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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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hatte ernähren müssen, verursachte der Gedanke an thailändisches Essen Hungerkrämpfe in seinen Eingeweiden. Er sollte vor ihrem Treffen lieber noch ein Sandwich verzehren, um seinen Magen wieder an normale Kost zu gewöhnen.
    »Ich mach mich auf den Weg«, verkündete Harry. »Drag, heb deinen Hintern.«
    Der Hund zuckte noch nicht einmal mit einem Augenlid.
    »Drag, komm hoch, los. Ist Zeit zum Gehen.«
    Der Basset rollte sich auf die Seite und wandte Harry den Rücken zu, während ein verärgertes tiefes Knurren aus seiner Brust drang.

    Harry kam herüber, wobei er sein künstliches Bein schonte, das ihm immer Schmerzen verursachte, wenn er einschlief, ohne es vorher abgenommen zu haben. Er schüttelte den Hund so sehr, dass die Fettmassen unter dem schlaffen Fell in Wallung gerieten. Drag stemmte sich schließlich hoch, wobei seine kurzen Beine kaum verhindern konnten, dass der Bauch über die ledernen Polster der Couch rutschte. Sein Schwanz schaffte gerade noch ein müdes Wedeln, bevor er wie ein schlapper Luftballon wieder absackte.
    Harry hakte die Leine in sein Halsband und musste ihn, wie sein Name es signalisierte, von der Couch durch die Bibliothek und über die Wendeltreppe hinter sich her ziehen. Mercer konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er hörte, wie Harry den schwerfälligen Hund über die Steinplatten der Eingangshalle zur Haustür schleifte. Harry rief: »Wenn du mit Ira vor Mitternacht fertig bist, erwarte ich dich bei Tiny’s.«
    »Ich glaub nicht.«
    »Dann bis morgen.«

    Ira saß bereits an einem Tisch, als Mercer das trendige thailändische Bistro betrat. Drei Frauen, die an der Bar saßen und Cocktails tranken, beäugten Mercer neugierig, als er mit einem Sportbeutel über der Schulter, der so etwas wie eine Tarnung darstellen sollte, hereinkam. Er sah sie zwar nicht, entdeckte dafür aber sofort Ira an einem Tisch im hinteren Teil des Restaurants. Auf diesem Tisch warteten bereits zwei Drinks. Lasko hatte sein Jackett ausgezogen und die Krawatte gelockert, konnte seine dreißig Jahre beim Militär jedoch nicht ganz verleugnen. Er saß kerzengerade auf seinem Stuhl und hatte die Hände verschränkt, während seine wachsamen Augen keine Sekunde stillstanden.

    »Du siehst ziemlich fertig aus«, sagte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater anstelle einer Begrüßung. Sie verzichteten auf einen Händedruck.
    »Dir entgeht aber auch gar nichts. Ich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn ich die letzten Wochen und vor allem die letzten fünf Tage vergessen könnte.«
    »Ich hatte angenommen, es wäre eine einfache Angelegenheit. Du gehst rein und findest einige Mineralien, die der Zentralafrikanischen Republik zu Reichtum verhelfen. Die UN stehen wieder mal sehr gut da, und ein wenig von dem Erfolg bleibt auch an uns hängen.«
    »Das Problem ist nur, dass es dort keine Bodenschätze gibt - was ich schon die ganze Zeit vermutet habe. Und was immer die ZAR an Reichtümern besitzt, es füllt die Taschen der örtlichen Warlords.«
    »Ich habe einen Bericht über jemanden gelesen, der aus dem Sudan rübergekommen ist.«
    »Caribe Dayce. Ein reizender Zeitgenosse. Das reinste Muskelpaket. Arbeitet am liebsten mit einer Machete. Er ist jetzt aber tot.«
    Ira war nicht überrascht. »Dein Werk?«
    »Ich wünschte, so wäre es.« Der Kellner erschien, um ihre Bestellungen aufzunehmen. Mercer verzichtete. Das Sandwich, das er vorher gegessen hatte, lag wie ein Stein in seinem Magen. Ira bestellte genug für zwei. Nachdem sich der junge Asiate entfernt hatte, fuhr Mercer fort. »Dayce wollte mich und eine Frau namens Cali Stowe von einem Hinrichtungskommando erschießen lassen, als diese Gruppe« - Mercer wusste nicht, wie er seine Retter nennen sollte - »als eine Gruppe von Soldaten wie aus dem Nichts auftauchte und seine Männer niedermähte.«
    »Einheimische? Friedenstruppen?«

    »Keins von beiden. Ich weiß nicht, wer sie waren. Sie waren plötzlich da, führten ihre Mission durch und warnten mich, nie mehr dorthin zurückzukommen.«
    »Wer ist Cali Stowe?« Ira gab nur selten einen Kommentar ab, ehe er alle Fakten kannte.
    »Das ist eine Frage, auf die du unbedingt eine Antwort für mich finden musst. Sie behauptete, für die CDC zu arbeiten, aber als ich dort anrief, gewann ich den Eindruck, dass sie diesen Verein eher als Tarnung benutzt. Und als wir uns auf dem Kennedy Airport voneinander verabschiedeten, sah ich, wie sie in einen Regierungswagen stieg. Wenn sie von

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