Haus der Sünde
begleitet gefühlt. Nicht einmal während der leidenschaftlichsten Zeit mit Gerald. Es kam ihr so vor, als riefe Pauls Körper sie unablässig, sogar wenn sie nur an ihn dachte, und als schaffte er es, ihre Sinne immer wieder ohne eine einzige tatsächliche Berührung zu erregen.
Aber es war nicht nur Pauls Körper. Sie spürte deutlich, dass auch Beatrice ihre Finger mit im Spiel hatte. Beinahe
konnte sie ihre Lebenskraft schmecken. Sie schien mit der anderen Frau und ihrer wissenden, lustvollen Natur geradezu eins zu werden.
Was tat die gute Ärztin eigentlich gerade mit Paul, fragte sich Claudia. Verstandesmäßig wusste sie, dass Beatrice eine völlig normale ärztliche Untersuchung durchführte, aber in Claudias Vorstellung tauchten noch andere Szenarien auf – Gedanken und Fantasien, die viel wilder und vielleicht sogar verboten waren.
Sie glaubte, Beatrice und Paul zusammen zu sehen, wenn auch nicht in ihrem sonnendurchfluteten Wintergarten. Während Claudia die Augen auf die aufsteigenden Luftbläschen gerichtet hielt, stellte sie sich einen strahlend weißen Untersuchungsraum vor, in dem nicht nur die Wände, sondern auch der Boden weiß gekachelt waren. Alles wirkte ausgesprochen steril. Beatrice saß hinter einem futuristisch anmutenden Schreibtisch aus Glas und Metall, während sich Paul auf einem Stuhl aus Stahl und Plastik vor ihr hingesetzt hatte. Er trug noch immer sein weißes Hemd und die Baumwollhose und sah nervös und aufreizend jungenhaft aus. Die Kleidung der Ärztin hatte sich jedoch geändert, während ihre Miene weiter herrisch, wenn auch unbewegt wirkte. Gerade so, als wollte sie Claudia einen besseren Blick auf sich gestatten, erhob sie sich und trat hinter dem Schreibtisch hervor.
Sei doch nicht so blöd, tadelte sich Claudia und blinzelte beim Anblick ihrer eigenen Fantasie. Für eine Untersuchung würde Beatrice so etwas doch niemals tragen!
Die Ärztin trug nämlich einen langen weißen Mantel, wie er bei Ärzten auf der ganzen Welt üblich war. Doch darunter hatte sie ein eng anliegendes, traditionell-chinesisches weißes Kleid an. Der weiche Schimmer des changierenden fernöstlichen Stoffes verlieh ihr eine Aura von Reinheit und Welterfahrenheit. Obgleich ihr der Rock bis zum Knie reichte,
wirkte die sinnliche Enge des Kleidungsstücks doch höchst aufregend und eindeutig erotisch. Zudem trug Beatrice glänzende schwarze Seidenstrümpfe, die hinten eine Naht aufwiesen, und ein Paar elegante schwarze Pumps aus Kalbsleder. Die Wirkung dieses diskreten Outfits war umwerfend, und in Claudias Vorstellung spiegelten Pauls wilde blaue Augen seine Lust und Gier.
Keiner der beiden Protagonisten aus Claudias Traum sagte ein Wort, aber wie oft in solchen Fantasien waren Worte ohnehin völlig überflüssig. Beatrice stand nun vor Paul, beugte sich nach vorn, legte die Hände auf seine Arme und schien ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Er errötete sogleich heftig und rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. Als Beatrice ihn losließ und sich gegen ihren Schreibtisch lehnte, erhob er sich, wobei seine Bewegungen unsicher und ein wenig zittrig wirkten. Nachdem er kurz innegehalten hatte, zog er sich aus.
Zuerst war das weiße Hemd dran, das er auf den Stuhl hinter sich legte. Dann schlüpfte er aus seinen Schuhen und zog die Socken aus. Claudia fragte sich für einen Moment, woher Schuhe und Socken stammten – in der realen Welt trug er nämlich keine -, doch dann konzentrierte sie sich wieder ganz auf ihn.
Seine Wangen waren noch immer gerötet und wieder zögerte er. Seine langen Finger spielten nervös mit dem schmalen Schweinsledergürtel, der seine Hose oben hielt. Beatrice lächelte ihm auffordernd zu und gab ihm so zu verstehen, dass er fortfahren sollte.
Pauls Hals lief feuerrot an. Dennoch gehorchte er der Ärztin und öffnete seinen Gürtel. Er schob die Hose langsam herunter und stieg dann anmutig heraus. Wie zuvor das Hemd, legte er auch diese auf den Stuhl. Nun warf er Beatrice einen letzten flehenden Blick zu. Doch als sie wieder nickte, schlüpfte er auch noch, allerdings zögerlich, aus seinen Boxer-Shorts.
Der Zustand von Pauls Penis zeigte deutlich, was in ihm
vorging. Seine Schwellung offenbarte, welche Wirkung die faszinierende Ärztin auf ihn ausübte. Doch die Tatsache, dass sein Schwanz noch nicht ganz steif war, zeigte Claudia, wie nervös er war und dass ihn die ganz in Weiß gekleidete Frau einschüchterte.
Bei mir warst du nicht so nervös, mein Junge,
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