Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
Vom Netzwerk:
Empfangsbereichs nach draußen führte, bildeten der Pool und die Gartenanlagen eine fantastische Hintergrundkulisse.
    Die Bar, in der Dehannys arbeitete, lag eine ganz schöne Strecke entfernt am Strand. Während er sich auf die Suche nach ihr begab, dachte er die ganze Zeit an Emma.
    Dehannys polierte gerade Gläser, als Felipe sie entdeckte.
    »Hola!«
    »Dehannys! Wie geht es dir und deiner Familie?«
    »Gut. Und deinem Vater?«
    »Dem geht’s prima.« Er zögerte. »Dehannys, ich brauche Hilfe und habe dabei an dich gedacht. Darfst du hier im Hotel E-Mails verschicken?«
    Dehannys’ Miene verriet ihm, dass das nicht gerade unkompliziert wäre. »Ich habe zwar einen Account, aber Diego lässt das Personal nicht in den Computerraum. Er sorgt dafür, dass Estella dort ständig arbeitet, und die verpetzt jeden.«
    »Wann hat sie frei?«
    »Freitags, glaube ich.«
    »Und wer hat dann Dienst?«
    »Manchmal Pedro, manchmal Raphael.«
    »Okay. Können wir es am Freitag versuchen, wenn ich vorbeikomme?«
    »Versuchen können wir es. Wem willst du denn mailen?«
    »Der Irin. Emma.«
    »Sie ist ein guter Mensch.«
    Felipe nickte. Es kam ihm zwar wie ein fruchtloses Unterfangen vor, aber er musste es versuchen. Schließlich hatte er nichts zu verlieren.
    Emma klappte ihren Koffer auf und packte ihre Sachen aus. Seit ihrer Heimkehr fand sie zum ersten Mal eine freie Minute Zeit dafür und einen ruhigen Moment, sich mit den Konsequenzen ihres Streits mit Sophie auseinanderzusetzen. Sie wusste nicht, wie sie ihr je wieder in die Augen sehen sollte. Als es an der Tür klingelte, seufzte Emma. Jetzt käme sie wieder nicht dazu, ihre Wäsche zu sortieren.
    Draußen stand Louise, ihre Mutter mit einer riesigen Reisetasche im Schlepptau.
    »Hallo!«, begrüßte Emma die zwei und drückte ihrer Mutter ein Küsschen auf die Wange.
    Mitsamt der Tasche übergab Louise ihr die Verantwortung für ihre Mutter.
    »Komm mit rein, Mum, dann machen wir es dir vor dem Fernseher gemütlich«, redete Louise ihr gut zu.
    Als Maggie das Haus betrat, sahen Emma und Louise sich vielsagend an. Seit dem Überfall litt Maggie an einem psychosomatischen Hinken.
    »Ich stelle inzwischen Teewasser auf«, sagte Emma mit einem Lächeln.
    Nachdem Louise es ihrer Mutter bequem gemacht hatte, gesellte sie sich zu Emma in die Küche.
    »Wie geht es dir?«
    »Ganz gut. Hast du mit Sophie gesprochen?«
    »Wir haben telefoniert.«
    »Was hat sie gesagt?«
    Schwierige Frage. Louise wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. »Tja, Reue zeigt sie jedenfalls nicht. Ich glaube eher, sie ist froh, dass sie es dir gesagt hat.«
    Emma schnappte fassungslos nach Luft. »Für dich einen Kaffee?«
    »Ja, gerne.«
    »Ich weiß nicht, wie ich ihr in Zukunft gegenübertreten soll.«
    »Ihr müsst das klären. Schließlich könnt ihr euch nicht für den Rest eures Lebens aus dem Weg gehen.«
    »Versuchen könnten wir es.«
    »Dann erfahren es Mum und Dad.«
    »Was die zwei denken, ist mir inzwischen egal. In dieser Familie werden zu viele Probleme unter den Teppich gekehrt. Wir machen das schon ein Leben lang, nur um Mum zu schützen, und decken Sophie damit. Ich hab die Nase voll von der Heuchelei.«
    »So einfach ist das nicht«, murmelte Louise und biss sich schuldbewusst auf die Lippe. Immerhin hatte sie selbst ein paar Leichen im Keller.
    »Tja, von jetzt an beschütze ich außer Finn niemanden mehr. Von jetzt an tue und lasse ich, was ich will. Paul soll sich zum Teufel scheren – und Sophie genauso! Ich pfeife darauf, ständig Verantwortung für alles zu übernehmen.«
    »Tust du nicht! Sonst würdest du Mum nicht bei dir wohnen lassen.«
    »Wenn sie Ärger macht, fährt sie sofort wieder nach Hause.«
    Louise war völlig entgeistert. Emma war nicht wiederzuerkennen. »Der Typ, den du auf Kuba kennengelernt hast, hat großen Einfluss auf dich!«
    Emma nahm ihre Tasse Tee von der Küchentheke. »Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen. Dieser Urlaub hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. Ich habe jetzt keine Angst mehr.«
    »Wovor hattest du denn Angst?«
    »Wenn ich’s mir recht überlege: vor allem. Du liebe Güte, ich konnte nicht mal ein neues Buch schreiben! Ich war so damit beschäftigt, mein Leben nach den Menschen um mich herum auszurichten, dass ich überhaupt nicht mehr auf meine eigenen Bedürfnisse geachtet habe. Und was Paul betrifft – mir fehlen die Worte, um meine momentanen Gefühle für ihn zu beschreiben.«
    Louise erschreckte

Weitere Kostenlose Bücher