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Hausmaestro - Kriminalroman

Hausmaestro - Kriminalroman

Titel: Hausmaestro - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Schöttle
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Kostverächter«.
    Selbstverständlich hatte auch Vogel die ihm unbekannte Journalistin bemerkt, die in ihrer diskreten Eleganz durchaus seinem doch sehr breitgefassten Beuteschema zuzurechnen war.
    »Stets aufs Neue freuen wir uns über hilfreiche Mitteilungen unserer Mitbürger, die uns damit unsere Arbeit erheblich erleichtern«, erwiderte er mit unverminderter Liebenswürdigkeit. »Daher möchte ich auch Ihnen herzlich danken, Herr Pfeifer. Wir werden diesem wertvollen Hinweis zu gegebener Zeit gerne nachgehen. Falls sich Ihre Vermutung als wahr herausstellen sollte, werden Sie zu den Ersten gehören, die es erfahren, das verspreche ich Ihnen. Außerdem sollten Sie nicht außer Acht lassen, dass es die Haushälterin war, die die Leiche fand und die Polizei rief – für eine Mörderin wäre das doch ein eher untypisches Verhalten«, setzte Vogel mit mokantem Lächeln hinzu.
    Doch Pfeifer gab sich noch nicht geschlagen. »Na, vielleicht ist die Dame ja auch gescheiter, als es die Polizei erlaubt, und ist, nachdem sie sich zu Hause von ihrer Anstrengung erholt hat – so ein Mord ist für eine zart gebaute Japanerin ja keine Kleinigkeit – , wieder zum Tatort zurückgekehrt, um dann angesichts ihres toten Geliebten einen Nervenzusammenbruch zu erleiden und die Polizei zu Hilfe zu rufen«.
    »Ich bin ja nur froh, dass Sie einem anständigen Beruf nachgehen, Herr Pfeifer. Gegen einen Kriminellen Ihrer Raffinesse wären wir wohl machtlos. Aber dennoch: Haben Sie vielen Dank für Ihre hilfreichen Denkanstöße – was täten wir ohne Menschen wie Sie … «, antwortete der Inspektor mit der Miene aufrichtiger Verbundenheit, während er mit einem Seitenblick auf die schöne Unbekannte die Wirkung seiner Worte beobachtete.
    Mit vergnügtem Lächeln nickte Pfeifer und bedankte sich winkend bei seinem Kontrahenten.
    »Gibt es sonst noch irgendwelche Fragen?«, wandte sich Vogel nun an die restlichen Journalisten, wobei er seine Augen etwas länger als nötig auf der ihm unbekannten Journalistin ruhen ließ.
    Diese jedoch hielt kühl seinem Blick stand und schwieg.
    Dass es eigentlich Prokisch war, der die Pressekonferenz leitete, hatte er dabei völlig vergessen.
    »Wie man hört, war Herr Maurer ein äußerst schwieriger Charakter. Könnte es nicht sein, dass der Mörder aus seinem beruflichen Umfeld stammt?«, meldete sich nun Wolfgang Frühwirth von der ›Wiener Tagespost‹ zu Wort.
    »Dazu können wir wirklich noch nichts sagen – vergessen Sie bitte nicht, dass erst ein paar Stunden seit dem Verbrechen vergangen sind. Natürlich werden wir zu gegebener Zeit in seinem unmittelbaren beruflichen Umfeld ermitteln, falls sich dahingehende Verdachtsmomente ergeben sollten«, antwortete Vogel freundlich, den eine lange, noch aus der gemeinsamen Schulzeit herrührende Freundschaft mit dem Journalisten verband.
    »Wie wir ja wissen, ist das Opfer bei diesem großen Projekt kurzfristig für den erkrankten Pedro Marechal eingesprungen. Könnte es nicht sein, dass sich ein Kollege durch die Berufung von Herrn Maurer übergangen gefühlt hat?«, setzte Frühwirth nach.
    »Denkbar ist in diesem Falle alles, Herr Frühwirth. Es werden von uns sicherlich alle Möglichkeiten in Betracht gezogen, geben Sie uns aber bitte noch ein wenig Zeit. Wenn wir mehr wissen, werden wir es Ihnen sogleich mitteilen.«
    Nach den weiteren üblichen Fragen über verdächtige Personen und Spuren, die Vogel angesichts des erst vor wenigen Stunden entdeckten Verbrechens nicht zufriedenstellend beantworten konnte, wurde die Konferenz beendet.
    Die Schöne hatte sich zum Bedauern Vogels nicht zu Wort gemeldet und auch als eine der Ersten die Pressekonferenz verlassen.
     
    Vor dem ihnen zugewiesenen kleinen Büro in dem nüchternen Zweckbau aus den 80er-Jahren wurden die Inspektoren schon von Frühwirth erwartet.
    »Servus, Burschen, also, was ist da los mit der Haushälterin? War da was?«, begrüßte sie der Journalist mit einem fröhlichen Augenzwinkern.
    Verstohlen blickte Vogel um sich und öffnete rasch die Tür zu dem Büro, um den Freund hereinzulassen. Nachdem er sie sorgfältig geschlossen hatte, antwortete er ihm mit einer abfälligen Handbewegung:
    »Lass ihn doch ein Pantscherl mit der gehabt haben. Wie es derzeit aussieht, ist es für die Lösung des Falles völlig unerheblich, ob die jetzt miteinander geschnackselt haben oder nicht. Die Frau ist in keinster Weise verdächtig. Die war völlig fertig. Oder bist du inzwischen zum Boulevard

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