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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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erkennen. Sie schlängelte bereits ihren schlanken Körper durch die enge Öffnung, und als sich ihre Finger berührten, hätte Mercer am liebsten ein lautes Triumphgeheul angestimmt. Rückwärts robbend bugsierte er sie aus dem Loch heraus.
    Sobald sie sich in Freiheit befand, riss sich Cali den Helm vom Kopf. Mercer wollte sie schon warnen, dass die Mine vielleicht verseucht war, doch er brachte keinen Laut heraus, weil sich ihre unglaublichen Lippen in einem Kuss auf seinen Mund pressten, der sein Herz rasen ließ.
    »Es tut mir leid«, hauchte er. »Aber ich musste es tun.«
    »Sei still«, keuchte sie und küsste ihn noch heftiger.
    Sie umarmten sich im matten Licht der Gabelstaplerlampe, als wollten sie einander nie mehr loslassen. Als sie sich dann doch trennten, tanzte in Calis Augen ein fröhliches Lachen. »Professor Ahmad hat recht, weißt du. Du bist wirklich ziemlich gut berechenbar. Ich wusste, dass du mich nicht im Stich lassen würdest.«
    »Wenn ich nicht geflüchtet wäre, hätten wir beide in der Falle gesessen.«

    »Zu dem Schluss kam ich auch, als mir klar wurde, dass du verschwunden warst.«
    »Es muss schrecklich für dich gewesen sein.«
    »Nicht so schlimm. Ich hab doch gesagt, dass ich wusste, du würdest kommen, um mich zu holen. Während ich gewartet habe, hab ich mich ein bisschen in der Felsenkammer umgesehen.«
    Mercer konnte es nicht fassen. Wenn sie begriffen, dass sie verschüttet waren, stürzten sich die meisten Menschen auf den Felssturz oder sie saßen in der Dunkelheit und schrien verzweifelt um Hilfe. Aber nicht Cali. Sie erforschte ihre Umgebung.
    »Ich habe die Räume gefunden, wo sie das Plutonium gelagert haben. Genauso wie wir es ausgerechnet haben, hatten sie siebzig Fässer. Die Räume waren ziemlich groß. Ich glaube, um die Fässer weit genug voneinander getrennt zu halten, damit das Plutonium keine kritische Masse bilden kann. Die Wände haben einiges an Strahlung absorbiert, aber nicht allzu viel. Ich werde wohl für ein oder zwei Jahre darauf verzichten, mich beim Zahnarzt röntgen zu lassen, dann müsste ich aber wieder sauber sein.«
    »Du bist wirklich einmalig«, sagte Mercer voller Stolz.
    Sie grinste ihn an, und er konnte sich vorstellen, wie die Sommersprossen auf ihren Wangen leuchteten. »Manchmal bin ich das, ja.« Sie küsste ihn wieder. Es war eine kurze, aber verheißungsvolle Liebkosung. »Es hat keinen Sinn, das Schicksal herauszufordern. Machen wir es wie die Rosen und verduften.«
    »Ich dachte, es heißt, machen wir es wie der Wind und verwehen.«
    Sie lachte. »Wir können es auch wie die Eisenbahn machen und abdampfen.«

    »Oder wir machen es wie die Vögel und fliegen los.«
    Diesmal stöhnte sie gequält auf. »Das reicht jetzt.«
    »Okay.«
    Der Gabelstapler streikte, bevor sie den Eingang des Bergwerks erreichten, daher waren sie gezwungen den letzten Kilometer zu Fuß zurückzulegen. Cali stützte Mercer, weil ihm sein Knie noch immer Probleme bereitete. Ludmilla war die Einzige, die sie erwartete, als sie aus der Unterwelt auftauchten. Sie gab ein leises Schnauben von sich, als sie die beiden sah, doch ihre mürrische Miene veränderte sich um keinen Deut.
    »Schön, Sie zu sehen, Milly, altes Mädchen«, sagte Mercer, um wenigstens eine Reaktion hervorzurufen. Er schaffte es aber nicht.
    Sie stieg mit ihnen zu den Überresten des Hubschraubers hinunter. Sasha saß auf der Erde und lehnte sich an einen Baumstumpf, und der andere Wissenschaftler machte gerade nicht weit vom Hubschrauber ein Nickerchen.
    »Scheint ja alles gut gegangen zu sein«, begrüßte sie Sasha.
    »Es gab allerdings eine kleine Verzögerung«, meinte Cali lässig. »Völlig harmlos.«
    »Wo sind Professor Ahmad und Devrin Egemen?«
    »Als der Helikopter meldete, dass sie in Samara gestartet sind, stiegen sie in ihren Wagen und fuhren los.« Sasha reichte Mercer ein Stück Papier. »Er hat mich gebeten, Ihnen das zu geben.«
    Mercer faltete die Nachricht auseinander.
    Lieber Doktor, ich möchte mich dafür entschuldigen, wie ich Sie und Miss Stowe manipuliert habe, damit Sie uns helfen. Meine Janitscharen haben den Alambic seit Generationen
geschützt, und hätte es vor Jahrzehnten kein Gespräch zwischen Verliebten gegeben, wären wir jetzt nicht mit einer solchen Krisensituation konfrontiert. Dank Ihrer Mitwirkung ist sie aber schon so gut wie gemeistert. Alles Weitere fällt in unseren Verantwortungsbereich. Ich hoffe inständig, dass Sie meinen Rat befolgen und in

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