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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Klappe war von der Explosion verbogen worden, doch als er versuchte, sie weiter zu öffnen, stellte er fest, dass sie sich kein bisschen rührte. Er zog das Brecheisen aus dem Klettbandholster und rammte es in einen Spalt. Er stemmte die Füße gegen die Stahlwandung und begann an dem gehärteten Stahl zu ziehen, wobei er den Druck gleichmäßig verstärkte, bis er das Gefühl hatte, als würde seine Wirbelsäule jeden Augenblick brechen. Die Tür weigerte sich nachzugeben. Mercer platzierte die Brechstange näher an dem Scharnier, das am schwächsten aussah, und stemmte sich noch einmal gegen das freie Ende der Stange.
    Ein bunter Funkenregen explodierte hinter seinen geschlossen Augenlidern, während er die unnachgiebige Tür attackierte. Er wollte schon enttäuscht aufgeben, als er endlich
spürte, wie sich die Metallklappe unter dem Druck zu bewegen begann. Der Scharnierbolzen zerbrach mit einem dumpfen Laut, und die Brechstange gab ruckartig nach. Mercer taumelte über das Deck, als ihn sofort die Strömung packte. Cali schrie auf, als sie ihn an sich vorbeigleiten sah, und für einen schrecklichen Augenblick war er sicher, aus dem Schiff gesogen zu werden.
    Am Hauptschott stieß er gegen die Sicherheitsleine und griff instinktiv zu.
    »Alles okay?«, fragte Cali, als Mercer wieder in den Frachtraum hinabtauchte.
    »Bloß mein Ego hat einen Kratzer abbekommen.«
    Die Klappe hing nur noch an einem Scharnier, und indem er seinen Rücken gegen den Rumpf und die Füße gegen die Tür presste, schaffte er es, die Klappe weiter aufzudrücken, wobei das protestierende Kreischen von Metall auf Metall vom Wasser gedämpft wurde. Der Frachtraum hinter diesem Schott war noch dunkler und erschien wie ein Einstieg zur Unterwelt, die den Lichtstrahl seiner Taucherlampe förmlich verschlang.
    »Bleiben Sie hier und achten Sie darauf, dass sich die Leine nicht verheddert«, sagte er zu Cali und schwamm in die Dunkelheit.
    Dieser Frachtraum war genauso groß wie der erste, ein großer Teil der Ladung war von den Paletten gerutscht und türmte sich nun auf der Backbordwand auf. Er sah Säcke aus Baumwolle, wie er zumindest annahm, sowie geborstene Kisten voller Porzellanschüsseln, Trinkgläser und Weinflaschen, deren Etiketten sich im Laufe der Jahre abgelöst hatten. Außerdem entdeckte er Hunderte von Holzlatten. Als er eine davon berührte, schlug sein Herz augenblicklich schneller. Obwohl sie seit mehr als siebzig Jahren von Wasser bedeckt
war, fühlte sie sich hart wie Eisen und ohne eine Spur von Fäulnis an. Er war sich nicht sicher, mit was er es da zu tun hatte, aber es musste irgendeine afrikanische Hartholzart sein. Und wenn die Fracht dieses Raums in Afrika geladen worden war, dann bestand immerhin eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich Bowies Kisten ebenfalls in diesem Frachtabteil befinden mussten.
    »Ich glaube, wir haben einen kleinen Durchbruch zu verzeichnen.«
    Cali wartete an der Öffnung. Ihr Licht leuchtete wie ein matter Leitstrahl. »Haben Sie gefunden, was wir suchen?«
    »Noch nicht, aber hier ist ein Haufen Holz aus Afrika. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch Bowies Kisten dabei sein werden. Binden Sie noch mal die Sicherheitsleinen los und reichen Sie mir eine Hand.«
    Ehe sie seine Bitte erfüllte, warf Cali einen Blick auf ihren Tauchcomputer und die Atemluftanzeige und fragte Mercer nach dem Druck in seinen Luxfer-Flaschen. »Wir haben noch zwanzig Minuten, die sich allerdings verringern werden, wenn wir uns zu sehr anstrengen«, sagte sie, als sie ihn im Frachtraum erreichte.
    »Okay.«
    Bei dem spärlichen Licht ihrer Lampen inmitten der Trümmer nach vier Kisten zu suchen erschien ihnen wie eine unlösbare Aufgabe. Doch als sie begannen, die Latten beiseitezuräumen, erkannten sie, dass das Holz den größten Teil der Ladung ausmachte und sie nur insgesamt vierzig Kisten untersuchen mussten. Cali nahm den Gammastrahlendetektor zur Hand und begann sich im stillen Wasser zu drehen, wobei sie das Gerät keine Sekunde lang aus den Augen ließ. »Hier ist mehr vorhanden als die übliche Hintergrundstrahlung, aber man kann nicht feststellen, welche
Kisten stärker strahlen. Das Wasser schluckt einen Teil der Strahlung.«
    Cali überprüfte einzelne Kisten mit dem Detektor. Sobald sie sicher war, dass eine bestimmte Kiste nicht das enthielt, was sie suchten, wuchtete Mercer sie beiseite, um andere Kisten in dem Haufen freizulegen. Dabei achtete er sorgfältig darauf, den wackligen Trümmerhaufen

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