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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Brigadier Tyotayns Fünfte Brigade (und das Zweite Bataillon von Colonel Pahraiahs unabhängigem Regiment) hatten auf der Klaueninsel unter beachtlichen Mühen gewaltige Flächen gepflügt, um Feldfrüchte anzubauen. Es würde Erträge geben, vor allem, da die dortigen Wasservorräte mitnichten so beschränkt waren, wie ›Captain‹ Lahfat angedeutet hatte. Es hatte zwar eines gewissen Einfallsreichtums bedurft, einen Aquädukt und eine windgetriebene Pumpe zu konstruieren, die für angemessene Bewässerung sorgten. Aber auf der Insel gab es reichlich Vogel- und Wyvernguano. Damit war das Düngen also keinerlei Problem. Außerdem hatten zumindest die Hälfte von Tyotayns Marines vormilitärische Erfahrung im Ackerbau. Trotzdem würde es eine wahrhaft gewaltige Aufgabe, für diese Expedition genügend Nahrungsmittel zu beschaffen. Manthyr rechnete damit, zumindest einige Vorräte von Bord der Prisen holen zu können, die er schon bald aufzubringen gedachte. Aber eine davon unabhängige Nahrungsmittelquelle zu haben, war sicher mehr als nur praktisch.
    Wenn die Fund-Insulaner uns Nahrungsmittel verkaufen, dann können wir wahrscheinlich auch die Bewohner der anderen Inseln dazu bewegen, es ebenso zu halten. Wir müssen nur ein wenig diskret dabei vorgehen. Auch daran hat man weder in Dohlar noch in Harchong gedacht – was für Strategie-Genies!
    Verwundert schüttelte Manthyr ein weiteres Mal den Kopf angesichts dieser unverhohlenen Dummheit des Gegners. Dann wandte er sich von der Reling ab. Es wurde Zeit, dass seine Kapitäne und er an die Arbeit gingen und der Gegenseite das Leben so schwer wie möglich machten.
    Das geschieht diesen Idioten auch ganz recht! , dachte er.

.IV.
    HMS Chihiro , Gorath Bay, Königreich Dohlar
    »Mein Sohn, Sie sollten sich hinsetzen und langsam bis tausend zählen. Wenn schon nicht um Ihrer spirituellen Gelassenheit willen, dann doch zumindest, um einen Schlaganfall zu vermeiden!«
    Graf Thirsk wirbelte herum. Hätte jemand anderes als Staiphan Maik das zu ihm gesagt, wäre seine Antwort zumindest scharfzüngig, wenn nicht gar unflätig ausgefallen. Doch unter diesen Umständen waren Thirsk beide Möglichkeiten verwehrt. Dennoch verfinsterte sich das Gesicht des Grafen augenblicklich.
    Maik erwiderte den finsteren Blick gelassen. Schon im nächsten Moment spürte Thirsk, wie er unwillkürlich die Lippen zu einem Grinsen verzog. Schon richtig, was der Bischof da sagte, schon richtig!
    »Wirklich, Lywys«, fuhr Maik fort und deutete auf den Schreibtisch des Grafen, »hören Sie auf, wie eine Peitschenechse herumzurennen, der man den Schwanz abgeschnitten hat! Ich verstehe ja sehr gut, warum Sie so aufgebracht sind. Aber langfristig wirkt sich das Ganze vielleicht sogar zu unseren Gunsten aus.«
    Thirsk blinzelte erstaunt. Mehrere Sekunden lang starrte er den Bischof nur wortlos an. Dann trat er langsam und bedächtig um seinen Schreibtisch herum, nahm wie geheißen Platz und neigte fragend den Kopf zur Seite.
    »Es interessiert mich sehr, zu erfahren, wie Sie zu diesem Schluss kommen, Mein Lord«, sagte er höflich.
    »Denken Sie doch einmal darüber nach!«, erwiderte Maik. »Die haben genau das getan, was Sie prophezeit haben. Die sind damit durchgekommen, weil weder Thorast noch die Harchongesen das getan haben, was Sie schon seit Monaten nachdrücklich empfehlen. Das haben Sie Thorast auch unter die Nase gerieben, nachdem Sie die Depesche des Gouverneurs von Queiroz erhalten hatten! Ich bezweifle nicht, dass sich die Anwesenheit der Charisianer in sehr deutlicher Art und Weise bemerkbar machen wird. Das wiederum erhöht den Druck, der auf Ihnen lastet – und ebenso auf mir, sobald Kanzler Trynair und seine Kollegen«, Maik war entschieden zu vorsichtig, um den Begriff ›Vierer-Gruppe‹ zu verwenden, selbst in Gegenwart einer Person, der er so viel Vertrauen entgegenbrachte wie Thirsk, »davon erfahren. Sind Sie so weit einer Meinung mit mir?«
    »Oh, ganz gewiss. So weit würde ich in jedem Fall gehen wollen«, bestätigte Thirsk, und der Bischof zuckte mit den Schultern.
    »Nun ja, sollten besagte Herren Sie also anherrschen, endlich etwas zu unternehmen – irgendetwas , ganz egal was –, kann ich besagten Herren gegenüber anmerken – und das mit recht viel Nachdruck –, man hätte doch von Anfang an einfach auf Sie hören sollen. Dann wären Sie, Herr Graf, jetzt nicht gezwungen, besagtes Irgendetwas zu tun, um besagten Herren den Arsch zu retten, den sie alle so

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