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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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damit, und will sie verschieben.«
    »Hat er kalte Füße?«
    »Was?«
    »Manchmal machen Männer so eine Phase durch, das kommt öfter vor. Dein Vater war damals auch nicht begeistert von den Hochzeitsvorbereitungen, deshalb hatten wir auch nur eine kleine Feier im North Star Hotel.«
    »Keine Ahnung, woran es liegt.«
    »Was hat er denn für Vorstellungen?« Eileens Stimme wurde schärfer. Sie konnte ihre Verärgerung über den Verlobten ihrer Tochter nicht mehr verbergen.
    »Er will, dass wir weiter nur so zusammenleben.«
    »Und was hast du geantwortet?«
    »Ich hab gesagt, dass ich nach Hause fahren und darüber nachdenken muss.«
    »Braves Mädchen. So ein unverschämter Schnösel! Manchen Kerlen geht es einfach zu gut. Weiß er überhaupt, was für ein Glück er hat, eine so schöne Frau wie dich zu haben? Und das nach allem, was dein Vater und ich für ihn getan haben! Ich sag dir, ich an deiner Stelle würde ihn ein bisschen schmoren lassen. Schließlich hast du hier in Malahide noch viele Freunde. Geh aus, amüsiere dich und gib ihm Anlass, sich Sorgen zu machen.«
    Aoife nahm noch ein Stück Küchenrolle von ihrer Mutter entgegen und putzte sich die Nase.
    »Danke, Mum.«
    »Das wird schon wieder. Alles wird gut.«
    »Ich weiß«, nickte Aoife.
    Um ihre Verärgerung zu verbergen, ging Eileen zum Wasserkessel und schaltete ihn an. Wenn sie Jack Duggan in die Finger kriegte, würde sie ihm mit größtem Vergnügen den Hals umdrehen.
    Maggie Owens beschloss, dass sie nach Hause wollte.
    »Danke, dass ich bei euch bleiben durfte, aber die Kinder sind ganz schön laut.«
    Louise wusste, dass ihre Kinder keine Heiligen waren, aber schlecht erzogen waren sie nicht. Ihre Mutter wollte ihr nur Schuldgefühle machen.
    »Kommst du denn allein im Haus klar?«
    »Ich aktiviere die Alarmanlage.«
    »Das solltest du und Dad sowieso jede Nacht tun. Ich weiß nicht, warum ihr sie habt installieren lassen, wenn ihr sie nicht benutzt.«
    »Ja. Vielleicht leistet mir Adele Harris Gesellschaft. Sie wohnt ein paar Häuser weiter und spielt gerne Karten.«
    Louise seufzte erleichtert. Wie wunderbar, wenn ihre Mutter nach Hause ginge! Es war anstrengend, ständig zwischen der Klinik und zu Hause zu pendeln und mit den Kindern und ihrer Mutter fertig zu werden. Donal war ihr dabei eine große Hilfe. Ihre Gewissensbisse wurden von Tag zu Tag stärker, weil sie so oft an Jack dachte. Ihr Leben war bei ihrer Familie, und es lag an ihr, alles zusammenzuhalten. Trotzdem genoss sie den Gedanken, für ihn immer noch begehrenswert zu sein.
    Jack ließ den Blick durch das Hinterzimmer von Harry Byrnes schweifen. Für einen Montag war heute viel los, aber streng genommen war immer noch Ostern, weshalb manche Leute vielleicht noch einen Urlaubstag dranhängten. Andere wiederum waren sowieso arbeitslos. Er bestellte sich ein Glas Heineken und sah sich im Rest der Bar um.
    Peter saß in der Ecke auf einem Barhocker. Trotz des Spitzbärtchens und des schütter werdenden Haars erkannte Jack ihn sofort.
    »Hey, schön, dich zu sehen!« Jack schüttelte Peter kräftig die Hand.
    »Ganz meinerseits, Jack. Du hast dich kein Stück verändert.«
    »Ich wollte gerade dasselbe sagen. Es ist lange her.«
    »Auf dem Weg hierher hab ich überlegt, wie lange genau. Es muss jetzt sieben Jahre her sein.«
    »Da kannst du recht haben. Das war an Weihnachten, als wir hier mit Ray und den Jungs was getrunken haben.«
    »Ja. Hast du mal was von Ray gehört?«, fragte Peter.
    »Nein. Wo ist er?«
    »Er hat sich zur Ruhe gesetzt. Ist Dotcom-Millionär und lebt jetzt in Australien.«
    »Schön für ihn. Siehst du die anderen noch manchmal?«
    »Conor aus unserer Band ist noch hier. Er wohnt auf der Südseite und verkauft Autos. Wenigstens hat er Arbeit.«
    »Ich hab schon seit Jahren nicht mehr an ihn gedacht.«
    »Manchmal glaube ich, es war falsch von uns, aufs College zu gehen«, sinnierte Peter. »Wir hätten zusammenbleiben und unser Glück machen sollen.«
    »Tja, eine Band wie U2 gibt’s nur einmal. Wie viele andere Gruppen haben es versucht und es nie zu was gebracht?«
    »Das klingt aber gar nicht nach dem Jack Duggan, den ich in der Schule kannte. Du hast damals alles darangesetzt, damit wir zusammenbleiben. Du warst doch derjenige, der glaubte, dass wir die nächste Erfolgsband werden!«
    »Tja, manchmal holen einen eben das Alter und die Vernunft ein.«
    »Wow, Jack! Was ist los? Auf dich war immer Verlass. Du warst immer optimistisch und hast mich

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