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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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die Äußerungen des Russen. »Wenn ein Flugzeug in einen Wolkenkratzer kracht, kann das durchaus ein Unfall sein. Wenn es aber drei Mal am selben Tag geschieht und gleichzeitig ein Flugzeug über Pennsylvania abstürzt und das Ganze auch noch live im Fernsehen übertragen wird, dann kann man doch unmöglich so tun, als sei es nicht passiert. Da bieten
sich Ihnen bei dem Vorfall in Novorossijsk ganz andere Möglichkeiten, was die Information der Öffentlichkeit betrifft.
    Wir haben ja schon früher darüber gesprochen. Dies ist ein Krieg, Wlad, und jedes Mal, wenn diese Leute einen Sieg verzeichnen können, strömen ihnen weitere Kämpfer zu. Ein Schlag wie dieser wird Hunderte, vielleicht sogar Tausende animieren, den Kampf gegen uns aufzunehmen … Was? Nein, das macht nichts. Wenn sie meinen, dass das kaspische Öl eine Bedrohung darstellt, dann werden sie auch dafür sorgen, dass es versiegt. Nichts ist einfacher, als einen Haufen verwirrter junger Männer, die überzeugt sind, sich mit ihren Selbstmordattentaten einen Platz im Himmel zu erkaufen, die Schmutzarbeit erledigen zu lassen und sich zurückzulehnen und darüber zu lamentieren, wie schrecklich es doch ist, dass ein kleiner Teil ihrer Bevölkerung den Westen so sehr hasst … Ja, Wladimir, Sie sind jetzt ebenfalls der Westen, ob es Ihnen nun gefällt oder nicht.«
    Der Präsident machte mit der Hand eine rüde Geste, als würde er masturbieren, während der russische Herrscher mehrere Minuten lang redete.
    »Das ist richtig … Grigori Popow.« Der Präsident lachte zum ersten Mal verhalten, seit das Gespräch begonnen hatte. »Ich habe ein paar hundert Stellvertreter und Assistenten für dieses und jenes. Ich kenne nicht einmal die Hälfte von ihnen, und ich erwarte auch nicht, dass es bei Ihnen anders ist und Sie all Ihre Leute persönlich kennen. Aber ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass er dafür verantwortlich war, dass das Plutonium in die Hände der Bombenleger gelangte. Ich weiß nicht, weshalb es nicht bekannt gemacht wurde, aber wir wissen, dass Popow nun genau dort ist, während er eigentlich achthundert Kilometer weiter nördlich mit einem Angehörigen meines Stabes zusammentreffen sollte.

    Ich bitte Sie nur, jemanden, dem Sie vertrauen können, nach Novorossijsk zu schicken, um in Erfahrung zu bringen, was dieser Popow eigentlich im Schilde führt. Wenn es ein Zufall war, okay, dann entschuldige ich mich bei Ihnen, aber wenn ich doch recht haben sollte und er im Hafen nach diesen verloren gegangenen Fässern sucht, während alle anderen damit beschäftigt sind, Rettungsmaßnahmen einzuleiten und zu koordinieren, dann werden Sie erkennen, dass ich die Wahrheit sage.« Die Stimme des Präsidenten senkte sich und bekam einen freundschaftlichen Klang, der auf Anhieb jeden Zuhörer ansprach. Umfragen hatten ergeben, dass ihm allein dieser Tonfall bei der Wahl etwa zehn Prozentpunkte verschafft hatte.
    »Wladimir, Sie haben es mit einer nationalen Tragödie zu tun, die einen weltweiten Krieg auslösen kann, wenn sie nicht angemessen gemanagt wird. Sie haben die volle Unterstützung der Vereinigten Staaten zu Ihrer Verfügung, aber Sie müssen auch die richtige Entscheidung treffen. Gönnen Sie den Bastarden nicht die Genugtuung, einen Sieg errungen zu haben. Nehmen Sie ihnen vielmehr die Chance, sich damit zu brüsten. So ersparen Sie unseren Nationen eine viel härtere Auseinandersetzung in der Zukunft. Hier geht es genauso um Herz und Verstand wie um Öl und Macht.« Er hielt wieder inne, wobei sein Gesicht keine Regung zeigte. »Vielen Dank, Mr. President.«
    Sobald er den Telefonhörer aufgelegt hatte, fragte John Kleinschmidt: »Und?«
    »Er sagte, er wolle darüber nachdenken.«
    »Diesen Luxus kann er sich aber nicht leisten«, sagte Ira. »In ein oder zwei Stunden kann man im Internet nachlesen, dass Terroristen diesen Tankerterminal zerstört und die Öllieferungen aus Kasachstan gestoppt haben.«

    Der Präsident fing Laskos Blick auf. »Wir haben ihn in eine wirklich heikle Situation gebracht, indem wir ihn bitten, sein Volk über den folgenschwersten terroristischen Akt seit dem 11. September zu belügen, und ihn gleichzeitig davon in Kenntnis setzen, dass möglicherweise einer seiner wichtigsten Berater in diese Angelegenheit verwickelt ist.«
    »Was würden Sie an seiner Stelle tun, Mr. President?«
    »Ich würde am liebsten meine Hände in Unschuld waschen und die Dinge einfach laufen lassen, aber unser geschätzter russischer

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