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Haus der Sünde

Haus der Sünde

Titel: Haus der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Costa
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feststellen, dass es ihm ausgesprochen schwer fiel, eine Lösung zu finden. Sein Kopf fühlte sich benebelt und völlig verwirrt an. Das Einzige, worauf er sich konzentrieren konnte, war Sex.
    Er erinnerte sich an das Gefühl, das er empfunden hatte, als er in Claudias Körper eindrang, der ihn an diesem Morgen in der Küche so herzlich aufgenommen hatte. Dann ertappte er sich dabei, darüber zu sinnieren, ob sich Beatrice wohl genauso eng und sexy anfühlen mochte wie seine Gastgeberin. Wie wäre es, zuerst die eine Frau und dann die andere auszuprobieren? Um schließlich mit dem entzückenden Paar gemeinsam in einem großen Doppelbett zu liegen?
    Gütiger Himmel, was ist nur los mit dir, fragte er sich und schüttelte den Kopf. Warum konnte er ausschließlich an seinen Körper denken? War sein Geist denn derart in Mitleidenschaft gezogen worden?
    Was wird nur passieren, wenn ich mein Gedächtnis nie mehr zurückbekommen werde, überlegte er weiter und setzte sich auf. Er schwang die Füße auf den Boden und stellte ein
wenig beschämt fest, dass er wieder einmal eine gewaltige Erektion hatte. Ich habe mich in einen richtigen Gigolo verwandelt, dachte er beinahe hysterisch und legte die Hand ohne nachzudenken auf seinen steifen Schwanz. Wahrscheinlich bin ich nur noch dafür gut!
    Trotz seiner Bedenken beruhigte es ihn doch auch, dass er noch immer seinen Körper hatte. In einer Welt von drohenden Kernspintomographien und Gedächtnislücken anstelle von Erinnerungen, in einer Welt, wo er Gesichter sah, die zwar schön, ihm im Grunde aber noch völlig unbekannt waren, war es etwas Beruhigendes, seinen ihm noch immer vertrauten Körper und die männliche Steife zu spüren. Seine Sexualität schien zu den wenigen Bereichen seines Selbst zu gehören, die sich nicht verändert hatten. Hier gab es nichts Seltsames oder Beunruhigendes.
    Paul sprang auf. Er fühlte sich auf einmal ungeduldig und machtlos, wie ihm das nun immer ging, wenn er von Claudia getrennt war. Merkwürdigerweise traf dies nun aber auch auf Dr. Quine zu. Auf bloßen Füßen schlich er lautlos aus dem Wintergarten. Sein benebeltes Gehirn war von Bildern der beiden Frauen erfüllt. Er wusste, dass die zwei nun beisammen saßen und höchst wahrscheinlich über ihn sprachen. Also versuchte er, sie sich vorzustellen: die blonde Claudia mit ihrem fein gezeichneten, rätselhaften Gesicht und ihrem wunderbar zerzausten kurzen Haar; und die melodramatisch wirkende Diva Beatrice mit ihrem feuerrotem Zopf und dem direkten, geradlinigen Blick. Beide waren fantastische Frauen und für ihn, trotz ihrer Verschiedenheit, schmerzhaft begehrenswert. Dennoch konnte er sie beide nicht auf einmal bewältigen. Jede besaß genug, um ihn glücklich zu machen; zusammen handelte es sich um einen klassischen Fall von totaler Überreizung seiner Sinne. Und trotzdem wollte er sie sehen. Zusammen.
    Der Boden schien bei jedem Schritt, den er machte, zu
ächzen, während er sich, so leise wie möglich, auf die Suche nach den Frauen machte. Er hatte das Gefühl, als würde ihm sein Instinkt zeigen, wo sich die beiden befanden, obwohl er natürlich wusste, dass er sich das nur einbildete. Als er das Wohnzimmer schließlich erreichte, stellte er zu seiner Erleichterung fest, dass die Tür nur angelehnt war. Er hörte Beatrices Stimme, die drinnen im Zimmer leise, aber dennoch vernehmbar sprach.
    Die Ärztin erzählte offenbar eine Geschichte. Es klang ganz so, als ob sie Claudia etwas aus ihrer Vergangenheit anvertraute, eine Affäre, die sie mit jemandem gehabt hatte. Nach einer Weile begriff Paul, dass dieser Jemand eine Frau gewesen war.
    Volltreffer, dachte er und jubelte innerlich auf, denn auf einen Schlag waren all seine Hoffnungen bestätigt worden. Während er mit zitternden Fingern an sein Geschlecht fasste, konzentrierte er sich auf Claudia.
    Seine Retterin saß ganz still und andächtig da. Zwischen ihr und der wesentlich animierter wirkenden Beatrice lag ein überraschend keuscher Abstand. Claudias Augen funkelten, auf ihre Miene malten sich Schock und Neugier.
    Sie ist nicht entsetzt, dachte Paul – eine Erkenntnis, die ihn nur noch mehr erregte. Es gefällt ihr, dachte er und drückte sanft seinen steifen Schwanz.
    Die Geschichte der Ärztin war scharf und heiß. Beatrice hielt sich nicht zurück und war so offen, dass selbst Paul beinahe rot anlief. Er fragte sich für einen Moment, ob sie sich selbst wohl interessanter machte, als sie in Wirklichkeit war. Versuchte sie

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