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Havelgeister (German Edition)

Havelgeister (German Edition)

Titel: Havelgeister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Wiersch
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kindlicher Begeisterung zumeist, denn die Freisprecheinrichtung seines Toyota machte ihm einfach Spaß.
    »Ja«, meldete sich Sebastian knapp.
    »Habt ihr schon was rausbekommen?«
    »Wozu?«
    »Zum Beispiel über Ludwig und zu der Klinik, in der den beiden Jungs das Spenderherz eingesetzt wurde.«
    Die Pause, die Sebastian einlegte, dauerte Manzetti zu lange. »Na, was nun? Habt ihr nichts herausbekommen? Vielleicht hilft euch ja, dass Nepomuk und Kevin Zwillinge waren.«
    »Was?«, tönte es aus den Lautsprechern. Es war Bremers Stimme. Offensichtlich hatte Sebastian das Telefon an Bremer weitergereicht, was der Grund für die kurze Pause sein mochte.
    »Ja, ich war bei Kevins Mutter«, erklärte Manzetti. »Sie saß beim Frisör und hat sich aufpeppen lassen. Sie hat mir erzählt, dass die beiden Jungs Zwillinge sind, dann aber jede weitere Aussage verweigert.«
    »Und der Vater? Hat sie nichts über den Vater gesagt?«, wollte Bremer wissen.
    »Nein. Aber zähl mal eins und eins zusammen. Die Jungs sind Zwillinge. Einer, nämlich Kevin, wird von der Mutter großgezogen. Die bekommt von Böttgers Frau Geld zugesteckt. Na, klingelt’ s?«
    Bremer brauchte keine zwei Sekunden. »Klar klingelt’ s. Die haben die Zwillinge aufgeteilt, warum auch immer. Der eine bei der Mutter, der andere, nämlich Nepomuk, lebt beim Vater. Oder besser, er lebte. Der Vater der beiden ist Thomas Böttger. Das soll aber nicht rauskommen. Die Kohle ist Schweigegeld. Und jetzt eine Info von mir.«
    »Schieß los.«
    »Den beiden wurde das Spenderherz am Deutschen Herzzentrum Berlin transplantiert. Ich habe mit dem Chefarzt, einem Professor Ronald Wolter, gesprochen. Der legt seine Hand dafür ins Feuer, dass alles entsprechend der gesetzlichen Vorgabe verlaufen ist. Als ich ihm geschildert habe, worum es uns geht, war er so nett und hat in seinen Dateien nachgesehen.«
    »Und?« Manzetti konnte die Antwort kaum noch erwarten.
    »Die Jungs hatten riesiges Glück. Die Spenderorgane stammen von zwei jungen Männern, Anfang zwanzig, ebenfalls Zwillinge und bei einem Autounfall ums Leben gekommen.«
    Mist, dachte Manzetti. Damit dürfte diese Spur kalt werden. Er schlug mit der Hand aufs Lenkrad. »Und die Eltern sind wohlerzogene Bürger, die es bedauern, dass man Nepomuk das Herz wieder herausgerissen hat.«
    »Wohl kaum«, stellte Bremer klar. »Der Professor kennt die Spender nicht. Er konnte mir nur sagen, dass beide Herzen aus Deutschland kamen.«
    »Und wie kommen wir nun an die Namen?«
    »Gar nicht. Aber das brauchen wir auch nicht. Sebastian hat nämlich mal die Datenbanken mit den Verkehrsunfällen angezapft. Und du wirst es nicht glauben. Rund um den Termin der Herztransplantation gab es keinen Unfall in Deutschland, bei dem zwei junge Männer, auch noch Zwillinge, zu Tode gekommen wären.«
    »Aber dann hat …«
    »Wieder nein«, unterbrach Bremer, der Manzettis Vorwurf voraussah. »Die Berliner Klinik hat alles richtig gemacht. Wenn überhaupt, dann hat man den Ärzten dort zwei illegale Organe untergejubelt, und das ist nicht ganz einfach. Dazu brauchst du mehr als ein funktionierendes Netzwerk.«
    »Und nun?«
    Wieder trat eine Pause ein. Dann antwortete Sebastian. »Alle Fäden laufen in den Kosovo. Ich glaube, wir sollten unserem neuen Freund mal einen anderen Auftrag geben. Den Codex kann er außen vor lassen.«
    »Was heißt denn alle Fäden? Welche laufen überhaupt in den Kosovo.«
    »Entschuldige«, sagte Sebastian. »Wir waren sehr fleißig und wissen, dass sich Böttger bis ins Jahr 2002 im Kosovo aufhielt. Er war Bundeswehroffizier und dort als Bauingenieur für die Errichtung und den Erhalt von Bundeswehrcamps verantwortlich. Zur selben Zeit war auch der damalige Kriminalrat Ludwig im Kosovo im Auslandseinsatz der Polizei, was die Vermutung zulässt, dass sich beide dort über den Weg gelaufen sind. Erst nach seiner Rückkehr ist Böttger in den Baubetrieb seines Vaters eingestiegen und hat ihn in Windeseile zu einem Imperium anwachsen lassen. Woher das Geld für die Expansion gekommen ist, hat noch niemand klären können. Jedenfalls stammt es nicht aus den Bauaufträgen, die er in seiner Anfangszeit abzuarbeiten hatte.«
    »Nimmst du das an oder weißt du es?«
    »Ich weiß es. Die ersten beiden Aufträge waren Einfamilienhäuser. Eins für den damaligen Kriminalrat Ludwig und eins für einen Bundeswehrarzt, der mit den beiden zusammen im Kosovo war.«
    »Wie heißt der Mann?«
    »Knut Altenkirch.«
    »Knut

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