Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
glaube nicht, dass wir noch lange warten sollten", meinte Bellinda.
Colin Randolphs nickte nachdenklich.
"Ja, du hast recht. Aber das werden wir auch nicht!"
"Hast du einen Plan?"
"Ja..."
*
Francine stand am Fenster ihres Zimmer und blickte hinaus. Draußen war es grau und finster geworden schließlich hatte zu regnen begonnen. Der Regen prasselten hernieder und wurde von einem stürmischen Wind gegen die Fensterscheibe getrieben. Francine dachte an den Abend, der vor ihr lag. Ein paar Stunden noch, dann würde Norman sie abholen. Vielleicht würden sie etwas unternehmen, vielleicht auch zu ihm gehen. Sie wusste es nicht und es war ihr im Grunde auch gleichgültig. Wichtig war nur, dass sie mit ihm zusammen war. Nichts anders wollte sie. Ich bin hoffnungslos verliebt, dachte sie und lächelte still vor such hin. Es war einfach so und es gab nichts, was das ändern konnte. Sie kannten sich noch nicht länger als ein paar Tage und doch war sie sich bereits jetzt sicher, dass sie ihn liebte. Vielleicht war es seine ruhige, besonnene Art, die sie verzaubert hatte, vielleicht auch sein nettes, hintergründiges Lächeln...
Sie wusste es nicht. Sie konnte es sich nicht erklären und genau genommen wollte sie das auch gar nicht. Es war ein wunderbares Gefühl und sie wollte nichts weiter, als ihm nachgeben. Es ist, als ob wir uns schon immer gekannt haben, dachte sie bei sich, während draußen der Regen heftiger wurde. Ein Klopfen an der Tür riss Francine dann aus ihren Tagträumen heraus. "Ja?"
"Francine?"
"Ja, was ist?"
Es war Colins Stimme.
Was kann er von mir wollen?, fragte Francine sich.
"Darf ich hereinkommen, Francine?"
"Es ist offen."
Die Tür ging auf und Colin trat herein. Francine drehte sich herum und musterte ihn eingehend.
Colin Randolphs machte den Eindruck, als wüsste er nicht so recht, wie er anfangen sollte.
"Was gibt es?", fragte Francine. "Es hat doch sicher seinen Grund, dass du mich hier aufsuchst, Colin!"
Colin nickte.
"Ja, das ist richtig... Francine, ich will nicht viele Wort drum machen, aber es gibt Ärger!"
Francine runzelte die Stirn.
"Ärger?"
"Ja, ganz recht!"
"Aber..."
"Es geht um deine Erbschaft, mein Kind."
Francine wurde stutzig.
Worauf wollte er hinaus? Er nannte sie mein Kind und das mochte sie nicht.
"Was sollte es da für Probleme geben? Ich bin die einzige Verwandte in direkter Linie. Die Sache liegt doch klar auf der Hand!"
"Ja, das hatten wir bisher alle angenommen."
"Was soll das heißen! Colin, sag mir jetzt endlich, was das zu bedeuten hat!"
Er trat zu ihr hin und fasste sie bei den Schultern, aber sie entzog sich ihm.
"Ich muss dir leider sagen, dass doch noch ein Testament aufgetaucht ist", erklärte Colin dann.
"Jetzt - so plötzlich?"
"Ja, Francine, das ganze ist schon etwas merkwürdig, aber es muss etwas dran sein... Die Polizei hat vorhin angerufen. Lamonts Büro und Privaträume sind durchsucht worden, wie du ja wohl weißt und bei einer neuerlichen Durchsicht ist man nun auf dieses Testament gestoßen."
"Hat Norman – Mr. Harris - angerufen? Dann verstehe ich nicht, weshalb er nicht mit mir gesprochen hat."
"Es war nicht Mr. Harris. Es war ein anderer Beamter. Von der Spurensicherung. Und nun rat mal, wen dieses Testament als Erben einsetzt!"
Francine zuckte mit den Schultern.
"Keine Ahnung, Colin!"
"Jedenfalls nicht dich, Onkel Jeffreys Tochter."
"Sonst wärst du wohl auch kaum hier zu mir herauf gekommen, nicht wahr?"
"Richtig. Es ist eine Frau, deren Name ich bisher noch nie gehört habe..."
"Wie lautet er?"
"Ich habe ihn vergessen. Aber es hat ganz den Anschein, als ob dein Vater uns eine wesentliche Tatsache seines Lebens bisher verheimlicht hat!"
"Du meinst, er hatte ein Verhältnis mit dieser Frau?"
"Nicht nur das, Francine. Nicht nur das. Er hatte auch ein uneheliches Kind mit ihr, einen jetzt zehnjährigen Jungen. Auch er ist im Testament großzügig bedacht. Für dich wird nicht viel bleiben, Francine!"
Sie zuckte die Achseln und warf den Kopf in den Nacken.
"Und wenn schon", meinte sie. "Ich war bisher unabhängig vom Geld meines Vaters - und wird mir nicht schwerfallen, es in Zukunft wieder zu sein."
"Die Polizei bittet uns, sofort dort zu erscheinen, Francine."
"Aber... Warum?"
"Dieses Testament könnte gefälscht sein. Es ist handschriftlich verfasst und es dürfte daher kaum eine Schwierigkeit sein, das festzustellen..."
"Ja."
"Du kommst also mit!"
"Nun, ich habe wohl keine andere Wahl."
"Ich
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