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Haus der Sünde

Haus der Sünde

Titel: Haus der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Costa
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Verlegenheit, was in dem Outfit, das sie trug, allein schon ziemlich erstaunlich war.
    Beatrices Kostüm der Salome bestand aus wenig mehr als einer Hand voll – insgesamt wohl sieben – relativ kleinen Chiffonschleiern in braunen und bernsteinfarbenen Tönen. Die Farben passten ausgezeichnet zu ihren roten Haaren, die ihr an diesem Abend offen über die Schultern fielen. Die glänzenden Locken bedeckten mehr Haut als die Schleier, und ihre
Maske war aus Pappmaché – bemalt und lackiert -, sodass es wie gehämmertes Gold aussah.
    »Das ist ein atemberaubendes Kostüm, das Sie da tragen, Dr. Quine«, bemerkte Paul und beeindruckte Claudia wieder einmal mit seinem Selbstbewusstsein. Sie widerstand der Versuchung, sich umzudrehen und ihm einen Was-hast-du-vor-Blick zuzuwerfen.
    »Finden Sie wirklich?« Beatrice drehte sich und zeigte so für einen Augenblick ihren Hintern, und nicht die Brüste und das üppige Dreieck auf ihrem Venushügel. Als sie sich den beiden wieder zuwandte, zwinkerte sie Paul anzüglich zu. »Warum zeigen Sie mir dann ihre Bewunderung nicht auf dieselbe Weise, wie Sie das gerade bei Claudia getan haben?«
    »Leider bin ich momentan … äh … noch nicht ganz so weit, Dr. Quine«, erwiderte er; das klang nun etwas weniger selbstbewusst. Als sich Claudia zu ihm umdrehte, bemerkte sie, dass sein Gesicht leicht gerötet war, so weit man das unter der Maske erkennen konnte.
    »Kein Problem«, sagte Beatrice heiter. »Sie verdienen auch eine kleine Pause nach dieser wirklich fantastischen Vorstellung, die Sie soeben geboten haben.« Sie hielt inne, und Claudia fragte sich, wie viele Einzelheiten die gute Ärztin wohl tatsächlich gesehen hatte. »Ein Ficken in den Hintern hinter den Büschen«, fuhr Beatrice kichernd fort und bestätigte so Claudias Befürchtungen, als sie auf die hohen Hecken um sie herum zeigte.
    Als spürte Paul Claudias Unbehagen, fasste er plötzlich nach ihrer Hand und drückte sie. Auf seinem Mund zeigte sich ein kleines Lächeln. Claudia erwiderte es und fühlte sich sogleich besser und stärker.
    »Machen Sie das immer so, Beatrice?«, erkundigte sie sich. Ihr eigener Wagemut beeindruckte sie geradezu, vor allem wenn man daran dachte, dass sie noch immer ein höchst seltsames
Gefühl in ihrem Körper- vor allem dem Hintern – verspürte. »Gibt es noch weitere Leckerbissen, die nun warten? Andere heimliche Treffen, die Sie ausspionieren können?« Sie wies mit der Hand auf den Irrgarten.
    »Oh, ganz sicher sogar … höchstwahrscheinlich viele«, antwortete Beatrice mit einem spöttischen Lächeln. »Aber wohin wir jetzt gehen, da ist es gar nicht nötig, heimlich zuzuschauen.« Sie machte eine einladende Bewegung.
    »Und wohin gehen wir?«, fragte Claudia. Weder sie noch Paul konnten der Versuchung widerstehen, Beatrice zu folgen, obwohl die Ärztin sie offensichtlich immer tiefer in den Irrgarten hineinzuführen begann. Paul hielt Claudia weiter an der Hand.
    »Zur Party«, sagte Beatrice über ihre Schulter, wobei diese Antwort etwas rätselhaft klang.
    »Ich dachte, wir wären bereits auf der Party«, meinte Paul.
    »O nein, noch nicht auf der echten «, antwortete die Ärztin. In ihren flachen Ledersandalen, die an das Schuhwerk von Sklaven aus dem alten Rom erinnerten, ging sie sehr rasch dahin. »All das hier ist nur zum Schein da, ehrlich gesagt.« Sie winkte abschätzig in Richtung des Großteils der Gäste, die noch immer das wunderschöne Haus belagerten und gewaltige Mengen feinsten Essens und bester Weine konsumierten. Die Leute plauderten über Angelegenheiten, die sie für wichtig hielten, und tanzten zur Musik einer großen, bekannten Show-Band. »Es belustigt Sascha, sie hier zu haben und zu wissen, dass sie völlig taub und blind sind und keine Ahnung haben, worum es an diesem Abend wirklich geht.«
    »Wer ist Sascha?« Beatrice hatte zwar einen Freund erwähnt, der die Party organisierte, aber nun nannte sie ihn zum ersten Mal bei Namen. Claudia war sofort neugierig.
    »Sascha D’Aronville«, erwiderte die Ärztin. In ihrer Stimme war deutlich Erregung zu vernehmen, als sie den Namen
aussprach. »Der Comte D’Aronville, wenn wir es ganz genau nehmen wollen.«
    »Und? Wollen wir es ganz genau nehmen?«, mischte sich Paul ein.
    Claudia hörte nun weitere Stimmen in ihrer Nähe. Und auch das Geplätscher von Wasser. Hinter den getrimmten Hecken befand sich offenbar ein Pool.
    »Das hängt von Saschas Laune ab«, erwiderte Beatrice und wollte sich

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