Havanna für zwei
Schwester ertragen würde.
»Ich rufe im Clontarf Castle Hotel an und erkundige mich, was sie uns anbieten können. Wenn du möchtest, können wir aber auch den Yachtclub nutzen.«
»Darauf bin ich gar nicht gekommen. Frag doch da mal nach.«
»Ich fahre jetzt zu Tesco. Soll ich dir was mitbringen?«
»Nein, danke. Ich rufe dich morgen an, um zu hören, was du in Erfahrung gebracht hast.«
Den Kopf voller Sorgen verließ Louise das Haus wieder durch die Haustür.
Greg schlenderte mit solchem Selbstbewusstsein und einer solchen Unbeschwertheit die Grafton Street entlang, dass sich die Leute nach ihm umdrehten.
Sophie freute sich über die Reaktionen, die der attraktive Kanadier auslöste, und war stolz wie Oskar, die Frau an seiner Seite zu sein.
»Hat es dir gestern Abend bei O’Donoghue’s gefallen?«, fragte sie.
»Die Musik war toll und das Guinness auch.«
»Möchtest du heute Mittag noch ein anderes Pub ausprobieren?«
Greg zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Wohnt Emma in der Nähe der Innenstadt?«
»Sie wohnt draußen in Sutton. Das ist kilometerweit entfernt. Du tätest besser daran, in der Nähe des Zentrums zu bleiben, wo richtig was los ist.«
»Wie du meinst.«
Sophie lotste ihn durch das Royal-Hibernian-Way-Shoppingcenter auf die Dawson Street.
»Ich kenne da ein gutes Lokal. Es wird dir gefallen.«
Im Marco Pierre White Steakhouse nahmen sie einen Ecktisch, und Sophie beobachtete zufrieden, wie sich alle nach ihrem attraktiven Begleiter umdrehten.
Ihr Handy klingelte, doch als Louises Name aufblinkte, schaltete sie es kurzerhand aus. Sie wollte für den Rest des Wochenendes nicht gestört werden.
Louise war auf dem Weg zu Emma. Es wunderte sie nicht, dass Sophie ihren Anruf einfach weggedrückt hatte. Sie wusste, dass sie ihren kanadischen Besucher übers Wochenende ganz für sich haben wollte.
Freudestrahlend öffnete Emma die Tür.
»Da ist aber jemand glücklich!« Louise war froh, ihre Schwester so zu sehen.
»Sieht so aus, als hätte die irische Botschaft Felipes Visumsantrag genehmigt.«
»Das freut mich sehr für dich. Seit wann weißt du es?«
»Felipe hat gestern Abend angerufen. Er bekam die Bestätigung per Post. Aber es ist noch nicht alles in trockenen Tüchern. Er braucht noch ein paar Stempel von den dortigen Behörden.«
Louise folgte ihrer Schwester in die Küche. Dass sie so gute Laune hatte, würde es ihr leichter machen, ihr die schlechten Neuigkeiten beizubringen.
»Ich freue mich, dass es vorangeht. Weißt du schon, wann er kommt?«
»Ich hab im Internet nach Flügen gesucht, und bei Virgin Atlantic gibt es echte Schnäppchen mit Zwischenlandung in Heathrow. Ich hab ein Sonderangebot für den sechzehnten Juni ergattert, also drück uns die Daumen, dass bis dahin alle Formalitäten erledigt sind.«
»Das ist toll. Ich komme gerade von Dad, und er hat mich daran erinnert, dass Mum bald Geburtstag hat.«
»Aber erst nächsten Monat.«
»Schon, aber es ist ihr siebzigster.«
»O Gott! Ich hab total vergessen, dass es ein runder ist.«
»Eben. Und er will, dass wir eine Party für sie organisieren.«
»Du machst Witze!«
Emma setzte sich an den Küchentisch und vergrub das Gesicht in den Händen. »Ich glaub nicht, dass ich es ertrage, unsere kleine Schwester zu sehen. Und die Party müssten wir alle zusammen organisieren.«
»Es fällt auch noch genau in die Zeit, wenn dein Freund zu Besuch ist.«
»Verdammt. Ich glaube nicht, dass ich den Flug noch umbuchen kann. Es war ein Angebot.«
»Vielleicht wäre es ja auch ganz schön für ihn, mal eine irische Party mitzuerleben.«
»Wo will Dad sie denn abhalten?«
»Zuerst wollte er es bei uns zu Hause machen, und dann hat er das Clontarf Castle Hotel vorgeschlagen, aber der Yachtclub wäre preiswerter.«
»Gott, ich glaub nicht, dass ich das packe.«
»Emma, mir graut bei der Vorstellung genauso. Aber mit etwas Glück kommen eine Menge Leute, und wir müssen den ganzen Abend nicht mit Sophie reden.«
»Es stresst mich, dass Felipe auch noch mittendrin sein wird.«
»Aber er wird dich ablenken.«
Emma nickte nachdenklich. »Vielleicht hast du recht. Besprichst du das mit Sophie?«
»Ich werde es versuchen, ohne sie dabei vollzukotzen. Dieses Wochenende ist sie mit ihrem Kanadier beschäftigt, deshalb rufe ich sie am Montag an. Donal und ich gehen morgen Abend mit den Harleys im Yachtclub essen, da kann ich mich gleich nach dem Catering für den Zwanzigsten erkundigen.«
»Danke, Louise. Du
Weitere Kostenlose Bücher