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Haus der Sünde

Haus der Sünde

Titel: Haus der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Costa
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vielleicht, mit dieser außergewöhnlichen Erzählung die Frau neben ihr zu verzaubern? Doch die unglaublichen Details ihrer Geschichte konnten einfach nicht erfunden sein; es musste sich um ein wirkliches Erlebnis handeln. Er kannte Beatrice genauso wenig wie Claudia, spürte aber instinktiv, dass sie ein wildes, ungehemmtes Sexleben führte. Derselbe
Instinkt sagte ihm auch, dass sie auf Claudia scharf war und vorhatte, sie zu verführen.
    Aber leider nicht heute, dachte Paul mit einem gewissen Bedauern. Es war recht klar, dass die schöne Ärztin versuchte, ihr Verlangen erst einmal zu zügeln.
    Aber was hielt wohl ihre Gastgeberin von dem Ganzen? War sie für eine derartige Verführung schon reif? War es ihr recht, dass Beatrice sich zurückhielt oder war sie bereits ungeduldig? Paul bemerkte, dass Claudia inzwischen nicht mehr das fließende Outfit anhatte, das ihr so gut stand und das sie am Morgen getragen hatte. Er fragte sich für einen Augenblick, warum sie wohl in andere Klamotten geschlüpft war. Sie trug nun ein eng anliegendes, pinkfarbenes T-Shirt und eine dazu passende Hose. Vermutlich war es aber nur sein Wunschdenken, als er sich ausmalte, dass sie gezwungen gewesen war, sich nach einer wilden Liebesszene mit Beatrice zu duschen und umzuziehen. So verwirrt Paul momentan auch war, so wusste er doch, dass ein derartiges Treiben in den wenigen Minuten, die seit seiner Untersuchung vergangen waren, gar nicht möglich gewesen wäre. Die zwei Frauen hätten keine Zeit gehabt, sich auszuziehen, sich zu umarmen, sich zu küssen und zu liebkosen, zu stöhnen, zu zittern und schließlich gemeinsam zum Orgasmus zu kommen.
    Hör auf! Reiß dich zusammen, redete sich Paul verzweifelt zu und nagte dann an seiner Unterlippe, während der geschwollene Schwanz unter seinen Fingern prickelte. Aber es war bereits zu spät. Beatrice fuhr mit heiserer Stimme fort, von der erotischen Begegnung mit der Barkeeperin Cassis zu erzählen, während Paul sich vor seinem inneren Auge eine andere Szene vorstellte.
    Er sah das Bett im ersten Stock, in dem er die letzte Nacht verbracht und es mit Claudia getrieben hatte. Diesmal jedoch befanden sich Beatrice und Claudia dort und liebkosten einander.
Er hoffte inbrünstig, seine Vision würde schon bald Wirklichkeit werden. Ihre Lippen pressten sich aufeinander, die Brüste berührten sich ebenso wie ihre Venushügel. Ihre Hände wanderten rastlos über den Körper der anderen, und ihre Finger erkundeten alles, was es nur zu erkunden gab. Vor seinem inneren Auge beobachtete er, wie sie schließlich voneinander abließen und wie zwei Hälften einer eng geschlossenen Muschel aufgingen, nur um sich wieder in Ekstase zu vereinen – diesmal die Möse der anderen leckend. Ihre Körper zuckten vor Leidenschaft, als plötzlich etwas piepte.
    Paul kam beinahe ins Schwanken, denn der Schock und das Gefühl, gar nicht zu wissen, wo er sich befand, waren enorm. Er vermutete, dass das Geräusch von einem Wecker stammte, wartete aber nicht darauf, diese Vermutung auch bestätigt zu finden. Noch ehe das Piepen aufhörte, eilte er leichtfüßig und so leise wie möglich in den sicheren Hafen des Wintergartens zurück.
    Einige Minuten später versuchte er, so zu tun, als wäre er schon lange in einen tiefen, unschuldigen Schlaf versunken gewesen. In Wahrheit vernahm er jedoch genau, wie sich die leisen Schritte seiner Retterin, die er noch vor kurzem so schamlos belauscht und beobachtet hatte, näherten …
     
    Paul schien zu schlafen, als Claudia den sonnendurchfluteten Wintergarten betrat. Er befand sich wieder in derselben verletzlich wirkenden Fötusstellung, in der sie ihn auch am Abend zuvor gefunden hatte, als sie mit dem Tee ins Wohnzimmer zurückgekehrt war. Seine Füße waren nackt, seine Haare zerzaust – und sein Gesicht erinnerte an einen Engel.
    Er tut nur so, als ob er schläft, dachte Claudia. Sie musste lächeln, als sie zu der alten Chaiselongue trat. Zwar wusste sie nicht, woher sie diese Vermutung nahm, denn das schöne Gesicht des Fremden wirkte völlig entspannt. Aber der Instinkt
sagte ihr, dass etwas nicht stimmte; vielleicht war es der gleiche Instinkt, der sie auch davor warnte, dass etwas mit seinem Gedächtnisschwund nicht stimmen konnte. Paul verbarg irgendetwas vor ihr, da war sie sich sicher.
    Seltsamerweise war die Vorstellung seines doppelten Spiels ausgesprochen erregend. Es kam ihr so vor, als zeigte die Geschichte, die Beatrice ihr von ihren sexuellen

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