Havoc - Verwüstung - Thriller
Kisten?«
»Die Küstenwache sowie Calis Männer, Slaughbaugh und Williams, befassen sich gerade damit. Zwei Kisten haben sie ohne große Schwierigkeiten aus dem Maid-of-the-Mist-Pool unterhalb der Stromschnellen fischen können, aber die anderen beiden liegen genau unterhalb der Wasserfälle, wo das Wasser tiefer ist, als die Wasserfälle hoch sind. Die gute
Nachricht ist, dass keine auch nur minimal erhöhte Strahlung im Wasser festzustellen ist. Daher wissen wir, dass sie nicht geborsten sind.«
»Und wie steht es mit der Sicherheit?«
»Diesmal absolut zuverlässig«, sagte Ira ernst. »Warum hast du Booker dazugeholt?«
»Seit Afrika ist uns Poli ständig einen Schritt voraus. Er besitzt das Originalmanuskript aus Chester Bowies Safe, das ihm den Namen des Schiffes geliefert hat, mit dem Bowie die Kisten immer nach Amerika bringen ließ. Und wie Cali bewiesen hat, war es nicht allzu schwierig, in Erfahrung zu bringen, was auf der Wetherby geschehen sein muss. Was ich aber nicht vorausgesehen habe, war die Anzahl der Männer, die er angeheuert hat, und wie raffiniert sein Angriff trotz der kurzen Zeit, die ihm zur Vorbereitung zur Verfügung stand, durchgeführt wurde.«
Booker Sykes machte sich bemerkbar. »Eine Operation vorzubereiten, wie er sie durchgezogen hat, hätte normalerweise Wochen, wenn nicht Monate in Anspruch genommen. Doch er hat es in nur zwei Tagen geschafft.«
»Das verrät uns«, fuhr Mercer fort, »dass er sich in den Vereinigten Staaten auf eine umfangreiche Unterstützung verlassen kann.«
»Und du bist dir sicher, dass er selbst nicht unter den Angreifern war?«, fragte Ira.
»Absolut«, sagte Mercer mit einem Ausdruck von Bitterkeit. Mehr als alles andere wünschte er sich, der Söldner wäre dabei gewesen, als die Schute die Wasserfälle hinabstürzte. »Den weißen Fallschirmspringer habe ich schon in New Jersey gesehen. Er hat auf uns geschossen, während Poli den Verfolgerwagen lenkte. Ich habe den Verdacht, dass die Al-Qaida-Kämpfer auf den Fischerbooten nichts anderes als Kanonenfutter
waren - für den Fall, dass die Schute beschützt wurde.«
»Deshalb also die Mengen von Sprengstoff«, fügte Booker hinzu. »Eine Selbstmordaktion, falls ihr eine Eskorte der Küstenwache als zusätzlichen Schutz gehabt hättet. Ich nehme an, dass der Iraker, der mit dem Fallschirm absprang, der Anführer der Terrorzelle war, dass sie jedoch für Poli gearbeitet haben.«
»Der seinerseits für jemand anderen tätig ist«, ergänzte Cali.
»Für jemanden, den wir bisher noch gar nicht im Visier haben.« Mercer kehrte auf die Couch zurück und legte sich die gefrorenen Erbsen wieder in den Schoß. »Aber es muss Al Qaida sein. Wie sonst hätte er ihre Leute einsetzen können? Für Poli geht es doch ausschließlich um Geld. Leute, die bereit sind, ihr Leben bei einem Selbstmordattentat zu opfern, tun so etwas aus politischen oder religiösen Gründen.«
Ira verzehrte den letzten Happen seines Hamburgers und knüllte die Serviette zusammen. »Glaubst du, Al Qaida habe versucht, auf diese Art und Weise an radioaktives Material zu kommen, um eine schmutzige Bombe zu bauen?«
»Was könnte sonst hinter dieser Sache stecken?«, meinte Cali. »Wir alle wissen doch, dass sie seit Jahren nukleares Material in die Hände bekommen wollen. Und trotz allem, was die Medien denken, das NEST und andere Einrichtungen leisten einen verdammt guten Job, indem sie die Lieferkanäle aus den alten Sowjetrepubliken und alle anderen denkbaren Quellen schließen.« Sie schickte Mercer einen Blick, als sei das, was sie als Nächstes nennen würde, allein seine Schuld. »Was niemand hatte erwarten können, ist die Entdeckung eines natürlichen Plutoniumvorkommens, das seit zweitausend Jahren in Vergessenheit geraten ist. Das an sich zu bringen, was Chester Bowie wieder entdeckt hatte, ist die
einzige Chance von Al Qaida, eine eigene schmutzige Bombe zu bauen.«
»Eins verstehe ich sowieso nicht«, sagte Harry. »Wenn ihr die Kisten so problemlos habt bergen können, was soll dann eigentlich dieses ganze Theater wegen einer schmutzigen Bombe?«
Cali wandte sich zu ihm um. »Es handelt sich dabei um eine reine Terrorwaffe. Bei der Explosion würden weitaus mehr Menschen sterben als später an den Folgen der radioaktiven Strahlung. Doch dies ist eigentlich gar nicht das Wesentliche. Allein der Hinweis auf eine mögliche radioaktive Verseuchung würde schon ausreichen, um eine weltweite Panik auszulösen. Können Sie
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