Haus der Sünde
Begierde.
Und dann befeuchtete er sie, cremte sie mit ihrer reichlich vorhanden Flüssigkeit ein sowie – zu ihrem freudigen Entsetzen – mit seinem eigenen Speichel. Er schmierte sowohl ihren Anus als auch seinen Schwanz gründlich damit ein. Allein diese geradezu animalische Handlung brachte sie erneut zum Orgasmus. Während des langen, langen Augenblicks, ehe die Attacke begann, wurden ihre Sinne noch mehr geschärft. Sie hatte das Gefühl, als stünde sie plötzlich neben sich und beobachtete die ganze Szene. Sie sah auf einmal Paul, wie ihn die anderen Gäste wohl sehen mussten: ein junger, aber distinguiert wirkender Fremdling, der eine wunderschöne Kleidung aus einer anderen Zeit trug. Er war die Verkörperung von Einfühlsamkeit und sanftem Gentleman aus der Zeit Edwards VII. Doch die graue Samtmaske verlieh ihm auch einen Hauch von Exotik. Er sah wie ein Asket aus, ein Engel ohne Makel – unberührbar rein.
Wenn sie nur wüssten, dachte sie und hätte sich dann beinahe verschluckt, als die Spitze seines Penis hungrig gegen ihren Hintern stieß. Sie spürte, wie ihre Pobacken erneut auseinander gezogen wurden, und dann drängte sich schon seine Eichel in ihr Inneres. Fest und entschlossen.
Die Empfindungen, die dies in ihr auslöste, waren provokant und prekär. Claudia versuchte an mögliche Konsequenzen nicht zu denken und sich stattdessen auf die Sinnlichkeit
dieser Erfahrung zu konzentrieren. Dabei stellte sie sich Paul als unbefleckten Helden vor. Ein himmlisches, nachdenkliches Wesen, das niemals eine Frau voller Verlangen ansehen würde, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er eine Frau natürlich auch niemals im Mondlicht in den Hintern gefickt hätte.
Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis er ganz in ihr war. Sie spürte, dass diese Erfahrung auch für ihn so neu war wie für sie. Auf eine seltsame Weise war er tatsächlich so rein, wie sie ihn sich vorstellte. Sie waren beide noch jungfräulich und damit beschäftigt, in ein dunkles – beängstigend dunkles – Land vorzustoßen.
Doch trotz dieser Risiken war seine Vorgehensweise vorsichtig und zärtlich. Claudia hatte sich ihm noch nie näher, seinem Geist noch nie so verbunden gefühlt wie in diesem Augenblick, als sein Penis in ihren Hintern eindrang. Auch wenn sie seinen vollen Namen nicht kannte, so wusste sie doch, wer er war. Sie wusste, dass er jemand ganz Besonderes war, wusste, dass er brillant war. Sie wusste, dass er keinem Mann glich, dem sie jemals begegnet war, nicht einmal ihrem Ehemann, den sie so sehr geliebt hatte und auch jetzt noch schmerzlich vermisste.
Dann kam sie, und aus irgendeinem undefinierbaren Grund sah sie plötzlich den Notizblock vor ihrem inneren Auge samt den darauf geschriebenen Zahlenreihen …
Claudia wusste nicht, ob sie laut aufschrie, aber auf jeden Fall hörte sie Paul, wie er leise stöhnte. Er zuckte heftig und blieb dann erschöpft mit dem Oberkörper auf ihrem Po und Rücken liegen. Deutlich spürte sie, wie sein befriedigter Schwanz kleiner wurde.
»Oh, Claudia. Das war … O Gott, das lässt sich gar nicht beschreiben«, sagte er nach wenigen Minuten und hielt sie noch immer fest an sich gepresst. Sein Penis glitt langsam aus
ihr heraus. »Sie sind eine fantastische Geliebte, Mrs. Marwood. Sie waren unglaublich.«
»Ich würde sagen, ihr seid beide unglaublich«, sagte eine leise, vertraute Stimme ganz in ihrer Nähe.
»Gütiger Himmel, Beatrice!«
»Dr. Quine!«
Beatrice Quine grinste von einem Ohr zum anderen, und ihre lebhaften Augen zeigten deutlich, dass sie jedes noch so kleine Detail genau wahrgenommen hatte.
Als Claudia von der Bank heruntersprang, spürte sie, wie ihre Strümpfe endgültig zerrissen. Gleichzeitig versuchte sie ihre Unterhose hochzuziehen, was nicht gerade anmutig wirken musste. Neben ihr schaffte es Paul mit genauso wenig Eleganz, wieder alles zu verstauen.
Es fiel ihnen schwer, Beatrice in die Augen zu sehen. Aber Claudia wusste, dass sie es tun musste. Die Miene ihrer Entdeckerin spiegelte tiefe Bewunderung.
»Wie lang sind Sie schon hier, Beatrice?«, fragte sie und hoffte dabei inbrünstig, dass die Maske die Rötung ihrer Wangen zumindest etwas verbarg. »Hätten Sie nicht husten oder irgendetwas tun können, um uns zu warnen?«
»Was? Um dann den wahrscheinlich erotischsten Anblick missen zu müssen, den selbst diese Party zu bieten hat?«, entgegnete Beatrice, die offensichtlich keinerlei Reue empfand. Die Ärztin zeigte weder Scham noch
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