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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Shayne
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Es gibt sonst ja eigentlich niemanden.”
    “Ich bin also gewissermaßen der Retter in der Not?”
    “Eher eine Art Notnagel.”
    “Verstehe.”
    Sie seufzte wieder. “Also, hast du?”
    “Was denn?”
    “Dir überlegt, mit welcher Rassel du rasseln und welche Kräuter du verbrennen wirst?”
    Er schwieg kurz. “Ich habe da ein paar Ideen, ja.”
    “Fein. Wie lange brauchst du noch?”
    “Zwei Minuten. Warum?”
    Sie schielte kurz zur Toilette, verwarf den Gedanken jedoch wieder, nahm einen sauberen Waschlappen und drehte den Wasserhahn wieder auf.
    “Hey!”
    Der Schrei ließ sie hochfahren. Durch das heiße Wasser, das ins Waschbecken floss, war sein Duschstrahl eiskalt geworden. “Entschuldigung.” Sie drehte das Wasser wieder ab.
    Dann trug sie Reinigungsmilch auf, tauchte den Waschlappen ins Becken und wusch sich das Gesicht. Sie war gerade dabei, ihre feuchtigkeitspendende Nachtcreme einzumassieren, als sie aus dem Augenwinkel sah, wie Jack mit seinem langen, sonnengebräunten Arm nach einem Handtuch tastete. Sie gab ihm eines.
    “Danke.”
    “Gern ge…”
    Ehe sie den Satz vollenden konnte, schob er den Vorhang zur Seite und trat aus der Dusche. Und nun war sie es, die wie angewurzelt dastand. Sie konnte die Augen nicht von ihm abwenden. Grundgütiger, sein Körper war unglaublich. Wer hätte gedacht, dass ein derartig widerlicher Typ so einen Körper hatte? Muskulöse Schultern, glatt und fest. Durchtrainierter Oberkörper und Bauch – oh, verdammt, dieser Waschbrettbauch gehörte auf ein Erotikmagazin.
    “Gern ge…?”, fragte er.
    “Gern gesehen, äh, geschehen.”
    “Danke für das Kompliment.” Er grinste.
    “Das war ein Versprecher.”
    “Weil dich mein Anblick aus der Fassung gebracht hat?”
    “So leicht bringt mich nichts aus der Fassung.”
    Er zuckte die Achseln. “Was braucht es denn, um dich aus der Fassung zu bringen? Wohlgemerkt, ich frage aus reiner Neugierde.”
    Sie zuckte ebenfalls die Achseln. “Meine Güte, keine Ahnung. Vielleicht, wenn dir dein Handtuch hinuntergerutscht wäre?”
    Nun blieb ihm der Mund offen. Als sie ihn angrinste, entspannte er sich wieder. “Sehr witzig”, murmelte er. Er griff nach seinen Sachen, die er über den Handtuchhalter gehängt hatte. Die Unterhosen, die er aus dem Kleiderbündel zog, waren klein, dunkelblau und eng geschnitten. Kiley schaffte es endlich, sich unter Aufbietung ihrer ganzen Willenskraft von seinem Anblick loszureißen und drehte sich wieder um. Doch ihr war sehr bewusst, dass er gerade das Handtuch fallen ließ und besagte Unterhosen anzog, und ein kleiner Teufel in ihrem Kopf versuchte sie zu überreden, wieder hinzugucken.
    Sie schaffte es, der Versuchung zu widerstehen. Mit Mühe.
    “Möchtest du bleiben, während ich die Schlange entleere?”
    “Die Schlange ent…? Oh. Das ist das Widerlichste, was ich jemals gehört habe.”
    Er zuckte gleichgültig mit den Schultern und ging zur Toilette.
    Fluchtartig verließ sie das Bad. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, blieb sie stehen. Weiter weg traute sie sich nicht. Es ärgerte sie maßlos, dass sie in ihrem eigenen Haus Angst hatte, allein zu sein, aber da musste sie nun wohl durch.
    Sie hörte, wie er die Spülung betätigte und sich anschließend die Hände wusch. Dann kam er endlich aus dem Bad. Er schloss die Tür hinter sich nicht, sondern hielt sie ihr auf. Und sah sie an.
    “Was ist?”
    “Ach, komm schon. Bestimmt musst du mal. Ich warte hier draußen.”
    Sie presste die Lippen zusammen und war kurz davor, ihn anzublaffen. Doch er hatte leider recht. Sie musste wirklich mal, und eigentlich war es sogar ziemlich anständig von ihm, ihr anzubieten, derweil in der Nähe zu bleiben.
    “Es ist nicht nötig, dass du hier draußen auf mich wartest”, sagte sie, während sie ins Badezimmer ging.
    “Ja, ich weiß, dass es nicht nötig ist. Aber ich warte trotzdem hier.”
    Wenn sie ihn nicht so unsympathisch gefunden hätte, wäre sie ihm dankbar gewesen. Doch so, wie die Dinge nun mal lagen, konnte sie sich nur fragen, ob er eine Liste mit all den Schwächen führte, um sie irgendwann einmal gegen sie zu verwenden.
    Als sie wieder aus dem Bad kam, fiel ihr auf, dass er ihren Körper anschaute. Sie war also nicht die Einzige mit Schwächen. Er schaute ziemlich oft, und zwar immer dann, wenn er dachte, sie würde es nicht merken. Fühlte ihr Erzfeind sich möglicherweise zu ihr hingezogen? Tja, falls er das jemals zugäbe, hätte sie für

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