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Haus des Blutes

Haus des Blutes

Titel: Haus des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Aber weil ihm so viel Macht innewohnt und weil er vorsichtig ist, hat es noch nie jemand geschafft, sich diese Verwundbarkeit zunutze zu machen. Wir werden die Ersten sein. Wir werden ihn töten.«
    Die Überzeugung in ihrer Stimme fesselte Eddie.
    Die Droge, das seltsame Elixier, das seinen Geist und seine Sinne berauschte, ließ es ihn glauben.
    Sie fuhr fort: »Ich habe mit den Göttern kommuniziert, Eddie. Selbst mit einigen seiner Götter. Nicht im metaphorischen Sinne, wonach die Menschen mit Gott ›sprechen‹. Ich habe mich mit ihnen ausgetauscht. Sie haben mir vieles erzählt und gezeigt, die süßesten Wunder des Daseins ebenso wie die finstersten Schrecken. Sie haben mir die Wahrheit über den Meister offenbart. Sie haben mir das Wissen geschenkt, wie man ihn töten kann.«
    Eddies Herz machte vor Freude einen Satz.
    Ja!
    Man kann ihn töten!
    »Er ist der letzte seiner Art, Eddie, und ich weiß ein paar Dinge über seinesgleichen, die vermutlich nicht einmal er selbst weiß. Sie stammen nicht von dieser Welt. Seine uralten Vorfahren kamen an Bord eines Raumschiffs hierher. Eines manövrierunfähigen Fluggeräts. Es ist auf unserem Planeten abgestürzt. Nur ein paar von ihnen haben überlebt. Der Meister wurde hier geboren, von einer außerirdischen Mutter. Sie starb, als er noch sehr jung war. Unterdessen schwärmten die Verbleibenden über den gesamten Planeten aus und nutzten ihre einzigartigen Fähigkeiten, um sich perfekt getarnt unter die primitiven Völker zu mischen, die unsere Erde damals bevölkerten.
    Sie wurden als Götter verehrt, als Könige oder Götzen, und einige von ihnen entwickelten sich zu Diktatoren, den schlimmsten Despoten, welche die Menschheit je erlebt hat. Unser Meister hätte ihrem Beispiel folgen können, aber er entschied sich für einen anderen Weg. Er galt selbst unter seinesgleichen als außerordentlich begabt, und er beschloss, seine seltenen Talente zu nutzen, um ein anderes Königreich zu erschaffen, das abseits der neugierigen Blicke der modernen Welt existierte.
    Ich werde dir jetzt etwas ganz Erstaunliches anvertrauen, Eddie. Dieser Ort, dieses verdorbene Reich, ist nur das jüngste in einer langen Reihe von Königreichen. Er erschafft sie und bevölkert sie mit verirrten Seelen, ehe er sie eines Tages vollständig zerstört und weiterzieht. Das wird hier nicht passieren, Eddie.«
    Eddie erschauderte. Er hielt seine Augen geschlossen. »Haben die Götter dir das erzählt?«
    »Sie haben mir gezeigt, wie man ihn aufhalten kann. Er ist schwach, Eddie.« Sie lachte. Ein böses, verschwörerisches Lachen, das ihm durch Mark und Bein ging. »Auch er kommuniziert mit den Göttern, aber willst du ein Geheimnis wissen? Die Götter mögen ihn nicht.«
    Melodisches, berauschendes Gelächter brach aus ihr heraus. »Seine Götter sind die Geister des Todes. Parasiten, die sich von Leid ernähren. Mächtige Geister. Sie wissen, dass er schwächer wird. Sie spotten über seine lächerlichen Opfergaben, seine erbärmlichen Versuche, sie damit zu ›besänftigen‹.«
    Eddie stimmte in ihr Lachen ein.
    Der Gedanke, dass er es noch nie so gesehen hatte – dass Opfer einfach lächerlich waren!
    Es war unglaublich!
    Er amüsierte sich über die Vorstellung, einen Menschen zu töten, um die Götter milde zu stimmen.
    Was für ein absurder Gedanke!
    Giselle sagte: »Er versteht die wahre Kraft des Rituals und seine Symbolik nicht. Die Zunge, die ich gegessen habe, war ein Symbol, Eddie. Die Götter wissen das zu schätzen. Ich ehre sie auf eine Weise, die ihrem Sinn für Humor gerecht wird. Hast du jemals einen Gott lachen gehört, Eddie? Es ist das wundersamste Geräusch …«
    Eddie versuchte, es sich vorzustellen.
    Er schaffte es fast, konnte es beinahe hören – dank dieser erstaunlichen Droge –, aber das Geräusch drang trotzdem nicht ganz in den Bereich seiner sinnlichen Wahrnehmung vor …
    »Der Meister weiß, dass er ein sterbliches Wesen ist. Er ist schon seit geraumer Zeit am Leben, und er weiß, dass sich seine Zeit auf dieser Existenzebene dem Ende zuneigt. Und ich werde dir noch etwas anvertrauen; etwas, das dein Herz zum Rasen bringen wird, Eddie. Seine Kräfte – so gewaltig sie nach wie vor sein mögen – sind deutlich geschwunden.«
    Eddie schluckte schwer. »Sind sie das?«
    Ihr Fuß glitt von seinem Bein und sie erhob sich. »Das sind sie.« Sie nahm seine Hand. »Öffne deine Augen, Eddie.«
    Er tat, wie ihm befohlen, und starrte sie mit offenem Mund an. Sein

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