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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Grundlagen dessen verstehst, was ich versuche, dir beizubringen.«
    »Sie lehren mich Alchemie?«
    Er schien überrascht zu sein und blickte sich in seinem Labor um. »Begreifst du nicht, was ich hier mache?«
    »Aber Alchemie – das ist doch Schwachsinn. Ich meine, das ist eher Magie und keine Wissenschaft.«
    »Die Errungenschaften der Alchemie sind traurigerweise in Vergessenheit geraten und ja, Magie ist eine hervorragende Beschreibung von Dingen, deren Grundlage du noch nicht mal im Ansatz begreifen kannst. Was Wissenschaft anbelangt...« Myrnin gab ein unanständiges Geräusch von sich. Seine Augen hatten schon wieder diesen fiebrigen Glanz. »Wissenschaft ist eine Methode, keine Religion, auch wenn sie ebenso engstirnig sein kann. Hier musst du offen sein, Claire. Immer offen. Stell alles infrage; akzeptiere nichts, bevor du es dir nicht selbst bewiesen hast. Okay?«
    Zögernd nickte sie und hatte mehr Angst, ihm zu widersprechen, als dass sie davon überzeugt gewesen wäre. Myrnin grinste sie an und klopfte ihr heftig auf den Rücken.
    »Braves Mädchen«, sagte er. »Nun. Was weißt du über diese Theorie von Schrödinger? Die mit der Katze?«
    ***
    Myrnin wurde erst am Ende von Claires Unterrichtsstunde seltsam, vermutlich als er müde wurde. Sie musste zugeben, dass es irgendwie Spaß machte, in seinem Labor zu arbeiten; er war so leidenschaftlich und begeistert bei der Sache. Sogar wenn es darum ging, sie zu Tode zu ängstigen. Er war wie ein kleines Kind – voller nervöser Energie, mit unruhigen Händen, rasch zu einem Lachen bereit und ebenso rasch dabei, sie wegen eines Fehlers niederzumachen. Er spottete gern, anstatt zu verbessern. Er war der Auffassung, dass sie gründlicher lernte, wenn sie selbst dahinterkam.
    Sie schaute auf die Uhr und stellte fest, dass es fast acht war – schon spät. Sie sollte eigentlich schon zu Hause sein. Myrnin achtete vorübergehend nicht auf sie, als sie Tabellen mit unverständlichen Symbolen aus einem Buch abzeichnete, von dem es – wie er sagte – nur noch dieses eine Exemplar gab. Sie gähnte, streckte sich und sagte: »Ich muss gehen.«
    Sein Auge war auf etwas fixiert, das wie ein klobiges altes Mikroskop aussah. »Schon?«
    »Es ist spät. Ich muss nach Hause.«
    Myrnin richtete sich auf, starrte sie an und sie bemerkte, wie sich in seinem Gesicht ein Sturm zusammenbraute. »Machst du mir jetzt schon Vorschriften?«, fauchte er sie an. »Wer ist hier der Meister? Wer ist der Schüler?«
    »Ich – es tut mir leid, aber ich kann nicht die ganze Nacht bleiben!«
    Myrnin kam auf sie zu und war fast nicht wiederzuerkennen.
    Keine manische Energie mehr, kein Humor, keine scharfe, blitzende Wut. Er sah aufgewühlt und verwirrt aus.
    »Nach Hause«, wiederholte er. »Zu Hause ist, wo das Herz ist. Warum lässt du deines nicht hier? Ich werde sehr gut dafür sorgen.«
    »M-mein – Herz?« Sie ließ den Stift fallen und wich zurück, bis ein großer Labortisch mit chemischer Ausrüstung zwischen ihnen stand. Myrnin entblößte sein Gebiss und ließ die Eckzähne wachsen. Discovery Channel. Königskobra. Oh Gott, kann er Gift verspritzen oder so etwas? Seine Augen flackerten hell auf, getrieben von etwas, das für sie wie... Angst aussah.
    »Lauf nicht davon«, sagte er und klang verärgert. »Ich hasse es, wenn sie davonlaufen. Sag mir jetzt, was du hier willst!«, fragte er. »Warum verfolgst du mich? Wer bist du?«
    »Ich bin Claire, Myrnin. Ich bin Ihre Schülerin. Ich muss hier bei Ihnen sein, erinnern Sie sich?«
    Sie hatte das Falsche gesagt und hatte keine Ahnung, warum. Myrnin hielt inne und das Flackern in seinen Augen wurde intensiver, bis Wahnsinn aus ihnen sprach. Hässlich und sehr furchterregend. Als er sich bewegte, war es ein glattes, geschmeidiges Gleiten. »Meine Schülerin«, sagte er. »Dann besitze ich dich also. Ich kann tun, was ich will.«
    Königskobra.
    »Sam!«, schrie Claire und stürzte auf die Treppe zu.
    Sie kam nur zwei Stufen weit. Myrnin kam über den Tisch, Geräte aus Glas stürzten nach allen Seiten und zersprangen auf dem Boden zu einem Glitzerhagel. Sie fühlte, wie sich seine kalten, unglaublich starken Hände um ihre Knöchel schlossen und sie zurückzerrten. Sie ruderte mit den Armen nach etwas, woran sie sich festhalten konnte, aber sie erwischte nur einen Bücherstapel, der in sich zusammenfiel, als sie stürzte.
    Sie schlug so hart auf dem Boden auf, dass die Welt um sie herum wackelnd zum Stillstand kam und Sterne um

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