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Haus des Blutes

Haus des Blutes

Titel: Haus des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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sehen, nicht auf die Wölbungen ihrer Brüste oder auf ihre geschmeidigen Hüften, deren Anblick seinen Atem unwillkürlich beschleunigte. Nein, es war besser, Zuflucht in der relativen Sicherheit ihres Gesichts zu suchen. Ihres wunderschönen, außergewöhnlichen Gesichts. »Ich bin auch nur ein Mensch, Giselle.« Seine leise Stimme klang ernst und war frei von der vorherigen Anspannung. »Wenn du mich auf diese Kreatur ansetzt, unterschreibst du damit mein Todesurteil.«
    Giselle rollte eine weitere Zigarette zu Ende. Sie leckte den Rand des Papiers ab, klebte sie zu und zündete ein Streichholz an. Sie zog an der Zigarette, bis sie glühte, atmete aus und sagte: »Das ist wahr, Eddie, du könntest sterben. Es besteht ein Risiko. Ein großes Risiko.« Sie blies erneut eine süßlich-aromatische Rauchwolke aus. »Das kann ich nicht abstreiten. Aber ich kann dir eines versichern: Wenn du versuchst, von hier zu fliehen, wirst du ganz gewiss sterben.«
    Eddie stöhnte. »Mein Gott, Giselle.«
    Ihr Blick wurde schärfer. »Es ist wahr, Eddie. Erinnerst du dich noch daran, was ich dir über die Denkweise des Meisters erzählt habe? Dieser Ort, an dem wir leben, dieses Schattenreich, ist mehr als nur eine Verzerrung der Realität. Es ist ein Gefängnis, Eddie. Sobald du das Reich des Meisters betrittst, kannst du nicht mehr entkommen. Es gibt keinen Ausweg. Keine vorzeitige Entlassung.« Sie lächelte schwach. »Keine Flucht.«
    Sie öffnete den Mund. Noch mehr Rauch schwebte heraus, perfekte Kringel, die zur Decke emporstiegen. Der Geruch war eigenartig. Süßlicher, angenehmer als Tabak. Aber es war kein Marihuana. Wenn er darüber nachdachte, war er nicht sicher, ob er wirklich wissen wollte, was sie da rauchten. Es musste etwas Abartiges sein, oder nicht? Gemahlene Knochen vielleicht. Oder magische Kräuter. Der Extrakt eines alten Mannes mit Sprachfehler?
    Warum nicht?
    Okay, sagte er sich. Sie ist eine tolle Frau. Nein, streich das wieder. Eine so banale Beschreibung wie »tolle Frau« wurde ihr nicht gerecht. Sie schwebte Lichtjahre über allen weiblichen Wesen, die Eddie in seinem bisherigen Leben kennengelernt hatte, und er hatte ziemlich viele näher kennenlernen dürfen. Er war vielleicht kein Superstecher, aber er konnte durchaus die eine oder andere nette sexuelle Erfahrung für sich verbuchen. Einige von ihnen fielen ganz sicher in die Kategorie »grandioser Fick«. Aber keine dieser Frauen, nicht eine, reichte auch nur bis an Giselles Strumpfbänder heran.
    Sie war die Verkörperung der Ekstase. Erhabenheit. Glückseligkeit. All das konnte sie dir geben. Ihr Körper konnte dich in einen Zustand versetzen, der über Sinnlichkeit, über einen bloßen Orgasmus weit hinausging. Sie brachte dich an einen Ort im Inneren deines Körpers, an die Quelle der Lust in den schmutzigen Untiefen deiner Hirnmasse. Und sie war in der Lage, die Synapsen mit einer Präzision zu manipulieren, für die jeder Neurochirurg getötet hätte.
    Ja, all das konnte Giselle.
    Das wusste Eddie.
    Denn sie hatte es auch mit ihm getan.
    Er war nun de facto ihr Sklave. Sie benötigte keine Seile oder Disziplinarmaßnahmen mehr. Er würde sie niemals verlassen, nie auch nur daran denken; nicht jetzt, da er wusste, was sie alles mit ihm anstellen konnte. Er akzeptierte es als Tatsache und beschloss, gar nicht erst zu versuchen, sich dagegen zu wehren.
    Er war ihr Eigentum.
    Ende der Geschichte.
    Aber auch dieses Wissen konnte einige unangenehme Tatsachen nicht ungeschehen machen.
    Giselle war eine Mörderin. Eine bösartige Mörderin.
    Und eine Sadistin.
    Böse. Er konnte diese kranke Scheiße, die sie abgezogen hatte, nicht gutheißen, gar keine Frage. Trotzdem hatte er ihr seine unsterbliche Seele überlassen. Seine verfluchte unsterbliche Seele, sehr verehrte Damen und Herren, und wissen Sie was?
    Ich würde es jederzeit wieder tun!
    Ohne mit einer Wimper zu zucken.
    Es gab nur einen, der auch nur annähernd an den Einfluss heranreichen konnte, den Giselle auf ihn ausübte, und das war der Meister selbst. Bei einem Deathmatch zwischen ihm und dem Satan samt sämtlichen Ausgeburten der Hölle hätte Eddie sein gesamtes Hab und Gut ohne zu zögern auf den Meister verwettet.
    »Keine Flucht?« Eddie schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Dann sind wir also im Arsch, ja?«
    »Nein.«
    »Nein?«, wiederholte er ungläubig.
    Nun, zumindest hatte sie es mit Überzeugung gesagt.
    »Ich will dir mal was erklären, Liebster.« Sie tätschelte

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