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Haus des Schreckens

Haus des Schreckens

Titel: Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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gekommen waren.
    »Ich habe auch schon bessere Bilder gesehen.« Bob kannte sich in Sachen Kunst ein wenig aus und wusste daher, wovon er sprach.
    »So, Aster also.« Justus näherte sich dem Gemälde. Erst jetzt erkannte er, dass es nicht hing, sondern dass der Rahmen an die Wand geschraubt worden war. »Astern gibt es jede Menge hier drauf.« Er zeigte auf einige zierliche rosa und blaue Blumen. »Vielleicht verbirgt sich hinter einer …«, er drückte auf eine Blüte, »nein, oder die«, er berührte eine zweite, »auch nicht, hm.« Justus ging wieder zwei Schritte zurück und betrachtete das Bild von Neuem.
    »Sieh mal, da unten!«, rief Bob auf einmal und deutete auf den unteren Teil des hölzernen Rahmens. Ganz in der linken Ecke war etwas eingraviert oder -geritzt. »Ist das auch eine Aster?«
    »Ja, könnte sein!« Justus betastete die kleine Verzierung. Zu seiner Überraschung gab sie mit einem leisen Klicken nach, und er konnte sie ohne Schwierigkeiten ein paar Zentimeter in den Rahmen schieben.
    Plötzlich schien das ganze Bild seinen Halt zu verlieren. Es ließ sich bewegen, oder vielmehr ließ sich das Bild samt dem Teil der Wand bewegen, den es verdeckte.
    »Das war es!«, rief Justus und tippte den Rahmen an. Erstaunt beobachteten er und Bob, wie sich das Gemälde um seine mittlere Längsachse drehte und einen Durchgang in der Wand öffnete.
    Der Erste Detektiv schaltete seine Taschenlampe an und leuchtete hinein. Bereits nach wenigen Zentimetern fiel der Strahl auf eine andere Wand. Aber links von dem Einstieg tat sich ein Gang auf.
    »Wo führt der hin?«, fragte Bob. »Kannst du was erkennen?«
    Justus beugte sich nach vorne und leuchtete den Geheimgang hinunter. »Nach ein paar Metern geht es um die Ecke. Mehr sieht man nicht. Wir müssen da rein.«
    Nacheinander kletterten die beiden Detektive durch das Loch in der Wand. Der Gang war kaum schulterbreit, aber hoch genug, um darin laufen zu können. Er musste sich in einer Zwischenwand befinden, der man die Dicke von außen nicht ansah. Zweimal bog er rechtwinklig ab, dann endete er abrupt.
    »Und jetzt?« Bob leuchtete irritiert um sich herum.
    »Da oben!« Justus richtete die Taschenlampe zur Decke, wo sich ein kleiner, metallener Griff befand. »Könnte eine Klappe oder so etwas sein.« Er zog daran, und tatsächlich ließ sich mit dem Griff eine Art Luke öffnen. Eine ausfahrbare Stiege glitt langsam nach unten, und oben rutschte knirschend ein großes Möbelstück zur Seite. Die beiden Detektive erklommen die Treppe und gelangten in einen kleinen, verwinkelten Raum.
    Bob drehte sich einmal um die eigene Achse. »Eines der Gästezimmer.«
    »Das denke ich auch«, stimmte Justus zu und sah auf die Karte, auf der das Gedicht stand. » Dauerregen ist das nächste Wort. Fällt dir dazu etwas ein, Dritter?«
    Bob holte einen Notizblock aus seiner Tasche und schrieb das Wort auf. Zusammen beugten sie sich über das Blatt und verschoben im Geist die Buchstaben. Aber spätestens jetzt bestätigten sich ihre Befürchtungen. Anagramme zu knacken, war etwas anderes, als logische Rätsel zu lösen. Hier kam es nicht so sehr auf Intelligenz und rationales Denken an. Man musste einfach so lange probieren, bis etwas Brauchbares vor einem stand. Das konnte gleich gelingen oder wie in diesem Fall über eine Viertelstunde dauern.
    »Grüne Ader!«, platzte Bob plötzlich heraus. »Grün mit ue. Das könnte es sein. Dauerregen – gruene Ader!«
    Justus sah sich sofort im Zimmer um. »Der Teppich!«, rief er. Eine Webmuster in Form einer unregelmäßigen, grünen Linie lief quer über den Teppich und endete genau vor einem der beiden Ausgänge des Zimmers. »Dort geht es weiter.«
    Während die beiden Jungen hinaus auf den Gang liefen, erkundigte sich Justus über das Funksprechgerät, ob es bei Peter etwas Neues gäbe. Der Zweite Detektiv wartete ein paar Sekunden, bevor er antwortete. Offenbar wollte er ungestört sein.
    »Nichts, nein«, drang es schließlich aus dem kleinen Lautsprecher. »Kittle, der mit Jaqueline unterwegs ist, glaubte zwar ein leises Wimmern gehört zu haben, aber die anderen konnten das nicht bestätigen.«
    »Irgendwie hört mir Kittle ein bisschen zu viel«, meinte Justus mehr zu sich selbst. »Und Nolan? Alles klar mit ihm?«
    »Bockt ziemlich rum, ist aber einigermaßen friedlich.«
    »Mrs Parsley?«
    »Hatte einen Nervenzusammenbruch.«
    »Was?«, stieß Justus hervor.
    »Nein.« Peters Kichern klang wie eine Funkstörung. »Sie

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