Hawaii
dreiundvierzig Jahre alt war. Natürlich hatte er sich sofort freiwillig zur Truppe gemeldet und den Bezirkskommandanten an seine Erfahrungen im ersten Weltkrieg erinnert. Aber man hatte ihm geantwortet, daß er bei H. & H., die viele Kriegsaufträge ausführten, wichtiger sei. Er durfte sich deshalb nicht der Armee anschließen. Später, als er hörte, daß eine Gruppe von Leuten aus Yale eine
Unterseebootexpedition organisierte, wollte er sich ihnen anschließen, weil er sich für den Unterseebootdienst geeignet hielt. Aber die Marine wies unbarmherzig darauf hin, daß die Leute aus Yale, um die es sich handelte, seine Söhne sein konnten. Er mußte also in Honolulu bleiben, wo er eng mit Admiral Nimitz und General Richardson zusammenarbeitete und so einen entscheidenden Kriegsbeitrag leistete. Neben seinen anderen Pflichten war er noch Chef des
Wehrbezirkskommandos und Vorsitzender des Ausschusses für Zivilverteidigung. In der ersten Funktion war er hocherfreut, als er sah, wie sich die jungen Japaner Hawaiis freiwillig zu den Waffen meldeten. Er hielt die Zurückweisung dieser Männer durch die Armee für ungerechtfertigt und schrieb in diesem Sinne an Präsident Roosevelt: »Ich spreche aus bester
Erfahrung, Herr Präsident, und ich weiß, daß diese japanischen Jungen zu den treuesten Staatsbürgern gehören, die Sie nur finden können. Warum können Sie nicht anordnen, daß eine Kampftruppe aus Japanern für den Einsatz in Europa
zusammengestellt wird?«
Andererseits war er enttäuscht, daß so wenig Chinesen in der Verteidigung Amerikas zu den Waffen griffen. »Wenn sie sich nicht freiwillig melden«, sagte er eines Tages, »werde ich unser Wehrbezirkskommando beauftragen, sie mit Gift und Schwefel auszuheben. Wo sind sie nur alle?« Eine Untersuchung der
Zivilbehörde ergab, daß die meisten von ihnen in Pearl Harbor arbeiteten. So fragte er Admiral Nimitz: »Wollen Sie mir weismachen, daß all diese chinesischen Jungen kriegswichtige Posten haben?« Er war erstaunt, daß Nimitz, nachdem er sich der Sache angenommen hatte, nur kurz berichtete: »Ja. Wir brauchen dort Leute, die mit Rechenschiebern umgehen können.«
Anfang 1942 bat das Luftwaffenkorps Hoxworth, sich einer Gruppe von Stabsoffizieren anzuschließen, die nach verschiedenen Inseln des Südpazifiks flogen, um die dortigen Voraussetzungen für die Anlage neuer Luftstützpunkte zu studieren. Ohne sich lange zu besinnen, willigte er ein. Seine Frau befand sich wieder in einem Zustand der Depression, in dem sie keiner vernünftigen Unterhaltung fähig war, seine Tochter war auf einer Schule des Festlands und sein Sohn bei der Luftwaffe. Ihn hielt also nichts zu Hause, und mit großer Freude zog er die Uniform eines Obersten an. Sein militärischer Beitrag zu dieser Inspektionsreise war nicht groß. Aber seine soziologischen Bemerkungen waren von der größten Wichtigkeit. Wenn das Flugboot über Plätzen wie Johnston Island oder Kanton oder Nukufetau niederging und er durch die kleinen Fenster die kristallklaren Lagunen und die weiten Sandflächen an den Riffen sah, dann erinnerte er sich an all das, was einer seiner Vorfahren über die Tropen geschrieben hatte, und er konnte den Männern von der Luftwaffe viele nützliche Auskünfte geben. Als er das erste Mal auf einem Atoll stand, schien es ihm, als sei er nach Hause gekommen, und obwohl er viele Jahre nicht daran gedacht hatte, daß er polynesisches Blut in den Adern hatte, wurde er jetzt von dem Gefühl dieser Abstammung durchdrungen. Oft, wenn die Offiziere die möglichen Landeplätze untersuchten, blieb er auf dem Riff stehen und blickte über das Meer. Dann wallte die lange verdrängte Komponente seines Blutes in ihm auf, und er sah Kanus und Krieger vor sich.
Aber das gehörte nicht zu den klugen Hinweisen, von denen ich sprach. Die machten sich zum erstenmal geltend, als die Maschine auf der Suva Bay in den Fidschi-Inseln niederging. Hoxworth kletterte in ein kleines Boot und fuhr an Land, um den Gouverneur zu begrüßen - einen echten Engländer mit einer amerikanischen Frau. Der Besuch begann wie jeder Besuch auf einer Insel, die immer damit rechnen mußte, daß der Feind sie überfiel. Aber als sich die Gruppe näher mit den Angelegenheiten der Fidschi-Inseln befaßte, mußte Hoxworth Hale Entdeckungen machen, die ihn tief beunruhigten.
»Warum werden die Inder von
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