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Haus der Sonne

Haus der Sonne

Titel: Haus der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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etwas hineingezogen hatte, das ich nicht verstand, etwas, das viel zu groß für mich war. Ich hatte ›irreguläres Personal ‹ angeworben, ich war zum Johnson für ein Team von Shadowrunnern geworden. Ich dachte, ich hätte alle Eventualitäten eingeplant, dachte, ich wüßte, womit wir es zu tun hatten. Mein übersteigertes Selbstvertrauen hatte mich meinen linken Arm, Hawk, Toshi und Rodney jedoch viel, viel mehr gekostet.
    Lautlos wie Geister waren die Gestalten um mich herum, als sie die Spiralrampe hinabgingen. Ich nahm den seltsamen, vage biologischen Geruch wahr - so ähnlich wie Hefe, aber doch nicht ganz -, der später so vertraut werden sollte. Wir gingen weiter durch das gedämpfte, unbestimmbare Licht, das ungefähr der Dämmerung entsprach, aber von intensiverem Rot als das Sonnenlicht war.
    Ich wußte, was uns am Fuß der Rampe erwartete. Ich wußte es... Das war es ja gerade, was Den Traum zu einem Alptraum machte. Ich wußte es, aber ich konnte mein Wissen niemandem mitteilen. Hawk, Toshi und Greybriar hatten sich bereit erklärt, mich bei diesem Job zu begleiten, da sie glaubten, daß sie eine Verbindung zwischen Yamatetsus Abteilung für Integrierte Systemprodukte und der neuen Traumchip-Geißel der Straße, 2XS, entdecken würden. Schlimmstenfalls rechneten sie damit, es mit Konzernsicherheitstruppen und vielleicht Chip-Dealern zu tun zu bekommen. Ich wußte es besser.
    Wir erreichten das Ende der Rampe und sahen die Tür vor uns, von der ich gewußt hatte, daß sie sich dort befand. Ich wußte nur allzu gut, was wir auf der anderen Seite der Tür vorfinden würden, und ich konnte es nicht mehr ertragen. Ich versuchte zu sprechen, Hawk und die anderen zu warnen, aber ich bekam die Worte einfach nicht heraus. Als Toshi das Magnetschloß knackte, konnte ich nicht mehr tun, als mich abzuwenden.
    Ich konnte das alles nicht noch einmal durchmachen. Trotz der langen Zeit, die inzwischen vergangen war -obwohl ich meine Schwester Theresa lebendig, clean und nüchtern gesehen hatte -, konnte ich es nicht ertragen. Es würde mich zerfetzen, all die seelischen Wunden in meinem Innern wieder aufreißen, die fast verheilt waren. Ich konnte nicht in diesen Raum mit den leicht gewölbten Wänden blicken und Theresa dort liegen sehen, deren komatöser Körper durch eine widerlich gelbe Nabelschnur mit der Wand des Raumes verbunden war...
    Der Traum überraschte mich mit einem Schnitt, und ohne das Gefühl zu haben, daß eine Versetzung stattgefunden hatte, fand ich mich in dem vertrauten gewundenen Tunnel wieder, der Toshi und die anderen in den Tod führen würde. Wiederum konnte ich mich noch so sehr bemühen, ich bekam einfach keine Warnung heraus. Und, schlimmer noch, ich konnte nicht einmal meinen Körper kontrollieren. Ich wußte, was mich hinter einer dieser Biegungen erwartete, aber ich war nur Passagier in meinem eigenen Schädel und konnte mich nicht daran hindern weiterzugehen. Ich spürte, wie meine Hände den Remington Roomsweeper zärtlich hielten, als sei er ein Baby. Die Kanone würde mir eine Menge nützen.
    Wir bogen um die Ecke, und da war sie, wie ich es vorher gewußt hatte: die Wespengeisterkönigin. Der Insektengeist, der von dem wahnsinnigen Schamanen Adrian Skyhill beschworen worden war. Die Wespenkönigin lag dort in der Dunkelheit vor uns, eine massige, verzerrte Gestalt im unsauberen Weiß einer Made. Ihr gewaltiger Unterleib war segmentiert, ihr Oberkörper der ausgemergelte Torso der Menschenfrau, die sie einmal gewesen war. Ihr langes blondes Haar war ihr büschelweise ausgefallen, ihre Haut war aufgequollen und von Blasen und Pusteln übersät. Dünne Lippen spannten sich über gelbe Zähne, zu einem Ausdruck, den man fast als Lächeln hätte deuten können.
    Ich versuchte mich zur Seite zu werfen, als der magische Energiestrahl ihre Hand verließ, aber ich reagierte wie immer zu spät. Das blauweiße Feuer zuckte über meine linke Körperhälfte und hüllte meinen Arm ein, und ich schrie. Auch in Dem Traum waren die Schmerzen überwältigend, allumfassend. Ich brach auf dem weichen, nach Hefe riechenden Boden zusammen, während Hawk und die anderen der Königin entgegenliefen und dabei schössen, was das Zeug hielt.
    Diesmal war Hawk der erste, den es erwischte, als er sich in einen zuckenden, flammenden Feuerball verwandelte. Dann kam Toshi an die Reihe, der von einer Feuerwand verschlungen wurde und im Tod wie ein Derwisch tanzte. Ich hörte einen Schrei hinter mir, einen

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