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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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    »Er muß fort, Larry. Das verstehe ich.«
    »Danke, Hoxworth. Das Wichtigste ist, daß er nach Yale kommt. Ich war so frei und habe an meinen alten Freund Callinson am College telegrafiert. Es ist schon möglich, daß sie ihn annehmen. Ich habe Callinson früher einmal geholfen.«
    »Sie meinen, daß er noch immer nach Yale kann?«
    »Wir werden in unserem Bericht nichts Schlechtes über den Jungen sagen, Hoxworth. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Vielen Dank, Larry. Aber sagen Sie, deutet dieser Essay nicht auf einen gestörten Geist?«
    Es folgte ein Schweigen, und dann sagte der Schulleiter nachdenklich: »Ich denke, wir bleiben am besten bei dem, was ich vorhin sagte. Bei Halbwüchsigen weiß man nie, wo man dran ist.«
    »Wissen Sie, wo Bromley ist?«
    »Nein, Hoxworth, ich weiß es nicht.«
    Hale hängte ein und saß in der hereinbrechenden Dunkelheit. Das Telefon begann sogleich wieder zu klingeln, aber Hoxworth hob nicht ab. Es war sicher irgendein Vater, der ihm die Hölle heiß machen wollte wegen dem, was Bromley über seine Vorfahren gesagt hatte. »Zum Teufel mit ihnen!« schrie Hoxworth in echter Verwirrung, während er zusah, wie die Lichter von Honolulu angezündet wurden, dieses nächtliche Wunder, das ihn stets so erfreut hatte. Seine Familie hatte der Stadt die Elektrizität gebracht, wie so vieles andere, aber jetzt, da ein Hale in Schwierigkeiten geriet, stürzten sie sich wie Geier auf ihn, um ihn in Stücke zu reißen. Als deshalb die Klingel an der Haustür unentwegt zu läuten begann, war Hoxworth geneigt,
    nicht aufzumachen. Er wollte sich in seinem Schmerz nicht vor den Geiern zeigen.
    Mochten sie an den Knochen nur unter ihrem eigenen dämonischen Getafel picken.
    Die Haustür wurde geöffnet und eine fröhliche männliche Stimme rief: »He! Ist jemand zu Hause?« Hoxworth hörte Schritte in der Halle, und er dachte voll Schrecken: Es ist ein frecher Reporter! - Er wollte sich verbergen, als die Stimme rief: »He, Herr Hale. Gerade Sie möchte ich...«
    »Wer sind Sie?« fragte Hoxworth steif und wandte sich dem jungen, draufgängerischen Mann in Flanellhosen und weißem Jackett zu, der drei Bücher unter dem Arm trug und ihm entwaffnend unbekümmert in die Augen blickte.
    »Ich bin Red Kenderdine. Broms Englischlehrer.« Er sah sich nach einem Stuhl um, und als Hale ihm keinen anbot, fragte er: »Haben Sie was dagegen, wenn ich mich setze?«
    »Ich möchte nicht über diese Sache sprechen, Herr Kenderdine.«
    »Haben Sie schon Brom gesehen?«
    »Nein!« erwiderte Hoxworth barsch. »Wo ist er?«
    »Desto besser. Ich wollte der erste sein, der mit Ihnen darüber spricht, Herr Hale.«
    »Warum?«
    »Ich möchte nicht, daß Sie hier einen schweren Fehler begehen, Herr Hale.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Zunächst möchte ich Sie bitten, das, was ich nun sage, als die Worte eines persönlichen Freundes anzusehen - nicht als die eines Punahou-Lehrers.«
    »Ich kenne Sie nicht einmal«, antwortete Hale abweisend. Er hatte Erzieher nie leiden können. Sie erschienen ihm wie eine Schar von Kriechern.
    »Aber Bromley kennt mich.«
    Hale sah den jungen Mann mißtrauisch an. »Sind Sie irgendwie beteiligt an der Sache?«
    »Herr Hale, ich bin als ein Freund gekommen, nicht als ein Verschwörer.«
    »Entschuldigen Sie, Herr Kenderdine. Bromley hat lobend von Ihnen gesprochen.«
    »Das freut mich«, sagte der junge Erzieher kalt. »Ich bin hier, um lobend von ihm zu sprechen.«
    »Sie sind wohl der einzige in Honolulu... «
    »Genau. Herr Hale, haben Sie Broms Essay gelesen?«
    „Soviel ich davon verdauen konnte.«
    »Haben Sie - abgesehen von Ihrer Fotografie, die wirklich unverzeihlich ist bemerkt, daß der Essay Ihres Sohnes ein herrliches Stück Ironie ist?«
    »Ironie! Es ist reiner Quatsch. Schmutz aus der Gosse.«
    »Nein, Herr Hale, es ist erstklassige, leidenschaftliche Ironie. Ich wünschte, ich hätte das Talent Ihres Sohnes.«
    »Sie wünschten...«, sprudelte Hoxworth hervor und starrte seinen Besucher entgeistert an. »Sie sprechen wie eines jener Elemente, vor denen wir dieses Land zu bewahren suchen.«
    Kenderdine zog hörbar die Luft durch die Nase und hielt sich einen Augenblick lang zurück. Dann überreichte er Hale drei Bücher. »Die sind für Sie, Herr Hale.«
    »Was soll ich mit ihnen anfangen?« brummte Hoxworth.
    »Sie werden Ihnen helfen, die außergewöhnliche Begabung des jungen Mannes zu verstehen, der zufällig Ihr Sohn ist«, erklärte

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