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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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war. Er schien wütend zu sein und zeigte mit dem Finger auf den Mini.
    Jetzt, wo sie begriff, was geschehen war, starrte Emma wie in Trance auf das Lenkrad. Um ein Haar hätte sie sich selbst und ihren Sohn umgebracht. Sie hob den Kopf und warf einen Blick auf Finn, der sichtlich mitgenommen war.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Mir geht’s gut. Wir hatten Glück. Geht es dir auch gut?«
    Ein Schatten fiel über den Wagen. Es war die hoch aufragende Gestalt eines Mannes, der kurz vorm Explodieren war.
    »Sie sollten besser aufpassen, wo Sie hinfahren! Das hätte ins Auge gehen können! Sie haben verdammtes Glück, dass niemand in dem Wagen saß, in den ich gefahren bin.«
    Emma blickte auf zu dem Mann Mitte fünfzig, dessen bulliger Figur man ansah, dass er den angenehmen Dingen des Lebens ein bisschen zu sehr zugeneigt war.
    »Es … es … es tut mir leid. Ich habe Sie nicht kommen sehen.«
    »Tja, Sie sollten auf die verdammte Straße achten!«
    Finn fühlte sich unbehaglich. Er wollte seine Mutter beschützen, aber der Mann war so groß und stark, dass er Angst vor ihm hatte.
    »Was ist hier los?«, fragte eine Stimme. Es war Donal.
    Der Autofahrer drehte sich um und musterte ihn.
    »Kennen Sie diese Frau?«
    »Sie ist meine Schwägerin.«
    »Tja, man sollte ihr den Führerschein abnehmen. Sie ist fast frontal in mich reingefahren. Ich musste ausweichen und bin in den Wagen dort drüben gerast. Wer kommt für den Schaden auf?«
    »Ich«, versicherte Emma kleinlaut.
    Finn war froh, seine Mutter sprechen zu hören.
    »Nun mal langsam, Emma. Erst müssen wir genau herausfinden, was passiert ist.« Donals Beschützerinstinkt war geweckt, und obwohl er den Standpunkt des Autofahrers verstand, galt seine Hauptsorge seiner Schwägerin.
    »Schon gut. Ich hab nicht auf die Straße geachtet.«
    »Sehen Sie!«, knurrte der Landrover-Fahrer unnachgiebig.
    »Geben Sie mir Ihren Namen und Ihre Adresse, dann sorge ich dafür, dass das ordnungsgemäß geregelt wird«, versprach Donal und holte einen Kugelschreiber und seine Brieftasche aus seiner Tasche.
    »Ich hätte auch gern die Nummer und die Adresse der Dame – und Angaben über ihre Versicherung.«
    Endlich kam die Gardaí und begann, den sich stauenden Verkehr umzuleiten. Einer der Polizisten wandte sich an den Fahrer des Jeeps und bat ihn, den Wagen wegzufahren. Da niemand verletzt worden war, galt es, den Weg freizumachen, damit die Leute weiterfahren konnten.
    Donal reichte Finn einen Fünf-Euro-Schein. »Lauf rüber zu Beshoff’s und hol dir eine Tüte Pommes!«
    Verdutzt nahm Finn das Geld und stieg aus.
    Donal setzte sich auf seinen Platz neben Emma und legte beruhigend den Arm um ihre Schulter.
    »Alles in Ordnung?«
    Emma nickte. »Du bist genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Ich glaube nicht, dass ich mit dem Kerl allein fertig geworden wäre.«
    »Hauptsache, dir geht’s gut. Was ist passiert?«
    »Ich bin hier entlanggefahren und hab mein Eis gegessen, als Finn plötzlich rief, dass er Sophie gesehen hätte. Ich hab nicht mehr auf die Straße geachtet und muss auf den Mittelstreifen gekommen sein, und der Jeepfahrer ist in das geparkte Auto gefahren.«
    »Hat Sophie dich gesehen?«
    Emma schüttelte den Kopf.
    »Diese Frau stiftet sogar Unruhe, ohne es zu wollen!«, murmelte Donal kopfschüttelnd.
    »Das war allein meine Schuld.«
    Donal küsste Emma auf die Stirn. »Es ist alles wieder gut. Rutsch rüber auf den Beifahrersitz. Wenn Finn mit seinen Pommes kommt, fahre ich euch nach Hause.«
    »Danke, Donal. Du bist so gut zu mir.«
    Donal lächelte traurig. Bei Emma spürte er immer, wie sehr sie ihn schätzte. Jammerschade, dass es bei seiner Frau nie so war.
    »Hast du Lust auf einen Kaffee?«, fragte Sophie. »An der Strandpromenade gibt es ein süßes kleines Café namens Il Panorama. Da gibt es den besten Cappuccino in ganz Dublin.«
    »Klingt gut. Wir könnten dort auch was essen.«
    »Wie gefällt dir Howth?«
    »Es ist sehr hübsch. Aber die Iren fahren wie die Henker. Hast du den Zusammenstoß eben mitbekommen?«
    Sophie zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Ich hab nichts gesehen.«
    »Segelst du eigentlich?«
    »Meine Schwester Louise und ihr Mann haben ein Boot im Yachthafen, aber ich fahre nie mit. Ich bleibe lieber in der Stadt. Da ist mehr los. Komm, wir überqueren die Straße gleich hier. Der Verkehr steht still.«
    Sie öffneten die Tür zu dem kleinen, einladenden Café, in dem die Gäste auf Barhockern an der Theke und an

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