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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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schuftet!«
    »Es ist ein Notfall. Wir sehen uns am Dienstag.«
    »Na schön. Ich hoffe, es kommt alles in Ordnung.« Details interessierten Kevin sowieso nicht.
    Donal wählte Louises Nummer. Die SMS hatte sie ihm vor drei Stunden geschickt.
    »Hallo, Louise?«
    »Donal! Gott sei Dank, da bist du ja!«
    »Was ist passiert?«
    »Sophie ist ohne Bewusstsein und wird in der Uniklinik künstlich beatmet, nachdem sie gestern Abend nach der Party eine Überdosis genommen hat.«
    Donal antwortete nicht.
    »Was ist?«, fragte Louise.
    »Ich habe mich schon länger gefragt, wann so etwas passiert. Ich hatte schon die ganze Woche ein schlechtes Gefühl.«
    »Warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Weil du bei der kleinsten Kleinigkeit überreagierst. Es musste ja irgendwann zu einem Riesenkrach kommen. Mir war klar, dass wir die Party nicht ohne Streit überstehen würden.«
    »Kommst du nach Hause und passt auf die Kinder auf?«
    »Ich bin schon unterwegs.«
    »Alice hat sich um sie gekümmert, aber jetzt sind sie bei der Nachbarin, weil Alice Mum Beistand leisten muss.«
    »Ich finde, deine Mutter gehört ins Krankenhaus ans Bett ihrer Tochter. Wo ist dein Dad?«
    »Hier bei mir.«
    Donal seufzte. »Der Mann hat eine schwere Herzoperation hinter sich. Das ist zu viel für ihn.«
    »Ich weiß. Aber du kennst doch Mum.«
    Und ob er das tat. Er musste ihre Macken erdulden wie ein Sohn. »Bleib so lange da, wie du willst, ich regle das«, versprach er grimmig.
    An der S-Kurve in Raheny bog er rechts ab. Er wollte nicht direkt nach Hause. Stattdessen fuhr er nach Foxfield in die Einfahrt der Owens. Er lief zur Tür und klingelte Sturm.
    Alice machte ihm auf.
    »Kann ich mit Maggie sprechen?«
    »Sie ist völlig aufgelöst.«
    Donal ließ sie einfach stehen und stürmte in die Küche, wo seine Schwiegermutter wie ein Häufchen Elend saß. Was er jetzt tat, war völlig untypisch für ihn, aber jemand musste es ja tun.
    »Donal, ich bin so froh, dass du da bist. Ich habe ein paar Besorgungen nötig.«
    »Ich bin nicht gekommen, um für dich Besorgungen zu machen, Maggie. Ich bin hier, um dich ins Krankenhaus mitzunehmen. Alice, kommst du wieder mit zu unseren Kindern?«
    Er sprach mit solcher Gelassenheit und Autorität, dass Alice nicht zu widersprechen wagte.
    »Ich bin zu fertig, um da hinzugehen!«, schluchzte Maggie.
    »Wenn Sophie es nicht übersteht, wirst du es immer bereuen. Aber noch wichtiger ist, dass sie dich vielleicht braucht, um durchzukommen. Sie muss die Stimme ihrer Mutter hören.«
    »Ich könnte Louise anrufen und durchs Telefon mit ihr sprechen.«
    Donal sah sie strafend an. Sie hatte ihn noch nie so erlebt.
    »Ich hole nur meinen Mantel«, gab sie kleinlaut nach.
    Donal brachte sie zum Wagen und half ihr beim Anschnallen.
    Alice setzte sich hinten rein und wurde ohne viel Federlesens in Clontarf abgesetzt, während Donal und Maggie schweigend weiter in die Universitätsklinik fuhren.
    Als sie am Empfang waren, rief Donal Louise an.
    Louise war erleichtert, Donal zu sehen. Ihr Streit heute Morgen hatte ihr zu schaffen gemacht. Als sie sah, wen er im Schlepptau hatte, war sie fassungslos.
    »Mum, du bist mitgekommen!«
    Maggie sah zuerst Donal, dann ihre Tochter an. »Das ist doch selbstverständlich! Wo ist sie?«
    Louise warf Donal einen fragenden Blick zu, aber er verzog keine Miene. Er hatte sich fest vorgenommen, Maggie dazu zu zwingen, ihren Teil an der Verantwortung für ihre Familie zu übernehmen. Der Druck, der über die Jahre auf Larry gelastet hatte, hatte sich in einem Herzleiden manifestiert, von dem er nicht einmal etwas gewusst hatte. Es war höchste Zeit, dass Maggie der Tatsache ins Auge sah, dass sie drei Töchter großgezogen hatte, deren Verhalten sie immer noch beeinflussen konnte. Emma hatte erst neue Wege gehen müssen, damit sich auch die anderen änderten. Wenn Sophie je erwachsen werden sollte, musste ihre Mutter ihre Vorbildfunktion erfüllen, und auch Larry musste sich ändern.
    Vielleicht hoffte Donal, wenn er die anderen Mitglieder des Owens-Clans veränderte, könnte er damit seiner Frau helfen und sie von ein paar ihrer Unsicherheiten kurieren.
    Als Larry Maggie über den Korridor auf sich zukommen sah, humpelte er ihr freudestrahlend entgegen.
    Sobald sie vor ihm stand, legte er den Arm um sie.
    »Wie hast du sie dazu gebracht herzukommen?«, fragte Louise Donal entgeistert.
    »Ich hab ihr gesagt, sie soll sich in den Wagen setzen und sich anschnallen.«
    Louise schüttelte

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