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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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knackte in der Leitung.
    »Felipe! Hast du gute Nachrichten wegen des Visums?«
    »Ich muss … das Büro …«
    Sie wurden unterbrochen. Das passierte oft, wenn er anrief. Kubaner bekamen nur wenig für ihr Geld, wenn sie ins Ausland telefonierten.
    Sie rief ihn zurück, und er ging schnell ran. Die Leitung war zwar etwas besser, knackte aber immer noch.
    »Wollen Sie noch mehr Geld von dir?«
    »Jetzt, wo ich das Flugticket habe, ist es okay.«
    »Hast du es dir ausgedruckt? Das ist gut.«
    Felipe wollte selbst für den Flug aufkommen und hatte einer Buchung durch Emma nur unter der Bedingung zugestimmt, dass er ihr das Geld zurückzahlte, sobald er in Irland war.
    »Mein Freund Miguel hat seinen Drucker wieder in Gang gekriegt, deshalb muss ich mir jetzt auf der Stelle alles ausdrucken, was ich brauche.«
    »Genau! Bevor er wieder streikt!«
    Sie lachten zusammen.
    »Wie geht es Dehannys?«
    »Gut. Sie wünschte, sie könnte auch nach Irland reisen.«
    Emma hatte Schmetterlinge im Bauch. Mit ihm über die Reise zu reden bedeutete, dass der Traum bald wahr wurde.
    »Ich würde sie auch gern wiedersehen, aber ich bin froh, dich bald ganz für mich allein zu haben!«
    »Vielleicht küssen wir uns noch einmal wie damals in Havanna?«
    Ihr Herz schlug schneller. »Seit ich weggefahren bin, denke ich an nichts anderes mehr.«
    »Ich auch.«
    Plötzlich war die Leitung tot. An diese Unterbrechungen war sie gewöhnt, aber es spielte keine Rolle. Ein paar Worte von Felipe waren besser als ein langatmiges Gespräch mit jemand anderem. Auch die Entfernung war nicht wichtig. Emma war drauf und dran, sich zu verlieben.
    Louise öffnete die Tür.
    »Es ist halb vier. Was hast du den ganzen Tag getrieben?«
    »Das geht dich nichts an«, schnauzte Sophie ihre Schwester an und stapfte in die Küche, wo sie sich missmutig an den Tisch setzte. »Okay, zeig mir, was ich machen soll. Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Louise kam gleich zur Sache, reichte Sophie eine Liste und einen goldenen Kalligraphiestift und knallte ihr einen Stapel Einladungen hin.
    »Warum hast du denn solche Dinger gekauft? Da muss man so viel ausfüllen. Du hättest sie schon mit allen Details drucken lassen sollen, dann hätte ich nur die Umschläge beschriften müssen.«
    »So viel Zeit haben wir nicht. Es sind nicht mal mehr vier Wochen, und einige davon gehen nach England und in die USA.«
    »Du glaubst doch nicht, dass ihr Bruder Chris aus Chicago kommt?«
    »Er muss auf alle Fälle eine Einladung bekommen. Und Dad hat gesagt, wir sollen auch Alice einladen. Mach keine große Sache draus. Ich stelle den Wasserkessel an. Willst du einen Kaffee?«
    »Was glaubst du, wie Mum reagiert, wenn ihre Schwester nach all den Jahren im Yachtclub aufkreuzt?«
    Louise zuckte mit den Achseln. Sie hatte vor der Begegnung zwischen ihrer Mutter und ihrer Tante genauso viel Angst wie vor dem unvermeidbaren Treffen zwischen Sophie und Emma.
    »Tun wir einfach, worum wir gebeten werden.«
    »Das wird ein Fiasko!«
    Louise wollte ihr nicht zustimmen, aber sie hatte ein mulmiges Gefühl. Es lag durchaus im Bereich des Möglichen, dass zwei Generationen sich befehdender Schwestern das Fest im Yachtclub von Howth sprengten.
    Sophie grummelte mürrisch vor sich hin, nahm die erste Karte vom Stapel und begann widerwillig, sie zu beschriften.

Kapitel 22
    Jack betrat Harry Byrnes, wo er sich mit Peter treffen wollte. Das kam einer Selbsthilfegruppe so nahe, wie er es verkraften konnte. Er bestellte sich ein Bier und nahm es mit in die Ecke, die Peter mit Beschlag belegt hatte.
    »Alles klar, Jack?«
    »Auch noch ein Glas, Peter?«
    »Geht nicht. Ich hab den Wagen dabei. Kann heut Abend nicht lange bleiben. Hab ein Date.«
    »Wer ist denn die Glückliche?«
    »Eine Kollegin. Heißes Gerät. Nicht zu glauben, dass sie ja gesagt hat.«
    »Immerhin hast du Arbeit! In den Straßen von Dublin macht dich das zur Ausnahmeerscheinung!«
    Peter nickte. »Wir hatten ’ne Menge zu tun. Haben sogar ’nen neuen Kundenstamm. Viele Unternehmen sind auf der Suche nach kreativer Werbung. Du ahnst gar nicht, wie viele Fastfood-Läden zu uns kommen.«
    »Du hast echt Glück. Ich hab Angst, dass Aoifes Dad meinem Boss steckt, dass er mich als Nächsten auf die Straße setzen soll.«
    »Das bringt er doch nicht, oder?«
    Jack schüttelte ratlos den Kopf. »Ich hab seit zweieinhalb Wochen nichts mehr von Aoife gehört. Es ist echt übel, Mann.«
    »Tja, bleib dran. Sie überlegt es sich bestimmt

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