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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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Vater zu verlieren und seine Mutter mit einem neuen Mann zu sehen.
    »Spielst du gerne Fußball?«
    »Ich mach viele Sportarten gern«, antwortete Finn schroff.
    »Vielleicht können wir bei euch ein bisschen kicken?«
    Finn zuckte gleichgültig mit den Achseln. Das machte er sonst nur bei Donal oder bei Freunden. Sein Vater war kein Sportler gewesen.
    »Okay.«
    Kurze Zeit später sah Emma erleichtert zu, wie Finn und Felipe im Garten Elfmeter schossen. Die beiden waren so ins Spiel vertieft, dass sie sie gar nicht wahrnahmen, als sie zufrieden in der Hintertür stand, während sie eine Kanne Tee ziehen ließ.
    An jenem Abend wollte Finn nicht mehr bei Gavin oder Louise übernachten, und Felipe schlief nicht im Gästezimmer.
    »Ich bin froh, dass Sophie zu sich gekommen ist, als deine Eltern bei ihr waren«, sagte Donal und reichte seiner Frau einen Gin Tonic.
    »Es war wunderbar von dir, Mum dazu zu zwingen. Das war genau das Richtige.«
    Donal lächelte. »Manchmal muss man auf sein Bauchgefühl hören, auch wenn man weiß, dass es die anderen um einen herum kränken wird.«
    »Meinst du damit auch uns?«
    Donal zuckte mit den Achseln. »Das mit der Paartherapie war ernst gemeint, Louise.«
    Louise nickte. »Ich komme mit, wenn du es willst.«
    Donal ließ sich in seinem Sessel nieder und stellte sein Glas mit Kilbeggan Whiskey auf dem kleinen Beistelltischchen ab. »Ich finde nur, dass wir glücklicher sein könnten. Als du neulich wieder Klavier gespielt hast, hast du so ausgeglichen gewirkt.«
    Louise nickte. Nach dem Wiedersehen mit Jack war sie überglücklich gewesen, aber ihr war relativ schnell klar geworden, dass sie eigentlich gar nicht ihn zurückwollte, sondern die Lust und die Leidenschaft, die er einst in ihr geweckt hatte. Das Klavierspiel hatte ihr dabei geholfen und sie daran erinnert, wie sehr ihr das Unterrichten fehlte. »Donal, ich habe überlegt, ob ich zurück an die Schule gehe.«
    »Das ist keine schlechte Idee, aber du musst ja nicht unbedingt an der Schule unterrichten. Warum gibst du nicht einfach hier im Haus Musikstunden? Hier in der Gegend gibt es ja nun wirklich Kinder genug.«
    Nachdenklich trank Louise einen Schluck. »Das ließe sich besser mit unserem Privatleben vereinbaren.«
    »Die Kinder werden langsam pflegeleichter. Das hast du selbst gesagt, und du würdest etwas tun, das dir Spaß macht.«
    Louise nickte. »Tut mir leid, wenn ich anstrengend war. Wir haben in den letzten Monaten eine Menge durchgemacht.«
    »Das ist nur ein Vorschlag. Ich möchte, dass wir uns wieder näherkommen, und weiß nicht, wie wir es anstellen sollen.«
    »Für den Anfang könntest du schon mal zu mir rüberkommen und dich neben mich auf die Couch setzen.«
    Donal ging sofort auf ihr Angebot ein und brachte sein Glas gleich mit.
    »Weißt du was, es ist großartig! Alice und Dick übernachten in Foxfield, deine Eltern verhalten sich wie Eltern, und deine Mutter führt sich nicht mehr auf wie ein verwöhntes Kind. Vielleicht hat Sophie uns allen einen Gefallen getan.«
    Das sah Louise anders, aber sie wollte Frieden um jeden Preis. Noch war Sophie nicht über den Berg.
    »Weißt du, als du heute nicht da warst, hab ich mich so verloren gefühlt. Bei Familienkatastrophen warst du sonst immer für mich da. Ich brauche dich wirklich.«
    »Gut!«, murmelte Donal, nahm seiner Frau ihr Glas aus der Hand und stellte es auf den Boden neben seins. Er legte ihr den Arm um die Schulter und beugte sich zu ihr. »Und jetzt zeig mir, wie sehr du mich brauchst!«
    Genau so wünschte sich Louise ihren Mann. Als seine Lippen näher kamen, lächelte sie, und als sie ihre berührten, dachte sie weder an Jack noch an ihre Familie oder an sonst irgendwen.

Kapitel 27
    Emma zitterte vor Aufregung, als sie über den langen Korridor zur Station St. Teresa lief. Sophies Zustand war über Nacht stabil gewesen, und ihr Vater hatte ihr versichert, dass Sophie ihre große Schwester unbedingt sehen wollte. Zum Glück war Felipe an ihrer Seite und hatte beruhigend den Arm um sie gelegt.
    »Ich weiß nicht, was ich ihr sagen soll«, presste sie mit bebender Stimme hervor.
    »Wenn du sie siehst, findest du schon die richtigen Worte.«
    »Ich bin heilfroh, dass du bei mir bist.«
    Felipe blieb stehen und sah sie mit seinen verträumten haselnussbraunen Augen liebevoll an. »Ich auch.« Dann beugte er sich zu ihr und küsste sie sanft auf die Lippen. Das gab ihr die Kraft, ihrer Schwester gegenüberzutreten.
    An der Tür zur

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