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Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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ja, ich habe mir Sorgen gemacht. Ich dachte mir, Oliver weiß vielleicht etwas, das... Claire, du sagtest selbst, dass sie versucht haben, dich umzubringen. Jemand sollte etwas dagegen unternehmen.«
    »Er?«
    »Warum nicht?« Eves Bein zuckte, sie klopfte mit dem dicken Absatz ihrer schwarzen Spangenschuhe auf den Boden. Ihre Strümpfe waren grün-schwarz geringelt. »Ich meine, ich weiß, dass es für dich wichtig ist, unabhängig zu sein, aber komm schon. Ein bisschen Unterstützung schadet nie.«
    Da hatte sie nicht unrecht. Claire seufzte, nahm ihren Teebeutel heraus und nippte an dem heißen Getränk. Nicht schlecht, selbst an einem glühend heißen Tag.
    »Bleib hier«, sagte Eve. »Du kannst hier lernen, es ist ein guter Platz dafür. Ich fahr dich dann nach Hause, okay?«
    Claire nickte und war plötzlich dankbar; es gab zu viele Stellen auf dem Nachhauseweg, an denen man verloren gehen konnte, falls Monica sie doch bemerkt hatte. Der Gedanke, die drei Blocks zwischen dem Studentenviertel, wo alles hell und belebt war, und der farblosen Stille der übrigen Stadt, in der auch das Glass House lag, zu Fuß zu gehen, behagte ihr überhaupt nicht. Sie rückte den Tee zur Seite und packte ihre Bücher aus. Eve ging zurück und nahm die Bestellungen dreier schnatternder Mädels in Verbindungs-T-Shirts auf. Sie waren unhöflich zu ihr und kicherten hinter ihrem Rücken. Eve schien es nicht zu bemerken oder falls sie es doch tat, machte sie sich nichts daraus.
    Oliver jedoch schon. Er legte das Werkzeug, das er gerade benutzt hatte, weg, als Eve herumwuselte und Getränke holte, und starrte die Mädels ununterbrochen an. Eine nach dem anderen verfiel in Schweigen. Eigentlich tat er nichts Besonderes, es war nur die Beharrlichkeit, mit der er zu ihnen hinüberstarrte.
    Als Eve bei ihnen abkassierte, bedankten sie sich kleinlaut und nahmen ihr Wechselgeld entgegen.
    Sie blieben nicht.
    Oliver lächelte leicht, hob ein Einzelteil seiner zerlegten Maschine auf und polierte es, bevor er es wieder befestigte. Er musste bemerkt haben, dass Claire ihn beobachtete, denn er sagte mit sehr gedämpfter Stimme: »Ich toleriere Unhöflichkeit nicht. Nicht in meinem Laden.«
    Sie war sich nicht sicher, ob er von den Mädchen sprach oder davon, dass sie selbst ihn anstarrte, deshalb wandte sie sich hastig wieder ihren Büchern zu.
    Quadratische Gleichungen sind ein großartiger Zeitvertreib für einen Nachmittag.
    ***
    Eves Schicht endete um neun, als gerade das Nachtleben im Common Grounds begann; Claire, die nicht an das Gemurmel, das Geplauder und die Musik gewohnt war, konnte sich sowieso nicht mehr auf ihre Bücher konzentrieren. Sie war froh über einen Grund, gehen zu können, als Eves Ablösung - ein mürrisch aussehender, pickliger Junge in Shanes Alter - ihren Platz hinter der Theke einnahm. Eve ging nach hinten, um ihre Sachen zu holen, und Claire packte ihren Rucksack.
    »Claire.« Sie schaute auf, erschrocken, weil sich jemand, außer Leuten, die sie umbringen wollten, an ihren Namen erinnerte, und sah Kim Valdez aus dem Wohnheim.
    »Hey, Kim«, sagte sie. »Danke, dass du mir geholfen hast...«
    Kim sah wütend aus. Ziemlich wütend. »Fang am besten gar nicht erst damit an! Du hast mein Cello einfach da draußen herumliegen lassen! Hast du irgendeine Vorstellung, wie hart ich für dieses Ding geschuftet habe? Du hast sie wohl nicht mehr alle!«
    »Aber - ich hab doch gar nicht...«
    »Lüg mich nicht an. Du bist einfach irgendwohin abgehauen. Ich hoffe, du hast deine Taschen und den ganzen Krempel gefunden, ich hab sie draußen hingeschmissen, genau wie du mein Zeug.« Kim rammte die Hände in die Hosentaschen und starrte sie an. »Bitte mich nie wieder um einen Gefallen, okay?«
    Sie wartete die Antwort nicht ab, sondern ging einfach weiter in Richtung Theke. Claire seufzte. »Okay«, sagte sie und zog den Reißverschluss ihres Rucksacks zu. Sie wartete ein paar Minuten, aber die Menschenmenge wurde immer dichter und Eve war nirgends zu sehen. Sie stand auf, wich einigen Jungs aus und stieß beim Zurücktreten an einen Tisch in einer dunklen Ecke.
    »Hey«, sagte eine sanfte Stimme. Sie schaute sich um, sah eine Kaffeetasse kippen und eine bleiche, langfingrige Hand, die sie gerade noch auffing. Die Hand gehörte einem jungen Mann - als jungen konnte man ihn nicht mehr bezeichnen, fand Claire; er hatte dichtes schwarzes Haar und helle Augen und hatte sich wohl an den Tisch gesetzt, als Claire gerade nicht hingeschaut

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