sind die Besten, die du hast, und sie sind tatsächlich vor Ort. Die beiden haben es redlich verdient, dass du ihnen genug vertraust, die Schlacht so zu führen, wie sie es für richtig halten. Ich weiß, dass dir das nicht leichtfällt, und ich weiß auch, warum das so ist. Aber lass sie so vorgehen, wie sie es für richtig

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