Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
genauso leicht zu verfolgen
war wie eine Spur aus Brotkrumen. An der nächsten Ecke versetzte er Cali einen kräftigen Stoß und presste sich gleichzeitig an die Grabenwand. Ihre Verfolger machten gar nicht erst den Versuch, leise zu sein. Sie näherten sich so laut wie angreifende Krokodile. Mercer wartete zwei weitere Herzschläge ab, dann schob er sich um die Biegung.
    Er hatte das AK-47 im Anschlag und das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Er tötete den Ersten, ehe seine Verfolger überhaupt registrierten, dass sie angegriffen wurden. Der Zweite sackte einen Sekundenbruchteil später in sich zusammen. Der Dritte warf sich nach vorn, und Mercer feuerte die letzten beiden Kugeln auf die Stelle, wo er im Wasser versunken war. Der Körper tauchte mit zwei Einschusslöchern im Rücken wieder auf. Mercer schleuderte das Gewehr von sich und rannte hinter Cali her.
    Er holte sie ein, während sie um die nächste Ecke bog. Zwanzig Schritte entfernt stand ein Rebell mitten im Graben, einen Raketenwerfer unter den Arm geklemmt. Mercer und Cali ließen sich einfach ins Wasser fallen, als das RPG aus dem Rohr des Raketenwerfers schoss und zündete. Ein fauchender Schweif aus Feuer und Qualm schraubte sich durch den Graben und traf auf die Wand an dessen Ende. Das Projektil explodierte einen Moment später und riss eine vier Meter breite Lücke in den Damm, der die mit Wasser gefüllten Minengräben von dem steilen Flussufer trennte.
    Mercer tauchte aus dem Wasser hoch, seine Pistole schussbereit in der Faust. Sobald er halbwegs deutlich sehen konnte, jagte er zwei Geschosse in die Brust des Terroristen. Während er nach hinten kippte, erkannte er, was geschehen war. Nachdem der Damm von dem RPG aufgerissen worden war, strömte das Wasser aus den Gräben durch die Öffnung, staute sich dort schäumend und sorgte nun dafür, dass die Öffnung
innerhalb von Sekunden die doppelte Größe hatte. Da sie das einzige Hindernis im Graben darstellten, wurden er und Cali von der Strömung mitgerissen. Keiner von ihnen schaffte es, die Füße in den Morast auf dem Grund des Grabens zu stemmen oder an den brüchigen Seitenwänden irgendeine Art von Halt zu finden.
    Wasser presste sich durch die Lücke und nahm sie mit sich, als wären sie herrenloses Treibgut. Mercer stieß einen Fluch aus, und Cali klammerte sich an seinen Arm, während sie durch die Lücke im Damm gesogen wurden. Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor, als sie plötzlich durch die Luft flogen, ehe sie auf die Erde krachten, von der Flut weitergerissen wurden und in einem zähen Brei aus Wasser und Morast das Steilufer hinabrutschten. Sie schlugen einen Purzelbaum nach dem anderen, und Mercer wurde die Beretta aus der Hand geprellt.
    Als sie dann in den Fluss stürzten, wurden sie weit in die Mitte der Strömung getragen. Sie waren jedoch derart desorientiert, dass sie diese günstige Gelegenheit zur Flucht nicht nutzen konnten. Krampfhaft hustend und mit jedem schmerzhaften Atemzug schlammiges Wasser ausspuckend, kämpften sie sich gemeinsam zum Ufer zurück. Mercer schob Cali vor sich her, als sie zurück an Land krochen. Keiner der beiden hob den Kopf und blickte auf, bis sie ihre Oberkörper auf festen Grund schoben und den erstaunlich kalten Fluss hinter sich ließen.
    Der Mann war ein Riese. Er maß mindestens einen Meter neunzig, hatte eine breite Brust und einen Kopf wie eine Kanonenkugel. Er trug eine Drillichhose und neue Kampfstiefel. Eine Lederweste aus irgendeiner Tierhaut war das Einzige, was seinen muskulösen Oberkörper bedeckte. Seine Miene wirkte eisig und gleichgültig, während sich in den Gläsern
seiner Sonnenbrille die bemitleidenswerten Gestalten zu seinen Füßen widerspiegelten. In dem Holster, das um seine Taille geschnallt war, hätte er ein Eisenbahngeschütz tragen können. Er nahm eine kalte Zigarre aus dem Mund und lachte nur abfällig.
    »Willkommen in der Hölle, Mr. CIA-Mann.« Der hünenhafte Rebell nahm die Sonnenbrille ab, und zum Vorschein kamen tiefliegende, fanatisch funkelnde Augen. »Ich bin Caribe Dayce, im Augenblick zwar noch General, aber schon bald der neue Herrscher!«

Zentralafrikanische Republik
    Nachdem man ihnen die Hände gefesselt hatte, wurden Mercer und Cali das Flussufer hinauf und zum Dorf geschleift und dort in eine der wenigen noch nicht zerstörten Hütten geworfen. Die Männer nahmen ihnen alles ab, was sie in den Taschen hatten, und unterzogen Cali einer gründlichen Leibesvisitation, bei der sie sich

Weitere Kostenlose Bücher