Havoc - Verwüstung - Thriller
Felsen rammte und abrupt zum Stehen kam. Er stolperte, stürzte aber nicht hin, sondern erreichte den Rand der Schute und wollte gerade ins Bass-Boat feuern, als er erkannte, dass es sinnlos war. Es war zwischen die Schute und die Felsen geraten und regelrecht zerquetscht worden. Nur der große Außenbordmotor hatte den Zusammenprall überstanden, und sogar er kam Mercer ein wenig schlanker als sonst vor.
Der Fluss drückte die Schute weiter gegen den Felsen, und während Mercer keuchend dastand und das zerstörte Bass-Boat betrachtete, hatte es ganz den Anschein, als sei die Schute unverrückbar fest verkeilt. Ein paar hundert Meter entfernt gewahrte er eine aufwallende Nebelwolke, wo der Fluss fast siebzig Meter tief in den Abgrund stürzte. Er sah kurz nach den Terroristen. Alle waren tot - mit Ausnahme des Mannes mit der zerschmetterten Hüfte, doch dieser befand sich wohl bereits in einem Koma, das durch Schock verursacht sein mochte - während er verblutete. Mercer vergeudete keine Zeit mehr mit den Männern.
Der Helikopter, aus dem die beiden Männer abgesprungen waren, näherte sich bis auf dreißig Meter der Schute, und Mercer eröffnete das Feuer auf den Vogel. Auf diese Entfernung verfehlte er ihn, doch der Chopper vollführte in der Luft eine Pirouette und donnerte über die kanadische Grenze und außer Sicht.
Nachdem er Hunderte von Stunden damit zugebracht hatte, alles Mögliche von einem zwölftausend Tonnen schweren
Schaufelbagger bis zu einem kompakten Kipplader zu lenken, hatte Mercer kaum Probleme, die Kontrollen von Crennas Kran zu entschlüsseln. Er fuhr den Kranausleger ein und ließ die Kisten herab, bis sie nur noch wenige Zentimeter über dem Deck schwebten. Er verließ das Führerhaus und legte die Säcke dergestalt zurecht, dass er sie um die Holzkisten ziehen und schließen konnte. Er wollte die Kisten noch ein kleines Stück tiefer herablassen, als er spürte, wie sich die Schute wieder bewegte. Offenbar hatte die Strömung einen kleinen Angriffspunkt gefunden, den sie jetzt nutzte, um das Schiff um den Felsen herumzuschieben. Das Deck schwankte leicht, und ein Kreischen, das entstand, als Stahl auf Stein traf, steigerte sich zu einem durchdringenden Crescendo, bis die Schute plötzlich freikam und weiter flussabwärts trieb, wo die Wasserfälle warteten.
Mercer ließ die Kisten eilig herab und rannte auf das Deck zurück. Er suchte den Himmel nach dem Helikopter ab, während er den Sack um die erste Kiste herumzerrte und schloss. Es gab vier verschiedene Verschlüsse. Der erste war ein breiter Klebestreifen, dann folgte Klettband und anschließend ein massiver Reißverschluss. Was mehrere Minuten in Anspruch nahm, war der letzte Verschluss - ein Draht, der sorgfältig verknotet werden musste.
Die Schute stieß immer wieder gegen versteckte Felsen. Sie blieb dann eine oder zwei Minuten lang hängen und setzte anschließend ihren Weg weiter flussabwärts fort, wobei der flache Rumpf ständig über den seichten Grund scharrte. Drei schnell hintereinander abgefeuerte Schüsse brachten ihn dazu, sich ganz flach auf den Bauch zu werfen und seine Schmeisser zur Hand zu nehmen. Er sah sich um. Da war niemand. Dann wanderte sein Blick stromaufwärts, und er konnte Booker Sykes am Heck des Bertram stehen sehen,
das Sturmgewehr locker an der Hüfte. Das Bertram war das reinste Wrack. Der Bug war zum Teil eingedrückt, der Rumpf von Kugeln durchlöchert. Mercer konnte sich lebhaft vorstellen, was von dem zweiten Bass-Boat übrig geblieben war.
Sykes hatte drei Mal in die Luft geschossen, um Mercer auf sich aufmerksam zu machen.
Mercer winkte ihm und zuckte mit den Schultern, als wollte er ausdrücken, dass es nichts mehr gab, was der Delta-Force-Mann tun könnte, um ihm zu helfen. Dann kehrte er wieder zu seiner Arbeit zurück. Er hatte den zweiten Sack gesichert, als er die Gischt von den Wasserfällen wie einen Nieselregen auf seiner Haut spürte. Dieser verwandelte sich schnell in einen regelrechten Platzregen, als sich die Schute der Felsenkante Stück für Stück näherte.
Das Kreischen, als der Rumpf des Schiffes über den Grund des Flusses scharrte, brachte Mercers Zähne zum Vibrieren, und Wasser strömte über das Deck, als die Schute der Schwerkraft gehorchte. Nachdem der dritte Schutzsack an Ort und Stelle war, blickte sich Mercer um. Booker war immer noch auf dem Posten und beobachtete das Geschehen durch ein Fernglas. Hinter Mercer gähnte der Abgrund. Er konnte die Stadt
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