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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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allem ferngehalten?« fragte er. »Oh, mit einem Inder läßt sich einfach nichts anfangen!« erklärte der Sekretär des Gouverneurs. »Warum nicht?« fragte Hoxworth.
    »Haben Sie je versucht, mit Asiaten zu arbeiten?« erwiderte der Engländer. Hale sagte nichts. Aber als er die Zuckerfelder in Fidschi betrachtete, stellte er fest, daß sie sich in nichts von denen auf Hawaii unterschieden. Dort hatte er allerdings mit Japanern gearbeitet, und zwar ohne allzu große Schwierigkeiten. Er dachte: Die Inder wurden nach den Fidschis gebracht und die Japaner nach Hawaii, zum selben Zweck und ungefähr zur gleichen Zeit. Aber mit welch unterschiedlichem Erfolg! In Hawaii sind die Japaner anständige Amerikaner geworden. Hier konnten sich die Inder nicht einfügen. Was ist hier verkehrt gemacht worden?
    »Ein Gutes hat dieser Umstand allerdings«, sagte der Engländer. »Wenn ihr Johnnies Land für eure Flugplätze wollt, dann braucht ihr euch wegen den verdammten Indern keine Sorgen zu machen. Sie dürfen bei uns kein Land besitzen.«
    »Warum nicht?« fragte Hoxworth.
    »Asiaten? Land besitzen?« fragte der kecke junge Mann rhetorisch. Sich selber gab Hoxworth die Antwort: Verdammt, nun, warum nicht? Wenn ich richtig gehört habe, besitzen die
    Kees jetzt die Hälfte aller Wohnhäuser in Honolulu. Das Beste, was einem Japaner je geschehen kann, ist, daß er ein kleines Stück Land bekommt. Dann beginnt er, es mit Liebe zu bearbeiten, und das macht ihn weniger radikal und lockt ihn von den Arbeitergewerkschaften fort.
    »Die Inder besitzen also kein Land?« fragte Hoxworth laut. »Nein. Wir achten sehr streng darauf«, versicherte ihm der junge Mann. »Sie dürfen auch nicht wählen, und so haben wir auch in diesem Punkt keine Schwierigkeiten.«
    »Sie meinen, diejenigen, die in Indien geboren wurden, dürfen nicht wählen?« erkundigte sich Hoxworth.
    »Weder sie noch die, die hier geboren wurden«, sagte der Sekretär, und Hoxworth dachte: Wie anders ist das doch in Hawaii. - Je mehr er von den Fidschis sah, desto glücklicher war er über die Art, in der den Asiaten auf Hawaii das volle Bürgerrecht eingeräumt worden war. Gingen die Inder auf das College? Es gab keine Colleges; aber in Hawaii gab es welche, und Gott weiß, wie viele Japaner sich dort einschrieben. Gehörte den Indern der Grund, auf dem sie ihre winzigen, vollgestopften Läden bauten? Nein; aber in Hawaii besaßen Chinesen und Japaner alles, was sie nur begehrten. Hatten die Inder Anteil an der Zivilverwaltung? Behüte, nein; aber in Hawaii waren ihre asiatischen Vettern dabei, einige Ministerien zu übernehmen. Dienten die Inder als Regierungsangestellte? Nein; in Hawaii dagegen suchte die Regierung chinesische Beamte.
    Während seines Vergleichs von Fidschi und Hawaii sah Hoxworth Hale, daß das, was geleistet wurde, um die Asiaten in das hawaiische Leben einzubauen, gut gewesen war und daß das, was die Briten auf den Fidschis unternahmen, um die Inder zu einem trägen, boshaften Teil der Bevölkerung zu degradieren, nicht gut war. Auf den Fidschis erkannte Hale zum erstenmal, wie außerordentlich gerecht die Nachkommen der Missionare gewesen waren, denn er schloß: »In Hawaii haben wir einen gesunden Grundstock, von dem aus unsere Inseln in die Zukunft schreiten können: Japaner, Chinesen, Weiße, Filipinos und Hawaiier, die zusammenarbeiten. Aber auf den Fidschi-Inseln mit ihrem Rassenhaß läßt sich, meiner Meinung nach, zu keiner vernünftigen Lösung kommen.« Und er fügte mit grimmigem Humor hinzu: »Das nächstemal, wenn mir ein Japaner wegen der Gewerkschaften die Hölle heiß macht, dann werde ich ihm sagen: >Watanabesan, du fährst besser mal für eine Weile nach den Fidschis hinunter und siehst dir an, was die Inder machen. < Er würde bald genug nach Honolulu zurückkommen und vom Kai aus flehen: >Bitte, Herr Hale, lassen Sie mich wieder an Land. Ich möchte in Hawaii arbeiten, wo es gut ist.<«
    Und als er sich so zu dem überlegenen System beglückwünschte, das seine Missionarsvorfahren entwickelt hatten, nahm er an einem Bankett teil, das Sir Ratu Salaka, ein majestätischer Fidschi-Häuptling mit akademischen Graden aus Cambridge und München, zu ihren Ehren gab. Als dieser Sproß einer großen Fidschi-Familie, angetan mit einem Eingeborenenumhang, einem weißen Hemd, europäischem Jackett, riesigen braunen Lederschuhen und hohen Orden aus dem ersten Weltkrieg, auftrat, mußte Hale sogleich denken: In Hawaii haben wir keinen

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