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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Uncle Sam bezahlt wird, würde ich gern wissen, weshalb sie am selben Ort war wie ich.«
    »Ich kann ja ein bisschen rumtelefonieren. Sonst noch was?«
    Mercer holte Chester Bowies Feldflasche aus dem Sportbeutel und legte sie auf den Tisch. Dann fischte er die verbeulte Gewehrkugel aus der Hosentasche. Das Kupfer glänzte im matten Licht der Restaurantbeleuchtung. »Das soll sich mal ein Experte ansehen. Vor allem die Kugel.« Mercer brauchte fast eine halbe Stunde, um die Geschichte zu erzählen, die er von der alten Frau gehört hatte, und schilderte nun alles, was seit dem Moment geschehen war, als Cali ihn in Kivu angesprochen hatte. Auf einer Serviette machte sich Ira einige Notizen.
    »Ein weißer Söldner. Augenklappe. Pauly oder Poli. Osteuropäischer Akzent. Ich hab’s.« Der Admiral legte den Kugelschreiber beiseite und schob die fast völlig geleerten Teller von sich. »Was vermutest du?«
    »Zuerst nahm ich an, dass die Vereinigten Staaten in der Nähe dieses Dorfes ihr Uran für das Manhattan Project aus der Erde geholt hatten, aber ich kann nicht glauben, dass wir alle Zeugen töten würden.«

    »Das denke ich auch. Aber was ergibt sich daraus?«
    »Die Deutschen müssen dahinterstecken«, antwortete Mercer schnell. »Sie arbeiteten doch während des Krieges an einem ziemlich umfangreichen Kernforschungsprogramm. Irgendwie müssen sie von einem Vorkommen unfassbar reichhaltigen Uranerzes erfahren und eine Expedition dorthin geschickt haben, um es aus der Erde zu holen.«
    »Und Chester Bowie?«
    »Es ist nur eine Vermutung, aber vielleicht war er der Geologe, der für die Deutschen das Uran suchen sollte. Nach dem, was mir die Frau erzählte, erschienen wenige Wochen oder Monate nach seinem Weggang andere Weiße in der Tagebau-Mine. Falls er das Oberkommando der Nazis benachrichtigt hat, dürfte es ungefähr so lange gedauert haben, um eine Mannschaft zusammenzustellen und sie dorthin zu bringen.«
    »Ist er demnach ein Verräter, der den Nazis während des Zweiten Weltkriegs geholfen hat?«
    »Möglich. Oder er wurde zur Mitarbeit gezwungen. Oder aber er hatte gar keine Ahnung, wer hinter dieser geologischen Exploration steckte. Dem will ich jedenfalls auf den Grund gehen.«
    »Und wie?«
    »Ich habe seinen Namen in eine Suchmaschine eingegeben und über hunderttausend Treffer erhalten. Bowie State University. Bowie, Maryland. Jim Bowie. Bowiemesser. Bowie in allen möglichen Verbindungen. Aber ich habe einen besseren Plan, um ihm auf die Spur zu kommen.«
    »Okay, das überlasse ich dir. Aber was ist jetzt mit dem Dorf? Geht von der alten Mine noch eine Gefahr aus? Ich meine, könnte jemand dort konzentriertes Uran zu Tage fördern und für seine eigenen Zwecke benutzen?«

    »Das bezweifle ich. Soweit ich erkennen konnte, war die Mine eher ausgebeutet. Wer immer dort schürfte, er hat wohl alles herausgeholt. Und seit drei Tagen existiert das Dorf auch gar nicht mehr. In meinem Bericht für Adam Burke werde ich empfehlen, dass die International Atomic Energy Agency zur Sicherheit ein Team hinschickt, sobald sich die Lage entspannt hat.«
    »Sollte dort im Augenblick nicht schon Ruhe herrschen, da Dayce nun tot ist?«
    »Es wird noch ein paar Wochen oder Monate dauern. Nachdem Dayce beseitigt wurde, dürften sich ein Dutzend oder noch mehr kleine Machthaber von eigenen Gnaden um die Reste seiner Armee streiten.«
    Ira schwieg einige Sekunden lang und sah sein Gegenüber stirnrunzelnd an. »Wie hat Bowie überhaupt diesen Ort gefunden?«
    Mercer lehnte sich mit einem Lächeln auf den Lippen zurück. Er hatte gewusst, dass Ira schnell zum eigentlichen Rätsel dieser ganzen Affäre vorstoßen würde. »Genau diese Frage beschäftigt mich, seit Cali und ich die Zentralafrikanische Republik hinter uns gelassen haben. Das Dorf ist noch nicht einmal ein Punkt auf der Landkarte. Die geologischen Verhältnisse in dieser Gegend liefern keinerlei Hinweise auf ein mögliches Uranvorkommen, und dennoch marschiert vor ungefähr sechzig Jahren dieser Typ in den Dschungel und beginnt dort zu schaufeln, als hätte jemand ein großes X auf den Boden gezeichnet und gleich auch noch ein Schild danebengestellt, auf dem steht: Hier anfangen zu graben.«
    »Hast du irgendeine Idee, wie er es gemacht hat?«
    »Entweder er war der fähigste aller nach Bodenschätzen suchenden Geologen oder der glücklichste Hurensohn der Weltgeschichte.«

    Ira winkte dem Kellner, damit er ihm die Rechnung brachte, und erhob sich. »Ich

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