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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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überzeugt, dass ich unbesiegbar bin.«
    »Du hast einen schlechten Tag erwischt – Frauenprobleme.«
    »Deine Mutter hat gesagt, du bist verlobt.«
    »Ja, aber … Das ist eine lange Geschichte.«
    »Ich habe viel Zeit!«
    Jack fragte sich, ob er Peter, der inzwischen fast ein Fremder für ihn war, davon erzählen konnte. Normalerweise würde er das nicht tun.
    »Lass uns lieber über die guten alten Zeiten reden. Triffst du dich noch mit Niall?«
    »Ich weiß nicht, wo Niall abgeblieben ist. Er war verrückt nach Miss Owens. Erinnerst du dich an sie?«
    Jack trank einen Schluck von seinem Bier. »Ähm, ja … Hab sie erst neulich gesehen.«
    »Du machst Witze! Wie sah sie aus?«
    »Nicht viel anders«, sagte er achselzuckend.
    »Ich weiß noch, dass du sehr in sie verschossen warst. Ich dachte damals, sie steht auch auf dich. Es ging ständig ›Jack, kannst du mir bei diesem und jenem helfen?‹ oder ›Jack, kannst du das bitte vorlesen?‹ Aber am besten fand ich ›Jack, kannst du bitte die Fensterstange rausholen?‹«
    Peter lachte herzlich, aber Jack bekam nur ein bemühtes Grinsen zustande.
    »Manchmal war es, als wärt ihr allein im Klassenraum!«
    Jack trank noch einen großen Schluck. »Ja, tja, sie stand auf unsere Band und unsere Musik, und ich denke, sie wollte uns ermutigen.«
    »Dann erzähl mal: Wo hast du sie gesehen?«
    »In der DART-Bahn. Und dann noch mal sonntags mit ihren Kindern in Howth.«
    »Wenn ich’s mir recht überlege, war sie damals nicht viel älter als wir. Unterrichtet sie noch?«
    »Nein.«
    »Das ist schade. Warum hören die coolen Lehrer immer auf? Weißt du noch, der alte Hackett? Ich wette, der brüllt die Schüler immer noch an und verdirbt ihnen fürs ganze Leben den Spaß an Naturwissenschaften.«
    »Ja. Aber wir hatten eine schöne Zeit. Wie sieht’s bei dir aus? Verheiratet, geschieden oder auf der Suche?«
    »Ich genieße mein Singleleben. Bin noch mal glimpflich davongekommen. Ich habe fünf Jahre mit einer Frau zusammengelebt. Wir hätten fast geheiratet, aber es hat nicht funktioniert. Du weißt ja, wie es ist.«
    Jack hörte ihm an, dass mehr dahintersteckte, aber es war zu früh nach ihrem Wiedersehen, um in Details eingeweiht zu werden.
    »Arbeitest du immer noch als Maler und Tapezierer?«
    Peter gluckste in sein Bier. »Hab ich das gemacht, als wir uns zuletzt gesehen haben? Nein, ich mach jetzt Gott sei Dank was anderes. Ich hab in London eine Ausbildung in der Werbebranche absolviert und arbeite seit meiner Rückkehr in einer Grafikfirma. Wir erleben momentan interessante Zeiten. Aufgrund der Rezession fordert einen jeder Auftrag noch mehr.«
    »Das klingt wirklich gut.«
    »Und was machst du?«
    »Ich schreibe. Ich hab eine Stelle bei der Irish Times ergattert und versuche durchzuhalten, während viele Kollegen mit mehr Erfahrung und besserer Bezahlung auf die Straße gesetzt werden.«
    »Ich wette, du bist ein echt guter Journalist. Spielst du noch Gitarre?«
    Jack schüttelte lachend den Kopf. Früher hätte er nie geglaubt, dass er einmal damit aufhören würde, doch es war bestimmt drei Jahre her, seit er einen Akkord gespielt hatte. »Ich hab mit alldem abgeschlossen.«
    »Mir fehlt die Musik wirklich. Ich hab mir letztes Jahr sogar ein Schlagzeug gekauft, doch nach der Trennung von meiner Freundin wusste ich nicht, wohin damit, und jetzt steht es bei meiner Mutter im Schuppen rum.«
    »Bist du verrückt … Du wohnst wieder bei deiner Mum?«
    »Ja, das musste ich, nachdem ich mit Melanie Schluss gemacht hatte. Sie hat das Apartment übernommen, das wir uns gekauft hatten. Zum Glück! Es ist jetzt negatives Eigenkapital.«
    »Vielleicht sollten wir wieder Straßenmusik machen? Das haben wir früher nach der Schule ein paarmal gemacht.«
    »Das waren gute Zeiten, Jack.«
    Jack grinste. Sogar sehr gute. Doch aus einem ganz anderen Grund, als Peter glaubte. »Hör mal, kann ich dir ein Geheimnis anvertrauen? Aber du darfst keinem ein Sterbenswörtchen verraten!«
    Peter war fasziniert. Er musste einfach ja sagen, um mehr zu erfahren.
    »Es ist verrückt, dass du mich so aus heiterem Himmel angerufen hast«, fuhr Jack fort. »Ich muss nämlich wirklich mit jemandem reden. Glaubst du an die Macht des Zufalls?«
    Peter zuckte mit den Achseln.
    »Tja, ich hab dir doch erzählt, dass ich Miss Owens getroffen habe. Der Zeitpunkt war echt beschissen. Ich weiß nicht genau, aber ich glaube, ich hatte sowieso schon kalte Füße wegen Aoife, meiner Verlobten. Und

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