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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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einigen Überbleibseln aus den glorreichen Tagen der Abteilung 7 in einem alten Kohlebergwerk im Ural gelagert. Ich habe das mit Ihrem Boss bereits abgeklärt, Cali.«
    Cali konnte es nicht fassen. »Die Russen haben es einfach dort deponiert?«
    »Sie wissen besser als die meisten, wie unzureichend sie ihre nuklearen Materialien und Abfälle während des Kalten Krieges gesichert haben. Und wenn Sie eingehender darüber nachdenken, müssen Sie zugeben, dass es bis vor zehn Jahren auch gar kein so wichtiges Thema war. Niemand war daran interessiert, dieses Zeug in die Hände zu bekommen. Natürlich sieht das heute ein wenig anders aus, weshalb sie auch gezwungen
wurden, auf diesem Gebiet aufzuholen. Unsere Regierung hat Milliarden Dollars nach Russland und in die Ukraine gepumpt, damit sie den Schutz ihrer Lagerstätten grundlegend verbessern, aber das dauert eben alles seine Zeit.«
    »Ich weiß.« Cali schüttelte den Kopf. »Es ist einfach nur frustrierend. Ich habe mein ganzes Berufsleben damit verbracht, einen Atomangriff zu verhindern, und ganz gleich, wie gut ich oder der Rest vom NEST sind, wir brauchen nur einen winzigen Fehler zu machen, und schon verschwindet eine ganze Stadt von der Erdoberfläche. Unterdessen sind da die Russen und lassen nukleares Material in Bergwerken oder Lagerschuppen oder auch in den Kratern alter Atombombentestgebiete herumliegen, die zu säubern oder aufzufüllen sie sich niemals die Mühe gemacht haben.
    Und was geschieht, wenn wir tatsächlich Opfer eines Angriffs werden sollten? Klar beschuldigen wir die Terroristen und revanchieren uns mit ein paar intelligenten Bomben, aber danach werden wir Jahre damit verbringen, nach den Fehlern unserer Geheimdienste zu suchen, und nehmen uns nicht einmal die wahren Schuldigen vor, nämlich die Arschlöcher, die dieses Teufelszeug erst allgemein zugänglich gemacht haben. Ich war ja nach dem 9. September dafür, die Taliban aufs Korn zu nehmen, aber danach hätten wir uns auch gleich Saudi-Arabien vornehmen sollen. Es war diese Regierung, die bin Laden und seinen Anhängern Zuflucht geboten hat und ihnen damit gestattete, sich zu organisieren. Nur waren die Saudis von Anfang an klug genug, sie alle nach Pakistan oder Afghanistan zu schaffen.«
    »Natürlich kommen sie jetzt zurück, um sich zu rächen«, fügte Ira hinzu.
    »Und erst als die ersten Bomben in Riad hochgingen, dachten sie daran, den Kampf gegen den Terrorismus aufzunehmen.
Aber selbst jetzt noch nehmen sie eine ziemlich tolerante Haltung ein. Einerseits verfolgen und exekutieren sie ein paar Extremisten, während sie andererseits weiterhin den Wahhabi-Schulen, in denen die zukünftigen Terroristen ausgebildet werden, hohe Geldbeträge spenden, weil sich der gesamte Untergrund sofort gegen sie wenden würde, stellten sie ihre Zahlungen ein.«
    »Wir wissen, dass eine Invasion Saudi-Arabiens keine Option ist«, sagte Mercer. »Also, wie kommen wir aus diesem Schlamassel wieder heraus?«
    Erneut schüttelte Cali den Kopf. »Die Saudis exportieren den Terror in aller Offenheit, weil sie es sich leisten können. Es wird nicht aufhören, ehe sie alle pleite sind. Man braucht ihnen nur ihren Ölreichtum wegzunehmen, und schon haben wir es mit nichts anderem zu tun als mit einem durch und durch hinterwäldlerischen Land, das seine eigene Bevölkerung nicht mal satt kriegen kann. Wir halten sie davon ab, nach anderen Ölquellen zu suchen und vielleicht sogar dabei gleich noch eine Alternative dazu zu finden.«
    »Mit anderen Worten«, sagte Harry heiser, »wir lassen uns von ihnen so lange auf den Zehen herumtanzen, wie es dauert, bis sie pleite sind.«
    »Und was letztlich geschehen wird, ist Folgendes«, gab Cali ihm recht, »nämlich dass sie Fanatiker unterstützen, die immer noch versuchen, Flugzeuge in bewohnte Gebäude zu lenken, oder irgendwo eine schmutzige Bombe hochgehen zu lassen, oder die sich einfach eine Selbstmordweste anziehen, um sich in einem Einkaufszentrum oder in einem Kino in die Luft zu sprengen.«
    »Es ist wirklich schlimm geworden«, stellte Booker fest und holte sich eine Flasche Bier aus Mercers 50er-Jahre-Kühlschrank.

    »Unglückseligerweise ist dies aber der augenblickliche Zustand unserer Welt«, erwiderte Ira. »Über meinen Schreibtisch im Weißen Haus wandert täglich mehr Scheiße, als sich irgendwer vorstellen kann. Aber ich stimme mit Cali darin überein, dass der Fundamentalismus heutzutage die einzige große Gefahr ist und es für dieses

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