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Haus der Sünde

Haus der Sünde

Titel: Haus der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Costa
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Lächeln, drehte dann den Kopf zu Claudia und schenkte ihr ein genauso warmes Strahlen.
    »Sie scheinen ein Händchen dafür zu haben, Mrs. Marwood«, sagte er sanft und küsste sie auf die Wange, wobei er noch immer Melodys Hand hielt. »Du bringst es fertig, Leute zu verwandeln. Du hast uns beide verändert, zum Besseren hin.« Er sah ihr in die Augen und stellte ihr dabei eine Frage, ohne sie jedoch auszusprechen. Sie gab ihm ihre schweigende Antwort. Ohne nur einen Augenblick zu zögern, küsste er auch Melody vorsichtig.
    Eine oder zwei Sekunden lang sagte keiner von ihnen ein Wort, doch überraschenderweise wurde die Atmosphäre nicht
peinlich oder seltsam. Paul hatte die Situation völlig problemlos erfasst und sogleich den richtigen Ton gefunden.
    Claudia fragte sich, was wohl als Nächstes passieren würde. Doch wie es das Schicksal wollte, konnten sie in diesem Moment hören, wie die gegrillten Hühnchenteile vor sich hin zischten.
    »Oh! Die Pflicht ruft!«, sagte Paul, drückte beiden Frauen kurz, aber intensiv die Hand, während er seine Aufmerksamkeit wieder den kulinarischen Köstlichkeiten zuwandte. »Vielleicht könnten die Damen dafür sorgen, dass es etwas zu trinken gibt, während ich hier noch den letzten Rest erledige«, schlug er über die Schultern hinweg vor. Schon stach er in das Hühnchenfleisch und drehte dann die Stücke der Reihe nach um.
    Rotzbengel, dachte Claudia. Man könnte meinen, dass du hier wohnst, junger Mann! »Aber selbstverständlich«, erwiderte sie kühl, wobei sie ein amüsiertes Schnauben zu unterdrücken vermochte. »Ich glaube, für diese Gelegenheit werden wir uns etwas Besonderes aus dem Weinkeller holen. Irgendwie verlangt dieses Essen nach Feiern.«
    Das kann man wohl sagen, fügte sie in Gedanken hinzu und geleitete Melody zur Treppe, die in den Keller hinabführte.

Kapitel 13
    Lügen und Geheimnisse – und Sterne
    Nach einem kurzen erotisch anregenden Fummeln, das sie jedoch bald abbrachen, und sehr viel Gekicher, kehrten Melody und Claudia mit einer ausgezeichneten Flasche australischen Chardonnays in die Küche zurück.
    »Wow, der Tisch ist aber schön gedeckt!«, rief die jüngere Frau und betrachtete bewundernd Pauls geschicktes Arrangement, das sich ihren Blicken präsentierte, als sie eintraten.
    Claudia konnte nur zustimmen. Er hatte den langen Küchentisch mit einer Tischdecke bedeckt und das alltägliche Geschirr verwendet. Dazwischen standen zwei Kerzenständer aus Terrakotta, die Claudia benutzte, um es sich bei einem gemütlichen Abendessen in der Küche bequem zu machen. Die Servietten, die zur Tischdecke passten, hatte er so gefaltet, dass sie wie Seerosen aussahen.
    »Wenn ich mir das anschaue, kann ich eigentlich nur vermuten, dass du entweder der Maître d’Hôtel eines ausgezeichneten Restaurants oder ein Innenarchitekt bist«, bemerkte Claudia. »Was glaubst du?«
    »Ich glaube immer noch, dass ich in Wahrheit ein Koch bin«, erwiderte er leichthin. »Aber das werden wir ja gleich sehen. Würdet ihr euch bitte setzen, damit ich den ersten Gang auftragen kann?«
    »Mann! Es gibt mehr als einen Gang?«, erkundigte sich Melody, während sie sich bereits auf einen Stuhl setzte. Es kam Claudia ganz natürlich vor, dass sie und ihre Freundin einander
gegenüber sitzen würden, während sich Paul am Kopfende des Tisches niederlassen sollte.
    Die Vorspeise bestand aus jeweils zwei knusprigen, aromatischen Crostini, und wieder einmal war Claudia schwer beeindruckt. Sie stellte fest, dass die Zutaten ganz einfach waren und aus ihrer gut bestückten Speisekammer stammten. Aber irgendwie war es Paul gelungen, dem Ganzen einen eigenartig exotischen Touch zu geben. Es kam geradezu einem Wunder gleich, denn allein die Tatsache, dass er in der Lage war, so etwas überhaupt zuzubereiten, warf alle Männer, die sie jemals gekannt hatte, aus dem Rennen. Sie sah, dass Melody über die unerwarteten Fähigkeiten ihres neuen Bekannten genauso verblüfft war. Richard Truebridge wusste wahrscheinlich nicht einmal, wo sich in seinem Haus die Küche überhaupt befand – auch wenn er jetzt, wie Claudia mit einer gewissen Schadenfreude dachte, endlich einmal damit anfangen musste, sie zu suchen.
    Als Nächstes gab es das gegrillte Hühnchen, zu dem Paul einen fantasievollen, bunten Salat servierte. Er hatte nicht nur die verschiedenen Salatköpfe gemischt, sondern, wie Claudia zufrieden feststellte, auch eingelegte Tomaten und Kräuter aus den Töpfchen, die auf ihrem

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