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Haus des Schreckens

Haus des Schreckens

Titel: Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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und mir die Suche fortsetzen. Wir beide haben sehr viel Erfahrung in der Lösung schwierigster Rätsel, und ich denke, es reicht, wenn wir uns dieser Aufgabe widmen.«
    »Dann gib uns aber dein Walkie-Talkie mit, Just, damit wir wenigstens zwei Gruppen bilden können«, forderte Peter. »Es reicht, wenn wir euch über Bobs Gerät erreichen können.«
    Es war Justus deutlich anzusehen, dass er von dieser Idee nicht sonderlich begeistert war. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn alle zusammen blieben. Aber Peter hatte Recht. Mit nur einer Gruppe halbierten sie ihre Chance, Scavenger zu finden. »Jaqueline, würdest du die zweite Gruppe anführen?« Der jungen Frau traute der Erste Detektiv noch am ehesten.
    »Geht klar.« Jaqueline nickte.
    Nolan hingegen platzte nun der Kragen. »Aha! Du meinst, ihr zwei Schlauberger knackt das Rätsel und seid so gut, dass ihr auf unsere Mithilfe verzichten könnt?« Er funkelte Justus grimmig an. »Und was, wenn dieses Dämchen hier«, mit dem Daumen wies er respektlos auf Jaqueline, »hinter allem steckt?«
    »Was erlauben Sie sich?«, fuhr Jaqueline auf. »So wie Sie sich hier die ganze Zeit schon benehmen, sind es doch eher Sie, der sich verdächtig macht.«
    »Ich? Du spinnst ja komplett, Mädchen.«
    »Nennen Sie mich nicht Mädchen !«
    »Langsam, langsam«, trat Bob dazwischen. »Mr Nolan, Ihre Mithilfe wäre sicher wertvoll, aber wir müssen weiterhin nach Mr Scavenger suchen. Wir können ihn jetzt nicht im Stich lassen. Und dass Miss Williams die andere Gruppe anführt, ist kein Angriff gegen Sie, sondern eher …« In Bobs Kopf rotierte es. Was sollte er bloß sagen? »Unter dem Aspekt der Gleichberechtigung zu sehen, nicht wahr, Just?« Etwas Besseres war ihm auf die Schnelle nicht eingefallen.
    »So ist es«, knurrte Justus. Überzeugend wirkte das jedoch nicht.
    »Gleichberechtigung! Pah! Dass ich nicht lache!«, höhnte Nolan. »Und warum gehst du dann nicht suchen und lässt mich das Rätsel lösen, hä?« Er reckte das Kinn vor und fixierte Bob feindselig.
    »Weil ich, wenn ich Sie daran erinnern darf, derjenige war, der das Rätsel überhaupt erst entdeckt hat. Und weil ich einiges über Anagramme gelesen habe.«
    »Und dein dicker Chef?« Nolan deutete unmissverständlich auf Justus’ Bauch. »Ist der wirklich so klug, wie er tut, oder gibt er nur an?«
    Unter normalen Umständen hätte sich Justus jetzt sofort gewehrt. Er war sehr empfindlich, was seine Figur anging, zumal er tatsächlich ein paar Pfunde zu viel mit sich herumtrug. Aber er schien gar nicht gehört zu haben, was Nolan gesagt hatte. Geistesabwesend murmelte er etwas vor sich hin, und plötzlich hellten sich seine Gesichtszüge auf. »Na klar! Stare … Aster! Das Bild mit den Astern im Esssaal!«

»Hier lebe ich!«
    Nolan hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen. Verächtlich rümpfte er die Nase, wagte es aber nicht, Justus noch einmal herauszufordern.
    »Genial, Erster!« Bob nickte begeistert. »Damit dürfte klar sein, wo wir mit unserer Suche beginnen müssen!«
    Justus wiegte den Kopf hin und her. »Hoffen wir mal, dass Mrs Marriotts Gedicht wirklich so zu verstehen ist.«
    Peter schnappte sich Bobs Walkie-Talkie, reichte es Jaqueline und gesellte sich dann wieder zu den anderen. »Dann machen wir das also so. Ihr beide kümmert euch um den Geheimgang, und wir durchstöbern weiterhin das Haus nach Mr Scavenger.« Er hob das Funksprechgerät. »Man hört sich!« Er winkte den Rest hinter sich her, und sie verließen den grünen Salon.
    »Also, dann lass uns die Sache mal angehen«, sagte Justus nachdenklich. In dem Blick, den er Bob zuwarf, lag eine gehörige Portion Skepsis, und auch der dritte Detektiv hatte sich schon zuversichtlicher auf ein Rätsel gestürzt. Beiden war klar, dass ihnen das Gedicht alles abverlangen würde.
    Bob nickte und versuchte entschlossen auszusehen.
    »Auf in den Esssaal.«
    Das Bild mit den Astern war unübersehbar. Es hing gleich links neben der riesigen Landkarte der USA und war selbst von beachtlicher Größe.
    »Ziemlicher Kitsch, wenn du mich fragst.« Justus deutete auf das farbenfrohe Ölgemälde. »Onkel Titus hat ein paar solcher Schinken auf dem Schrottplatz, und wenn wir für eines 20 Dollar bekommen, ist das schon viel.« Das Gebrauchwarencenter Titus Jonas , wie der Schrottplatz offiziell hieß, war Justus’ Zuhause. Dort lebte er bei seiner Tante Mathilda und seinem Onkel Titus, seit seine Eltern vor vielen Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben

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