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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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five oder ten minus Fragezeichen less five.«
    »Zehn Mal?«, schlug Mercer vor.
    »Genial«, rief Harry und beugte sich wieder über sein Blatt Papier. »Games in balls.« Er redete laut mit, während er schrieb. »Games, dames, dimes, times, ah , tiles, tills, fills, falls, balls. Perfekt.«
    »Weiter so, Harry«, applaudierte Mercer. »Krieg auch noch die letzte heraus, und wir sind wieder im Geschäft! Du weißt, das vierte Wort muss eine Zahl sein.«
    »Einen Moment mal.« Einige Minuten verstrichen, bis Harry schließlich aufblickte. »Dir ist doch klar, dass Bowie dies hier geschrieben hat, ehe er den Safe abwarf.«
    »Ja, und?«
    »Überleg doch mal, was in seinem Kopf vorgegangen sein muss, als er einerseits diese Doublets entwickelte und dann Albert Einstein diesen Brief schrieb und dabei die korrekte Wortfolge einhielt. Er hat das geschafft, ohne lange darüber nachzudenken. Und bei dem, was der Brief andeutet, musste er die reinste Hölle hinter sich gehabt haben.«
    »So weit ich es mir zusammenreimen kann, war er ein Exzentriker, das ist wohl sicher«, sagte Mercer. »Und dem Tonfall
seines Briefes nach zu urteilen, dürfte er am Rand eines Nervenzusammenbruchs gewesen sein.«
    »Oh, ich würde sogar sagen, dass er die Grenze bereits überschritten hatte und längst vollkommen von der Rolle war.«
    Mercer bat Harry, ihm Drags Hundeleine zu geben, um mit dem trägen Basset noch eine Runde um den Block zu gehen. Aus langjähriger Erfahrung wusste er, dass sich Harry nicht vom Fleck rühren würde, ehe er den Code entschlüsselt hätte, und selbst dann würde er auf der Ledercouch schlafen, anstatt in sein schäbiges Einzimmerapartment zurückzukehren, auch wenn es sich nur ein paar Schritte weiter befand.
    Mercer schleifte den alten Basset zur Wendeltreppe, und sobald er ihn ein wenig in Schwung gebracht hatte, kam der Hund auch ganz gut voran, wobei sein fetter Bauch regelrechte Wellen schlug, als er über die Stufen rutschte. Er watschelte sogar aus eigener Kraft über den polierten Marmorfußboden der Vorhalle. Meistens musste ihn Harry bis zur Tür über den Boden schleifen, aber bei Mercer stellte er sich offenbar weniger stur an.
    Mercer hatte soeben die Haustür erreicht, als die Klingel ertönte. Automatisch warf er einen Blick auf die TAG Heuer an seinem Handgelenk. Es war Viertel nach elf. Niemand machte um diese Zeit Hausbesuche, es sei denn er hatte eine schlechte Nachricht zu überbringen. Er zog für einen kurzen Moment in Erwägung, nach oben zu rennen und die 9-mm-Beretta zu holen, die er in seinem Nachttisch aufbewahrte, doch da erkannte er schon durch die Türscheiben seinen Besucher. Lächelnd öffnete er die Tür.
    Cali Stowe trug Jeans und ein schwarzes ärmelloses T-Shirt, über das sie ein weißes Herrenoberhemd gezogen hatte. Mercer hatte gleich den Eindruck, dass sie es eilig gehabt
hatte herzukommen. Sie trug kein Make-up, und ihr rotes Haar war ein wenig zerzaust, aber sie sah trotzdem auf jene verletzliche Art und Weise schön aus, die Männer so sehr lieben - was die Frauen jedoch nie verstehen werden.
    Dann fielen Mercer drei Dinge gleichzeitig auf. Cali erwiderte sein Lächeln nicht, er hatte ihr bisher noch nicht seine Privatadresse genannt, und hinter ihr standen zwei Männer.
    »Tut mir leid«, sagte sie bedauernd. »Sie haben mir keine Wahl gelassen.«
    Einer der Männer zeigte Mercer die Pistole, die er gegen Calis Rücken presste.
    Wut brandete in heißen schwarzen Wellen auf. »Wer sind Sie?«, fragte er.
    »Wir sollten lieber ins Haus gehen, Dr. Mercer«, sagte der Mann mit der Pistole.
    Beide Männer hatten dunkles Haar und olivfarbene Haut sowie dichte Schnauzbärte, aber sie schienen eher europäische Südländer zu sein, als aus dem Nahen Osten zu stammen. Der Mann mit der Pistole hatte in etwa Mercers Körpergröße, war jedoch bei Weitem nicht so athletisch gebaut, und sein engelhaftes Gesicht stand zu der Waffe in seiner Hand in einem krassen Gegensatz. Der andere Mann schien älter, sein Schnauzbart und sein Haar waren grau meliert, und er war deutlich kleiner, ungefähr einen Meter fünfundsechzig. Zwar trugen beide identische dunkle Anzüge, doch Mercer hatte den Eindruck, dass der kleinere der Anführer war.
    »Sind Sie okay«, wollte Mercer von Cali wissen, während er zurücktrat und die Türöffnung freigab.
    »Mir geht es gut«, antwortete sie.
    Er konnte tatsächlich keinerlei Blessuren an ihr entdecken,
und sie humpelte auch nicht, aber Mercer

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