Havoc - Verwüstung - Thriller
Audi AS W12 und eine Limousine, war der Parkplatz leer. In einem Wohnwagen am hinteren Parkplatzrand, in dem das Büro der Fabrik untergebracht war, brannte Licht. Parallel zur Fabrik erstreckte sich ein langer, aus Holz gebauter Pier, an dem ein knapp dreißig Meter langes kommerzielles Fischerboot vertäut war. Poli konnte durch die breite Windschutzscheibe der Kommandobrücke das matte Leuchten des Navigationsradars erkennen.
Er parkte den UAZ-Jeep neben dem schwarzen Audi. Dann fasste er sich über die Schulter, um eins der Fässer hinter ihm zu berühren. Es war warm, aber noch nicht heiß. Die Wärme war ein Nebenprodukt, das beim Austausch subatomarer Partikel von einem Fass zum anderen entstand. In einem einzelnen Behälter befand sich nicht genug Erz, um eine Kettenreaktion zu begünstigen und in Gang zu setzen, doch sobald zwei Fässer dicht nebeneinander standen, entstand eine kritische Masse. Im Bergwerk waren die Fässer in ausreichendem Abstand zueinander gelagert worden, doch in der Enge des Lastwagens war es fast so, als stimmten sie gemeinsam
einen tödlichen Sirenengesang an. Ohne ständige Kontrolle - sich gänzlich selbst überlassen - würde das Plutonium irgendwann explodieren und eine Wolke tödlichen Staubs erzeugen, der je nach Windrichtung mehrere Straßenblocks vergiften würde.
Zwei Männer traten aus dem Bürowagen nach draußen, und auf dem Fischerboot glaubte er eine Bewegung wahrnehmen zu können.
Der ältere der beiden Männer kam auf Feines zu und umarmte ihn, während sich der andere im Hintergrund hielt. Poli erwiderte die Umarmung nicht. Der Mann ließ ihn los. Er war mittelgroß und hatte grau meliertes Haar. Sein Schnurrbart war sorgfältig getrimmt, und unter seiner markanten Stirn funkelten fesselnde blaue Augen, deren verwegener Charme sogar im sparsamen Licht der Parkplatzbeleuchtung nicht zu übersehen war. »Zuallererst«, sagte er auf Russisch, »ist mit dir alles in Ordnung?«
»Mir geht es gut. Aber ich glaube, dass die Araber, die mir helfen sollten, getötet wurden.«
»Was ist passiert, Poli?«
»Du hast mir nicht genug Zeit gelassen«, schnappte Feines.
»Ich konnte die Amerikaner nicht länger aufhalten«, sagte Grigori Popow. »Ira Lasko wollte über meinen Kopf hinweg aktiv werden. In diesem Fall hätte es eine Untersuchung gegeben, und ich hätte die größten Schwierigkeiten bekommen. Ich kann nur hoffen, meine Vorgesetzten und die Amerikaner davon überzeugen zu können, dass das Timing ein unglücklicher Zufall war oder dass es in Laskos Büro eine undichte Stelle gibt. Erzähl, was geschehen ist.«
»Wir waren gerade dabei, die letzten Fässer zu verladen, als der Helikopter auftauchte. Wir waren zwar darauf vorbereitet, aber aus irgendeinem Grund hat dieser dämliche Sandneger
danebengeschossen. Es war ein MI-8, verdammt noch mal, groß wie eine Scheune, und dieser armselige Narr hat ihn mit der RPG nicht voll erwischt. Nachdem der Vogel abgestürzt war, wurden wir derart heftig beschossen, dass ich annahm, die meisten Soldaten hätten überlebt. Anstatt es auf einen ungleichen Kampf ankommen zu lassen, habe ich den Befehl gegeben zu verschwinden.«
»Aber du hast doch dann entschieden, den Zug nicht zu benutzen, oder?«, fragte Popow listig, um sein Gegenüber ein wenig aufzumuntern.
Polis Miene hellte sich jedoch keinen Deut auf. »Das war von Anfang an mein Plan - für den Fall, dass dem Zug irgendetwas zustoßen sollte. Ich wollte sichergehen, auf jeden Fall einen Teil herbringen zu können. Als ich aus dem Tal rausfuhr, hörte ich, wie es den Zug erwischte und wie er aus den Gleisen sprang. Und ich sah das Feuer. Selbst wenn ich umgekehrt und zum Unglücksort zurückgefahren wäre, hätten wir keine Chance gehabt, die Fässer zu bergen.«
»Wie viele konntest du retten?«
»Zwei.«
Popow nickte. »Also mehr als genug für ihre laufende Operation.«
»Das ist gut, denn ich steige jetzt aus dieser Operation aus«, erklärte Feines.
»Du willst deine Suche nach dem Alambic nicht fortsetzen?«
»Diese Operation war umfangreicher, als ich erwartet habe«, gab Poli zu. »Ich dachte, ich würde in Afrika finden, was ich brauchte, nur musste ich feststellen, dass mir deine Armee um ein halbes Jahrhundert zuvorgekommen ist. Dann dachte ich, ich würde es bei den Gesteinsproben finden, die der Amerikaner eingesammelt und mit der Wetherby
abtransportiert hatte. Ich verfüge über die Bilder, die ich von der Stele geschossen habe und die
Weitere Kostenlose Bücher