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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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ihrem Rücken und seine Oberschenkel an ihren fühlte. Wieder neigte er den Kopf und küßte sie aufs Ohr, während er die andere Hand unter das Seidenband an ihrer Schulter schob und sie liebkosend dann zu ihrer Brust gleiten ließ.
    Langsam drehte er Elizabeth in seinem Arm zu sich herum. Er küßte sie ohne Hast, aber glutvoll, und sie erwiderte den Kuß, weil sie gegen die Empfindungen, die dieser Mann mit seinen Küssen jedesmal in ihr auslöste, machtlos war. Sie schlang ihm die Hände um den Nacken, und im selben Moment hob Ian sie in die Arme. Ohne den Kuß zu unterbrechen, trug er sie durch die Verbindungstür in sein geräumiges Gemach, in dem auf einer Estrade ein riesiges Bett stand.
    Verloren in dem Kuß, fühlte Elizabeth, wie ihre Beine an Ians Körper hinabglitten, bis ihre Füße den Boden berührten. Als er jedoch an den Bändern zog, die ihr Kleid über den Schultern festhielten, erwachte sie aus ihrer Benommenheit. Mit einem Ruck zog sie den Kopf zurück und hielt Ians Hand fest.
    „Was tust du denn da?“ flüsterte sie zitternd.
    Er hielt die Hand still und blickte Elizabeth erstaunt an. „Was meinst du denn, was ich tue?“ fragte er vorsichtig, als er ihren Augen ansah, daß sie Schlimmes befürchtete.
    Elizabeth zögerte; sie wollte ihn nicht einer so unerhörten Handlung bezichtigen. „Du entkleidest mich“, antwortete sie dann sehr leise.
    „Und das überrascht dich?“
    Aber selbstverständlich! Das muß mich doch auch überraschen.“
    „Elizabeth, was weißt du von den Dingen, die zwischen einem Mann und einer Frau im Bett stattfinden?“ fragte er ganz ruhig.
    „Du ... du meinst die Dinge, die ,mit der Erzeugung von Kindern zu tun haben“?“ Damit benutzte sie genau die Formulierung, die er am Tage ihrer Verlobungsverhandlungen ihr gegenüber verwendet hatte.
    Ian lächelte über ihre Ausdrucksweise. „Ja, laß es uns zunächst einmal so nennen.“
    „Ich weiß nur, was Lucinda mir darüber erzählt hat. Sie sagte, daß der Ehegatte die Gemahlin im Bett küsse, daß es weh täte und ... und daß man es eben so mache.“
    Ian ärgerte sich über sich selbst. Er hätte längst mit Elizabeth über dieses Thema sprechen müssen.
    „Du bist eine sehr intelligente junge Frau, Liebling, und keine so heikle alte Jungfer wie deine ehemalige Anstandsdame“, sagte er so sanft wie möglich. „Glaubst du allen Ernstes, daß die Regeln der Natur für die Menschen nicht gelten?“ Beinahe unauffällig löste er die Bänder, die das Nachtgewand über ihren Schultern hielten.
    Er fühlte, wie Elizabeth unter seinen Händen zitterte, und wollte sie umarmen, aber sie erstarrte merklich. „Ich verspreche dir“, flüsterte er und verfluchte dabei innerlich Miss Throckmorton-Jones, „daß du nichts Abstoßendes an dem finden wirst, was heute nacht in diesem Bett stattfindet.“ Um die Sache nicht unnötig spannend zu machen, blies er die Kerzen auf dem Nachttisch aus und schob ihr das Gewand von den Schultern.
    Elizabeth zuckte zurück, und Ian spürte, welche wirren Empfindungen sie jetzt ängstigten. „Hätte ich geahnt, wie überraschend das alles für dich kommt, hätte ich es dir schon vor Wochen erläutert“, versicherte er.
    Seltsamerweise bedeutete es Elizabeth sehr viel, zu erfahren, daß Ian sie in die Vorgänge eingeweiht hätte, während Lucinda — und anscheinend auch alle anderen Menschen — sie offenbar unwissend gelassen hatten. Dennoch ertrug sie es eher erstarrt, daß er ihr das Nachtgewand ganz abstreifte, und danach flüchtete sie sich sofort eilig unter die Bettdecke. Sie mußte sich sehr zusammennehmen, um nicht in Panik auszubrechen.
    So hatte sich Ian den Beginn seiner Hochzeitsnacht eigentlich nicht vorgestellt. Er beschloß, daß sie wenigstens so enden sollte, wie er sich das gedacht hatte. Rasch entkleidete er sich im Schein der einzigen Kerze, die am anderen Ende des Raums noch auf dem Garderobentisch brannte.
    Als er ins Bett stieg, zog sich Elizabeth vor ihm so weit wie nur irgend möglich zurück. Er stützte sich neben ihr auf dem Ellbogen auf, legte seine Hand an ihre Wange und drehte ihren abgewendeten Kopf zu sich herum.
    Da Ian nichts sagte, öffnete Elizabeth die Augen und blickte starr geradeaus. Da lag sie nun nackt neben einem zweifellos ebenfalls nackten Mann, mußte einerseits an Wordsworth’ Worte denken und andererseits daran, daß ihre Unwissenheit bezüglich des ehelichen Verkehrs sie nicht von der Einhaltung des Abkommens befreite. Sie

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