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Haus des Schreckens

Haus des Schreckens

Titel: Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Atem.
    Plötzlich klopfte es wieder, diesmal schon lauter. Sie konnten nicht mehr allzu weit entfernt sein.
    »Dahinten!« Mr Parsley deutete auf eine Schrankwand, die die ganze Breite einer geräumigen Nische einnahm. Er öffnete eine Tür des Schranks und starrte auf eine Wand.
    »Die andere Tür!«, rief Jaqueline.
    Parsley öffnete sie. Ein Kaminzimmer lag dahinter.
    »Weiter!« Nolan stieg durch die Öffnung, und einer nach dem anderen kletterte ihm nach.
    Doch auch in diesem Zimmer fanden sie nichts, was der Grund für das Klopfen hätte sein können. Friedlich flackerte das Gaslicht an der Decke und warf sanfte Schatten in den Raum. Aber eine Sache stimmte dennoch nicht.
    »Die Tür!« Bob lief zur anderen Seite des Zimmers. »Hier! Sie steht einen Spalt auf!«
    Ein einzelner, dumpfer Schlag ertönte. Er klang nahe, aber schwächer als die bisherigen Klopfgeräusche.
    »Das kam von da draußen!« Bob riss die Tür auf und lief aus dem Zimmer. Die anderen stürmten hinterher.
    Sie standen in einer Art Lichthof. Über ihnen wölbte sich eine gläserne Kuppel. Dicke, metallene Streben unterteilten sie wie ein riesiges Spinnennetz in genau 13 Segmente. Der Raum um sie herum war annähernd rund. Nur an zwei Seiten gab es Nischen, in denen große Vasen mit Trockenblumen standen. An den Wänden hingen Ölbilder, und gegenüber begann ein weiterer Gang.
    Das charakteristischste Element dieses Lichthofes befand sich jedoch genau in der Mitte. Ein hüfthohes Geländer teilte ein großes Rechteck ab, dessen Boden ein gewaltiges Fenster bildete. Es bestand aus 13 einzelnen Scheiben, die den Schein der zwei Wandleuchten golden reflektierten.
    Ein weiteres Pochen. Dumpf. Nah. Eher ein Stampfen.
    »Von unten. Es kommt von unten!« Peter rannte zu der Brüstung, die anderen folgten.
    »Ist da unten was?« Shawne beugte sich weit über das Geländer und spähte durch das Glas. »Ich seh nichts. Das spiegelt so!«
    »Das Licht ist zu hell.« Kittle lief zu den Gaslichtern und drehte die Flammen herunter.
    »Da! Da bewegt sich was!« Bob hielt die Hand über die Augen und versuchte, durch die immer noch vorhandenen Reflexe auf dem Glas hindurchzusehen. »Da! Seht ihr es?«
    Unter dem Fenster lag ein Raum. Er war nicht beleuchtet und verschwand daher fast zur Gänze in Dunkelheit. Nur ein kleiner Bereich wurde von den Gasleuchten des darüber liegenden Lichthofes erhellt.
    »Wo?«
    »Da war was! Ganz sicher!«
    »Eine Taschenlampe! Hat jemand eine Taschenlampe?«, rief Nolan.
    In meinem Zimmer, dachte Justus verärgert.
    »Da! Wieder!«
    »O Gott! Ich habe es auch gesehen!«, entfuhr es Jaqueline. »Eine Hand! Es war eine Hand!«
    Plötzlich schrie Mrs Parsley schrill auf. »Seht doch! Seht!«
    Den drei ??? stockte das Blut in den Adern, und auch die anderen waren starr vor Entsetzen. Aus der Dunkelheit des unter ihnen liegenden Raumes hatte sich wie ein riesiger Wurm ein Körper in den helleren Lichtkreis vorgeschoben. Er lag auf dem Bauch, die Arme waren auf dem Rücken gefesselt, und um den Kopf schlang sich ein breites Klebeband. Mühsam robbte er Zentimeter um Zentimeter vorwärts.
    »Das ist Scavenger! Scavenger!«, rief Shawne. »Das ist sein Jackett. Ich erkenne es wieder!«
    »Du hast Recht.« Justus wechselte die Position, um noch besser sehen zu können. »Das ist Mr Scavenger.«
    Nolan formte die Hände zu einem Trichter. »Hey! Scavenger! Was, zum Henker, tun Sie da?«
    Plötzlich bäumte sich Scavenger auf, fiel wieder in sich zusammen und schlug mit dem Kopf auf den Boden. Ein dumpfes Pochen drang durch die Scheiben.
    »Um Himmels willen!« Mrs Parsley erbleichte. Schwankend entfernte sie sich von dem Geländer.
    »Da! Was ist das?« Kittle zeigte auf den Körper.
    »Da … da zerrt irgendetwas an ihm!« Jaqueline krallte die Finger in die Brüstung. »Irgendetwas zieht ihn zurück in die Dunkelheit!«
    Tatsächlich bewegte sich Scavenger rückwärts, obwohl er mit aller Macht versuchte, weiter ins Licht zu kommen. Aber irgendetwas, das vor den Blicken verborgen in der Dunkelheit lauerte, zog ihn zu sich, Stück für Stück, unaufhaltsam. Peter glaubte sogar ein Wimmern zu hören.
    »Wir müssen was tun! Wir müssen ihm helfen!« Nolan kletterte über die Brüstung. »Los, macht schon!«
    »Was haben Sie vor?«, fragte Justus.
    »Na, was wohl? Das Fenster aufmachen oder notfalls demolieren. Wir müssen da runter!«
    Der Erste Detektiv schüttelte den Kopf. »Die Fenster sind nicht zu öffnen, und das Glas ist

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