Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der Sünde

Haus der Sünde

Titel: Haus der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Costa
Vom Netzwerk:
ergriffen. Irgendwie war es ihm gelungen,
sie aus ihrem Dornröschenschlaf zu reißen. Er hatte das, was schon wieder vor ihm zu erwachen begann, ganz und gar wach geküsst. Er war der Blitzschlag, der ihre Sinne wieder hatte aufleben lassen.
    Und hier war er nun. Mit größter Behutsamkeit öffnete sie die Tür zum Wintergarten und hielt den Atem an, während Beatrice hinter ihr hörbar nach Luft schnappte.
    »Mein Gott! Das ist ja wirklich ein Engel!«, hauchte die Ärztin und legte ihre Hand auf Claudias Schulter. Die beiden Frauen betrachteten den schlafenden jungen Mann.
    Wie Claudia hatte auch Paul sich seit ihrer wilden Eskapade in der Küche geduscht und andere Kleidung angezogen. Er trug nun eine von Geralds Baumwollhosen und ein schlichtes, wenn auch großzügig geschnittenes weißes Hemd, das er aus irgendeinem Grund offen gelassen hatte. Seine langen, schlanken Füße waren ebenfalls nackt. Die Zehen zeigten auf liebenswürdige Weise in Richtung Claudia und Beatrice, während er ausgestreckt in tiefem Schlaf dalag. Er hatte es sich auf einer bereits ein wenig mitgenommenen Chaiselongue bequem gemacht, die neben einem geöffneten Fenster stand. Claudia konnte sich kaum einen hinreißenderen Anblick vorstellen. Am liebsten hätte sie durch sein zerzaustes Haar gestrichen, seine nackte Brust geküsst, seinen Schwanz gestreichelt.
    »Jetzt verstehe ich, warum Sie ihn, ohne weitere Fragen zu stellen, bei sich aufgenommen haben, Sie Glückspilz«, fuhr Beatrice flüsternd fort. »Ich wünschte, er wäre vor meiner Haustür gestrandet.«
    Es schien keine angemessenere Antwort zu diesem geseufzten Wunsch zu geben, als die Ärztin auf leisen Sohlen zu dem schlafenden Patienten zu begleiten. Der Mann, der vor ihnen lag, wirkte in seiner Jugendlichkeit und Schönheit geradezu wie nicht von dieser Welt. Es fühlte sich fast wie ein Sakrileg an, seinen friedlichen Schlummer zu unterbrechen.
    »Paul«, flüsterte sie, beugte sich über ihn und fasste ihn sanft an der Schulter an. »Paul, aufwachen!«
    Die tiefblauen Augen öffneten sich, und sein friedliches, versunken wirkendes Gesicht hellte sich bei Claudias Anblick sichtbar auf. Er strahlte sie mit seinem hinreißenden Lächeln an, und noch ehe sie protestieren konnte, streckte er die Hand aus, legte sie um ihren Nacken und zog sie zu sich herab, um sie auf die Lippen zu küssen.
    Für einen Augenblick versteifte sich Claudia und zog die Muskeln an, um Paul abzuwehren. Doch bereits einen Herzschlag später entspannte sie sich und erlaubte ihm, sie zu liebkosen. Allein dieser Kuss setzte ihren ganzen Körper in Erregung. Als sich seine Zunge zwischen ihre Lippen schob, war ihr durchaus bewusst, dass Beatrice neben ihnen stand und sie beobachtete. Dieser Gedanke ließ ihre Lust jedoch noch mehr aufflammen. Sollte diese sexy Ärztin nur sehen, dass sie nicht die einzige Frau reiferen Alters war, die im Dorf ihrer Sinnlichkeit nachging. Warum sollte Beatrice Quine den gesamten Markt junger Liebhaber für sich allein beanspruchen?
    Als Pauls freie Hand auch noch nach Claudia fasste und sie herabzog, sodass sie beinahe auf ihn fiel, entschloss sie sich widerstrebend, seinen Enthusiasmus etwas zu zügeln. »Ruhig Blut«, flüsterte sie in sein Ohr und machte sich von ihm los. »Hier ist jemand, der dich sprechen möchte … Es ist meine Bekannte, die Ärztin.«
    Beatrice hatte keinen Laut von sich gegeben, während Paul sich derart leidenschaftlich seiner Gastgeberin zugewandt hatte. Auch jetzt zeigte ihre Miene erstaunlicherweise keinerlei Regung. Doch als sie nun einen Schritt auf den noch immer daliegenden jungen Mann zu tat, strahlte sie ihn freudig an.
    »Beatrice Quine. Freut mich, Sie kennen zu lernen«, sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen.

    Auf Pauls attraktivem Gesicht spiegelte sich für einen kurzen Moment völlige Verwirrung. Doch dann gelang es ihm überraschenderweise, diese durch ein breites Lächeln zu verscheuchen. Geschmeidig erhob er sich, nahm die ausgestreckte Hand der Ärztin und drückte sie.
    »Paul …« Er ließ Beatrice los und zuckte die Achseln. »Nun, Paul, Paul Irgendetwas oder Irgendwer. An meinen Nachnamen kann ich mich momentan leider nicht erinnern.«
    »Das werden Sie bestimmt bald wieder können. Machen Sie sich da keine Sorgen«, sagte Beatrice, deren Stimme beruhigend wirkte und ihr den Anschein verlieh, als wüsste sie, wovon sie sprach. Claudia hatte zwar keine Ahnung, woher die andere Frau das wissen sollte, auch wenn

Weitere Kostenlose Bücher