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Haus des Schreckens

Haus des Schreckens

Titel: Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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absolut bruchsicher. Es soll verhindern, dass jemand aus Versehen da draufsteigt und hinunterfällt.«
    »Ach ja? Bruchsicher? Ist es das?« Nolan hielt sich am Geländer fest, hob einen Fuß und trat genau in die Mitte einer Scheibe. Nichts passierte. Es knackte nicht einmal. »Verdammt!« Er versuchte es noch zweimal, aber das Glas gab nicht nach.
    Von Scavenger waren mittlerweile nur noch die Schultern und der Kopf zu sehen. Ein weiteres Mal machte er auf sich aufmerksam und hämmerte mit den Füßen auf den Boden.
    »Wir laufen nach unten!«, schlug Parsley vor. »Wir müssen das Zimmer finden!«
    »Und wie? Wie wollen Sie das finden?«, fuhr Jaqueline den Mann an. »Kennen Sie den Weg?«
    Die drei ??? sahen sich an. Alle dachten in diesem Moment das Gleiche. Auch sie wussten nicht, wie sie in dieses Zimmer da unten gelangen sollten. Sie kannten es nicht einmal, waren noch nie dort gewesen.
    »Scavenger! Nein! Er verschwindet!« Shawne wandte sich ab und schlug die Hände vors Gesicht.
    Alle starrten durch das Fenster. Auf einmal drehte Scavenger den Kopf ein wenig zur Seite. Zitternd vor Anstrengung gelang es ihm für eine Sekunde, nach oben zu sehen. Sein Gesicht war zu einer Fratze verzerrt, und in seinen Augen flackerte die nackte Angst. Dann fiel sein Kopf wieder nach unten, und er wurde vollends in die Finsternis geschleift.

Die drei ??? greifen ein
    »Nach unten, schnell!« Diesmal war es Justus, der die Initiative ergriff. »Wir müssen irgendwie dieses Zimmer finden!«
    »Ich glaube, ich habe einen Herd oder eine Anrichte da unten gesehen«, sagte Bob und stieß sich vom Geländer ab. »Es könnte eine Küche sein.«
    »Wir sind irgendwo im Westflügel.« Peter umrundete das Fenster im Boden und lief neben Bob her. »Am besten wir suchen nach der nächsten Treppe, die uns ins Erdgeschoss bringt.«
    Nolan schaute etwas verärgert. Ganz offensichtlich war er nicht begeistert davon, dass man ihm das Ruder aus der Hand nahm. Dann nickte er jedoch und schloss zu Justus auf, der schon durch das Kaminzimmer hastete.
    »Na, hast du jetzt auch Blut geleckt?«, fragte er den Ersten Detektiv. Seine Augen funkelten vor Aufregung.
    Justus wusste für einen Moment nichts darauf zu sagen. Er war in Gedanken ganz woanders.
    »Na, das Spiel! Jetzt beginnt es doch erst richtig! Und dieser Auftritt von Scavenger.« Nolan schnalzte mit der Zunge. »Mann, ich muss schon sagen! Haut die Birne auf den Boden. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut.« Der Mann gluckste vergnügt in sich hinein.
    »Äh, ja, ja sicher.« Justus sah Nolan verwundert an. Er hatte für einen Moment fast vergessen, dass die anderen ja immer noch an ein Spiel glaubten. Aber jetzt war nicht die Zeit sie aufzuklären. Erst mussten sie dieses Zimmer und hoffentlich Scavenger finden.
    »Lowell hat das wirklich erstklassig inszeniert. Man könnte fast glauben, dass hier wirklich etwas nicht stimmt. Uh!« Nolan wedelte mit den Händen und machte ein Gesicht, als fürchtete er sich, lachte aber gleich darauf blechern über seinen eigenen Witz. »Nein, ganz ehrlich: Ein tolles Spiel!«
    »Da, rechts, am Ende des Korridors!«, rief Peter auf einmal, der dicht hinter ihnen herlief. »Die Treppe.«
    Die ganze Gruppe schwenkte nach rechts und hielt auf die Treppe zu. In vier engen Kehren führten die niedrigen Stufen hinunter ins Erdgeschoss, wo sie in einen länglichen Vorraum mündeten. Mehrere Türen standen zur Auswahl.
    »Da links geht es zum Ballsaal«, sagte Bob.
    »Und da rein zum roten Salon.« Peter deutete auf eine Tür in der rechten Wand.
    Jaqueline stutzte. »Woher wisst ihr das?«
    »Ja, woher?«, wollte auch Shawne wissen.
    »Dann geradeaus«, gab Justus die Richtung vor, ohne sich weiter um die Frauen zu kümmern.
    Den drei Detektiven fiel es nicht leicht, die Lage des Zimmers nachzuvollziehen, in dem Scavenger verschwunden war. Schon im ersten Stock hatten sie mehrmals die Richtung wechseln müssen, und auch jetzt erlaubten es die Räumlichkeiten nicht, einfach dorthin zu laufen, wo sie das Zimmer vermuteten. Sie mussten es mehr oder weniger einkreisen und hoffen, dass sie nicht ganz woanders herauskamen, als sie eigentlich wollten. Aber als sie durch eines der vielen Schlafzimmer liefen, machte Peter auf einmal eine grausige Entdeckung.
    »Halt!« Der Zweite Detektiv blieb wie angewurzelt stehen. »Da. Seht doch!«
    »Nein. Hier ist es!«, rief Justus. Er war schon hinaus auf den angrenzenden Gang getreten und hatte die nächste Tür geöffnet.

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