Havanna für zwei
bist ein Schatz!«
Louise lächelte. Für dieses Familienfest nahm sie Emma die Verantwortung ab, und das gab ihr ein gutes Gefühl. Genau das brauchte sie dringend, da sie nach dem Gespräch mit Jack völlig down gewesen war.
Kapitel 21
Greg langweilte sich. Er wollte mehr von Dublin sehen als nur das Penthouse von innen, aber Sophie war entschlossen, ihn so lange wie möglich im Bett zu halten.
»Wir könnten einen Ausflug ans Meer machen.«
Sophie hatte das Gefühl, sich für Greg richtig ins Zeug legen zu müssen. Ihre übliche Nummer zog bei ihm nicht. Also musste sie auf alles eingehen, was er vorschlug.
»Okay. Wir bestellen uns ein Taxi. Ich fahre mit dir nach Howth.«
Sie duschten und zogen sich eilig an. Die Frühstückssachen auf dem großen Tisch im Wohnzimmer ließen sie einfach stehen. Sophie schnappte sich Tasche und Mantel und lief auf dem Weg zum Fahrstuhl vor ihm her.
»Wie lange brauchen wir nach Howth?«, fragte er.
»Bei leichtem Verkehr etwa eine Stunde. Wir könnten auch den Zug nehmen, dann ginge es wahrscheinlich schneller.«
Greg lächelte. »Dann machen wir das.«
Sie bestiegen einen grünen Zug mit der Zielangabe »Howth« über dem Fahrerfenster und nahmen ein Abteil in der Ecke eines Waggons.
Sophie kuschelte sich an ihn. Sie wünschte sich von Herzen, dass dieser Mann sich in sie verliebte, doch obwohl sie viel Spaß miteinander hatten, hatte sie nicht das Gefühl, an ihn heranzukommen, und es war frustrierend, emotional auf Abstand gehalten zu werden.
Als der Zug in Sutton hielt, kamen die Inseln Lambay und Ireland’s Eye in Sicht.
»Hier ist es sehr schön.«
»Ist es wohl«, räumte Sophie ein.
»Wohnt Emma nicht in Sutton?«
»Ja. Wir sind jetzt schon fast in Howth.«
Greg gab es auf, nach Emma zu fragen. Er hatte auf ein Wiedersehen gehofft, und er fand es jammerschade, den weiten Weg hierher umsonst gemacht zu haben.
Emma sah auf die Uhr. Sie war so in Felipes E-Mails vertieft gewesen, dass sie fast vergessen hätte, Finn abzuholen, der in Howth ein Hurling-Match bestritt. Normalerweise wäre sie als Zuschauerin dabei gewesen, aber vor Felipes Besuch hatte sie noch so viel wie möglich schreiben wollen. Doch alles, was sie zustande gebracht hatte, waren an die vierzig Worte und eine Menge Träumereien.
Sie schnappte sich ihre Tasche und die Autoschlüssel und sprang in ihren grünen Mini. Die Sonne schien, und es war warm genug, um das Verdeck zu öffnen. Sie war in Hochstimmung, als sie den Hügel hinauffuhr, am Friedhof vorbei und weiter nach oben bis zum Gipfel, wo der Ausblick über die Bucht von Dublin unübertroffen war.
Sie hatte Riesenglück, in einer so schönen Stadt zu leben. Sie bog zum GAA-Club ab, wo die Zuschauer jubelnd am Spielfeldrand standen, und hatte schreckliche Gewissensbisse, als die Menschenmenge der Heimmannschaft für ihren spektakulären Sieg applaudierte.
Finn entdeckte ihr auffälliges kleines Kabrio und kam mit strahlendem Gesicht zu ihr gerannt.
»Hallo, Mum! Wir haben gewonnen, und ich hab drei Punkte gemacht!«
»Tolle Leistung, Schatz! Das ist super.«
»Können wir uns auf dem Heimweg bei Anne’s ein Eis holen?«
»Klar«, lächelte sie. Finn aß nichts lieber als ein 99 Cone, eine Vanillekugel samt Schokostäbchen in einer Waffeltüte, und heute war ein herrlicher Tag, um an den Strand zu gehen und sich eins zu genehmigen.
Emma parkte vor dem Pierhouse Pub und schickte Finn zu Anne’s, während sie Einheimischen und Touristen dabei zusah, wie sie über den östlichen Pier zum Leuchtturm schlenderten. Hier ließ es sich gut leben. Sie spazierte auch oft über den Pier und genoss den faszinierenden Anblick der Muster, die die Masten der Yachten im Hafen kreierten, und der bunten Fischerboote, die die Mauer des westlichen Piers säumten.
Sie war wieder mit sich im Reinen. Obwohl sie immer noch an Paul dachte, war es ihr gelungen, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen und die ganze bedauerliche Episode, die zu seinem noch bedauerlicheren Tod geführt hatte, nüchtern zu betrachten. Immerhin hatte sie noch Finn und ihre Gesundheit, und im Gegensatz zu vielen Menschen, die mit riesigen Hypotheken und Schulden belastet waren, konnte sie den Unterhalt für sich und ihren Sohn mühelos bestreiten.
Finn kam freudestrahlend aus dem Laden und leckte schon gierig an einer der zwei Rieseneistüten.
»Danke, Finn«, schmunzelte Emma und nahm ihr Eis samt Wechselgeld entgegen, während er sich wieder auf den Beifahrersitz
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