Haus der Sünde
strebte er ganz offenbar dem Höhepunkt zu, doch seine Peinigerin feuerte ihn weiterhin auch ohne einen Laut, jedoch leidenschaftlich an. Beatrice lächelte, wobei ihr Gesicht genauso vor Lust verzerrt war wie das von Paul. Claudia fragte sich, welche Empfindungen die Ärztin dabei wohl gerade durchliefen. Rieben ihre harten Brustspitzen an Pauls muskulösem Rücken? Ihr Venushügel fuhr vielleicht an seinem Hintern auf und ab und erzeugte so eine indirekte, wenn auch konstante Stimulation? Vielleicht peitschte sie auch der Gedanke an die Macht auf, die sie in diesem Augenblick über Paul ausübte – ein körperliches Vergnügen, das aus den Tiefen ihrer Seele stammte?
Du bist doch verrückt, dachte Claudia, die unablässig vor und zurück schaukelte und an ihrer eigenen Möse rieb. Es findet in meiner Psyche statt und nicht in der von Beatrice!
Ich bin es, die es anheizt, Paul zu beherrschen und ihn dazu zu bringen, Dinge zu tun, die er sonst vielleicht nicht täte.
Aber warum endete die Vision, die Fantasie, die sie sich ausmalte, nicht? Der Anblick von Pauls nacktem Körper, der zuckte. Der Schimmer von Schweiß auf seiner blassen Haut, während Beatrices Hand über seine Hüften, seinen Bauch und seine Brust kreiste. Die ruckartigen Bewegungen seines Beckens, während er zum Orgasmus kam. Die geschickte, schier unglaublich wirkende Art und Weise, mit der Beatrice seine Eichel mit den Fingern umfasste, genau in dem Moment, als sein Samen herausspritzte. Wie sie jeden Tropfen seines Saftes auffing, und wie sie diesen an seine Lippen führte und ihn schweigend dazu aufforderte, ihn abzulecken, während seine Knie zu zittern begannen.
Hilfe! Ich werde verrückt, dachte Claudia, die plötzlich in Panik ausbrach. Hastig zog sie die Hand zwischen ihren Beinen fort und stieß das Glas mit Wasser in der Eile um.
Wie kann ich nur solche Fantasien haben …
Du wirst eben allmählich pervers, meine Gute, sagte eine Stimme in ihrem Inneren. Claudia wischte das Wasser vom Boden auf und stellte das Glas, das erstaunlicherweise nicht zerbrochen war, ins Spülbecken. Wahrscheinlich bist du nur in einem seltsamen Alter, spann sie ihre Gedanken fort.
Doch als sie sich auf den Weg nach oben machte, um ihren nass gewordenen Rock und das ebenso nasse Oberteil auszuziehen und in etwas anderes zu wechseln, musste sie grinsen. Die Vorstellung, Paul dazu zu bringen, seinen eigenen Samen zu schlürfen, stellte eine derart erotische Verlockung dar, die sie sich zuvor noch nie hatte ausmalen können …
Aber es ließ sich nicht leugnen, dass so etwas und ähnliche Spielereien, die damit zu tun hatten, Paul zu etwas zu zwingen, ihre Fantasie und Geilheit noch weiter aufheizten. Hätte sie ihr Wasserglas nicht umgeworfen, wäre sie zweifellos
inzwischen auch schon zum Orgasmus gekommen – entweder durch das Reiben ihrer Finger oder allein durch die sexuelle Fantasie vor ihrem inneren Auge.
Und ich bin noch immer erregt, stellte sie fest. Sie stand inzwischen im Badezimmer, zog ihren klatschnassen Rock aus und wollte gerade ein frisches Höschen und neue Klamotten anziehen. Der Slip, aus dem sie nun schlüpfte, hatte an jener Stelle einen dunklen Fleck, wo ihre Säfte in der Reaktion auf ihre Träumereien so üppig geflossen waren. Der dünne Baumwollstoff war verräterisch klebrig. Sie wollte gerade ihre eigene Flüssigkeit berühren und sie wie Paul in ihrem Traum probieren, als ihr plötzlich klar wurde, dass sie schon seit einer halben Ewigkeit in ihrer Fantasiewelt gewesen sein musste. Jedenfalls fühlte es sich plötzlich an, als hätten es Stunden sein müssen.
Beatrice wird sich fragen, wo ich geblieben bin, dachte Claudia in einem Anfall von Panik. Sie rieb mit einem Handtuch ihren nun ganz nackten Körper ab, wobei sie nicht nur ihre Haut trocknete, sondern auch die verräterische Feuchtigkeit ihrer Erregung entfernte. Für einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie sich duschen sollte, doch dann stellte sie sich vor, wie die Ärztin den Wintergarten verließ, um sich auf die Suche nach ihr zu machen. Sie würde neugierig durch das Haus streifen und Claudia entdecken, wie diese gerade dabei war, den Duft ihrer schuldhaften Erregung wegzuwaschen.
Claudia rubbelte noch härter und stieß einen gedämpften Schrei der Erregung aus, als das Frotteetuch über ihre zusammengezogenen Brustspitzen strich und so Wellen der Lust zu ihrer schon wieder heißen Klitoris sandte. Ohne diesmal nachzudenken oder sich zusammenzureißen,
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