Haus der Sünde
sein.
»Als ich dir sagte, dass du an Männer denken sollst, konnte ich die Bilder vom Sex mit einem Mann nicht mehr abschütteln. Das heißt: nicht mit irgendeinem Mann, sondern mit einem bestimmten.«
Melody kicherte. »Da muss ich wohl nicht lange raten, um zu wissen, wen du meinst«, sagte sie und zog Claudia wieder näher an sich. »Und falls es dich beruhigt … nun ja … ich habe an denselben gedacht!«
»Und hast du festgestellt, dass du es mit ihm tun möchtest?«, fragte Claudia langsam, während sie mit ihrem nassen Bauch über den von Melody glitt. Würde sie eifersüchtig sein, überlegte sie, wenn die Antwort ›Ja‹ lautete?
Ihre Freundin schien die gleichen Fähigkeiten wie der Mann, über den sie sprachen, zu entwickeln, denn auch sie vermochte auf einmal Melodys Gedanken zu lesen. »Würde es dich verletzen, wenn ich sagen würde, dass ich scharf auf ihn bin? Ich tue alles, um dir nicht weh zu tun, Claudia – das musst du wissen. Wenn es dir lieber wäre, dass ich ihn … hm … dass ich ihn nicht begehre, werde ich ihn auf der Stelle aus meinem Gedächtnis streichen. Das verspreche ich dir!«
»Das musst du doch nicht tun, du Dummerchen«, erwiderte Claudia, ohne auch nur eine Sekunde lang nachdenken zu müssen. Sie wusste auf einmal, dass sie Gedanken und Fantasien
zulassen und Bilder von Paul und Melody zusammen vor sich aufsteigen sehen konnte, ohne dabei Qualen zu erleiden. Das einzige Problem war die Tatsache, dass diese Bilder ihre Erregung nur noch steigerten – ein Zustand des Aufruhrs, der sich allmählich zu einer wahren Plage entwickelte!
»Ich möchte, dass du an Paul denkst«, sagte sie, lächelte Melody an und presste währenddessen ihren Venushügel enger an den ihrer Freundin. »Ich möchte sogar, dass du viel mehr tust, als nur an ihn zu denken.« Sie zwinkerte Melody schelmisch und lasziv zu. »Bei seiner Libido und seinem Durchhaltevermögen werden sich noch genug Gelegenheiten ergeben, ihn auszuprobieren. Wir könnten sogar zu dritt ins Bett, wenn du das willst. Ich bin mir sicher, dass unser Freund, der Fremde, nichts dagegen haben wird.«
»Der Fremde?«
»Das ist ein heimlicher Spitzname, den ich in Gedanken für ihn verwende – zumindest manchmal«, gab Claudia zu. Im nächsten Augenblick presste sie schon ihre Lippen auf die Melodys und küsste sie leidenschaftlich.
»Sind das die gleichen Überlegungen, denen du vor einigen Minuten noch nachgehangen bist?«, fragte Melody keuchend, als Claudia schließlich von ihr abließ.
Diese nickte.
»Wahnsinn!«, ächzte die jüngere Frau. »Ich habe noch nie zuvor etwas so Verrücktes getan, aber ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als es mit dir und Paul zu treiben. Das wäre die zur Wirklichkeit gewordene Vollkommenheit!« Sie übersäte Claudias Gesicht mit einem Dutzend kleiner Küsse.
»Also«, sagte Claudia, legte die Hände auf Melodys Hintern und strich zärtlich darüber. »Wir müssen einfach nur darauf achten, dass sich eine Gelegenheit ergibt, um diese Vollkommenheit auszuprobieren, nicht wahr?«
»Ich kann es kaum erwarten«, flötete Melody und streichelte
nun ihrerseits Claudias Hintern. »Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist, Claudia«, fuhr sie dann fort. Ihre Stimme jubilierte, klang jedoch auch verträumt, als sie ihren makellosen Körper an dem von Claudia rieb, die wusste, dass ihre Figur nicht ganz so makellos war. »Bisher habe ich immer geglaubt, dass sogar so etwas wie Oralsex ein wenig gewagt ist. Und jetzt schau mich an!«
»Du bist wunderbar, Mel. Eine echte Jüngerin am Altar der Sinnlichkeit, die nur darauf wartet, ihr Opfer darbieten zu dürfen.« Claudia ächzte nun vor Verlangen. Sie konnte gar nicht mehr klar denken. Die Wunschvorstellung, Erleichterung durch einen explosionsartigen Orgasmus zu bekommen, ließ sich nicht mehr abschütteln. Sie hatte das Gefühl, ein gewaltiger Komet rase durch den Äther direkt auf sie zu. Sie umarmte ihre schöne Freundin und versuchte ihr Bedürfnis zum Ausdruck zu bringen, indem sie ihre klatschnasse Haut an der ebenso von Wasser überströmten von Melody rieb.
»Mel«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Was Oralsex betrifft: Wie geht es dir jetzt damit? Scheint es dir immer noch zu gewagt?« Sie legte ihre Hände auf Melodys Schultern und drückte diese dann kaum spürbar nach unten. Gleichzeitig warf sie einen raschen Blick auf ihren Venushügel.
Melody begriff sogleich. In ihren Augen blitzte es, und sie lachte ein tiefes, ja
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