Haus des Schreckens
her drehte, bis sie Secret Passage ergaben.
»Secret Passage? Geheimgang?« Peters Augen weiteten sich. »Du meinst, das Gedicht verrät uns, wo ein Geheimgang ist?«
»Ja und nein«, antwortete Bob rätselhaft. »Es geht um einen Geheimgang. Aber ich glaube nicht, dass es irgendeiner ist.«
»Natürlich!« Justus deutete aufgeregt mit dem Finger auf Bob. »Das Gedicht war in Mrs Marriotts Karteikasten, ein Gedicht, das in verschlüsselter Form auf einen Geheimgang verweist. Aber es wäre kaum nachvollziehbar, dass Mrs Marriott irgendeinen Geheimgang damit meinte, zumal man auf viele relativ einfach stößt, auch ohne Hinweise. Nachvollziehbar wäre jedoch, dass sie mit dem Gedicht einen Geheimgang meinte, der wirklich geheim bleiben sollte, der von niemandem entdeckt werden sollte und der so kompliziert zu finden ist, dass sie sich selbst mit dem Gedicht daran erinnern musste.« Justus hatte sich jetzt richtig heiß geredet. Seine Wangen glühten vor Eifer. »Bob, hast du die Karte mit dem Gedicht bei dir?«
Der dritte Detektiv zog sie lächelnd aus der Hosentasche und reichte sie Justus. Konzentriert überflog der erneut die Zeilen.
»Seht mal, hier!« Der Erste Detektiv drehte die Karte um, und alle kamen neugierig ein Stück näher. »Die Wörter sind nicht alle gleich geschrieben. Manche sind in Druckbuchstaben, andere normal. Stare , Dauerregen und so weiter und am Ende Petra Scessage . Das ist mir vorhin schon aufgefallen, aber ich habe dem erst keine Bedeutung beigemessen. Diese besondere Schreibweise wiederum könnte nun aber bedeuten, dass das ganze Gedicht verschlüsselt ist und dass sich in ihm Hinweise finden lassen, die den Zugang zu jenem ominösen Geheimgang beschreiben! Dritter!«, Justus wandte sich wieder Bob zu und nickte anerkennend, »das war großartig! Alle Achtung!«
»Und welcher Geheimgang soll das nun sein?« Kittle sah Justus verständnislos an, und auch einige der anderen schienen nicht so recht zu wissen, worauf der Erste Detektiv hinauswollte.
Doch Nolan hatte verstanden. Völlig konsterniert schaute er vor sich auf den Boden und murmelte: »Es ist der Geheimgang! Das Gerücht ist wahr! Das Gerücht, dass sich Mrs Marriott einen Geheimgang anlegen ließ, der einen zweiten Zugang zum Haus erlaubt! Es ist der verschollene Geheimgang der Mrs Sarah Lockwood Marriott!«
Zum ersten Mal konnte Justus dem Mann voll und ganz zustimmen: »Genau, der ist es!«
»Ein zweiter Zugang zum Haus? Kollegen! Wisst ihr was das bedeutet?« Peter blickte aufgeregt von einem zum anderen. »Wir können Hilfe holen! Wenn wir den Gang finden, können wir hier raus und die Polizei verständigen!«
»Ja, genau!« Shawnes Augen begannen zu glänzen. »Wir sind nicht mehr eingesperrt!«
»Ian!« Mrs Parsley drückte ganz fest die Hand ihres Mannes und eine kleine Träne rollte ihr die Wange hinunter.
Aber Justus’ dämpfte augenblicklich alle Hoffnungen. »So einfach, wie ihr euch das vorstellt, dürfte das nicht werden.« Den Blick auf das Gedicht gerichtet, hatte er begonnen, seine Unterlippe zu kneten. »Wir müssen, wie gesagt, davon ausgehen, dass das ganze Gedicht verschlüsselt ist. Zwar dürften es die abweichend geschriebenen Wörter sein, auf die wir uns konzentrieren müssen, wenn wir weitere Hinweise finden wollen. Aber die erste Frage ist schon einmal: In welcher Form sind die verschlüsselt? Sind es auch Anagramme, oder hat Mrs Marriott hier eine andere Technik angewandt? Und wenn es Anagramme sind: Solche Buchstabenrätsel sind äußerst schwierig zu lösen. Wir könnten Stunden brauchen, bis wir ein paar davon geknackt haben. Oder wüsste jemand auf Anhieb, welches andere Wort oder welche anderen Wörter man aus dem Ausdruck Sag Eselchen bilden könnte?«
Jaqueline sah ratlos drein, Kittle kratzte sich am Kopf, und Shawnes gerade noch so hoffnungsfroher Blick wanderte langsam zu Boden.
»Aber wir müssen es zumindest versuchen«, sagte Nolan. »So wie ich das sehe, ist es im Moment unsere einzige Chance. Ich habe nicht den Eindruck, dass es uns besonders leichtfallen wird, Scavenger zu finden. Also sollten wir alle Kraft auf die Lösung dieses Rätsels verwenden und versuchen, so schnell wie möglich aus diesem alten Kasten zu kommen.«
»Dem stimme ich zu«, meinte Parsley.
»Klingt vernünftig«, fand auch Jaqueline.
Doch Justus war anderer Ansicht. »Wir dürfen die Suche nach Mr Scavenger jetzt nicht aufgeben«, widersprach er. »Ich bin vielmehr dafür, dass alle außer Bob
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